11 Tipps für mehr Fische

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Um mehr Fische zu Fangen gibt es nicht irgendwelche Geheimtipps, Tricks oder spezielle Köder. Vieles hängt von guter Vorbereitung ab und davon, dass man die Zeit am Wasser möglichst effektiv nutzt. In diesem Beitrag erfährst du, was du beachten musst, damit du mehr Fische fängst und deine Zeit am Wasser möglichst effektiv Nutzt. Diese Tipps lassen sich auf alle Arten des Fischens anwenden, egal ob man im Meer oder Süsswasser fischt. Egal ob man auf Forellen oder Dorsche angelt.

1 Köder muss ins Wasser

Der wichtigste und auch banalste Tipp ist, dass der Köder ins Wasser muss. Nur so lange der Köder im Wasser ist, kann man Fische fangen. Die Zeit am Wasser ist meistens beschränkt, daher ist eine gute Vorbereitung wichtig. Wenn man vier Stunden Zeit zum Fischen hat und davon eine halbe Stunde aufbaut hat man schon einen wichtigen Teil der Zeit am Wasser verschenkt.

Daher kann es beispieslweise sinnvoll sein, eine einfache Montage parat zu haben und diese auszuwerfen, während man eine aufwändigere Montage parat macht. Für einen schnellen aufbau sind Karabinerwirbel und Teleskopruten praktisch. Teleskopruten kann man gut vormontiert (Schnur durch alle Ringe) aufbewahren. Am Wasser kann kann dann einfach die Rute ausziehen, eine vorbereitete Montage einhängen und losfischen. 

Vormontierte Rute. Die Schnur geht schon durch die Ringe und ein Karabiner ist montiert. Am Wasser kann man nur noch ausziehen und losfischen.

Aufwändigere Montagen sind beispielsweise Steckruten mit Sbirolino. Erst muss die Steckrute aufgebaut und eingefädelt werden, dann der Spirolino eingefädelt werden und das Vorfach montiert werden. Grade wenn man dies nicht regelmässig macht eine eher aufwändige Übung, welche von der Zeit zum Fischen weggeht. Mehr zum fischen mit Sbirolino findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Auch ein Köderverlust oder eine verhedderte Montage bedeuten immer einen Zeitverlust bei welchem Zeit am Wasser verloren geht. Verliert man beispielsweise die ganze Zeit Spinner im Kraut, sollte man sich überlegen ob man nicht den Köder wechseln sollte beispielsweise auf einen Spinner mit Krautschutz oder auf ein Gummifisch mit Offset-Haken.

2 Reservematerial

Um den Köder im Wasser zu haben sollte man auch immer genügend Ersatzmaterial dabei haben. Vor allem wenn ein Köder gut fäng ist es sehr ärgelich wenn man diesen verliert und nicht mehr mit dem gleichen Köder weiter fischen kann. Daher habe ich den gleichen Köder mindestens immer in zwei- bis dreifacher Ausführung dabei. Sei es nun ein Spinner oder eine Nymphe. Blöd ist auch, wenn man Maden zum fischen nehmen will, diese aber zu Hause vergessen hat. Auch hier gibt es alternativen,  zum Beispiel Kunstmaden aus Gummi oder konservierte Maden, welche man immer in der Angeltasche lassen kann. Diese fangen vielleicht nicht ganz so gut, man hatt jedoch immer eine Notlösung zur Hand. 

Mehr oder weniger gut gefüllte Fliegenbox. Auf jeden Fall jedoch ausreichend, so dass auch Fliegen verloren gehen können.

Wichtig ist auch, dass man immer genug Reservematerial für Montagen dabei hat. Egal ob Haken, Vorfachmaterial, Schwimmer oder Bleie. Zwar kann man hier meistens noch irgendwie improvisieren, dies funktionier meistens jedoch nicht so gut wie die eigentliche Montage und ist auch mit längerer Bastelei verbunden.

Gut ist auch wenn man eine Ersatzrute dabei hat. Es ist ärgerlich genug, wenn die Rute bricht. Bricht sie auch noch 2 Stunden entfernt vom Auto wo die Ersatzrute liegt und die Fische beissen grade gut ist der Frust perfekt. Praktisch ist hier eine Reiserute, welche bequem in den Rucksack passt. Diese ist vielleicht nicht so optimal wie die Hauptrute, besser als nach Hause zu gehen ist es allemal. Gut ist, wenn man die Ersatzrute kompakt verstauen kann. Grade wenn man sich etwas durchs Gestrüpp schlagen muss, bleiben abstehende Sachen gerne hängen.

Kleine Reiserute inklusive Rolle ist für den Fall der Fälle immer im Rucksack dabei.

3 Material prüfen

Das man sein Material in Schuss hält und immer für Nachschub sorgt, sollte selbstverständlich sein, ist es aber oft genug nicht. Dieser Tipp hängt auch mit dem vorhergehenden zusammen, bezieht sich aber auch auf das, was man vor oder nach dem Angeln machen kann.

Beim fischen ist es Sinnvoll von Zeit zu Zeit die Montage zu überprüfen. Ist alles noch so wie es ist oder hat sich vielleicht ein Springer verknotet. Wie sieht das Stahlvorfach aus, hat es einen Fehlbiss unbeschadet überstanden oder muss es ersetzt werden. Ist beim Gummifisch noch alles dran und sitzt der Angstdrilling noch da wo er sein muss. Hält der Karabiner so wie er sollte oder ist er schon irgendwo verbogen.

Dazu gehören aber auch Dinge wie, ist die Rute noch in Stand, läuft die Rolle richtig oder hat man genug Fliegen auf Vorrat gebunden. Auch die Materialvorräte wie Blei, Maden oder Vorfachmaterial sollten immer zur Genüge vorhanden sein. Stellt man am Ende des Angelausfluges fest, dass ein Vorfach bedenklich kurz ist behebt man dies am besten direkt oder wenn man Zuhause ist. Ansonsten muss man es während des nächsten Angelausflugs machen, was von der Zeit die man zum Angeln hat wegfällt.

4 Knoten

Der Knoten ist das wichtige Verbindungsglied zwischen dem Köder und der Schnur. Hält der Knoten nicht bedeutet dies meisten Köderverlust und im blödsten Fall auch Fischverlust. Wer die Knoten nicht beherrscht verplempert ausserdem viel Zeit am Wasser.

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, ist es aber nicht: Knoten sollten vor dem Einsatz kurz belastet werden. Nachdem man den Knoten gemacht hat, kurz am Köder ziehen und schauen ob der Knoten auch wirklich hält. So kann man sich ärgerliche Verluste sparen. Nichts ist blöder wenn man den teuren Wobbler durch die Luft fliegen sieht währen keine Schnur von der Rolle geht.

Der Schlaufenknoten ist beim Fischen vielfältig einsetzbar

Auch das Knoten selber sollte Sitzen. Man braucht meistens keine grosse Auswahl an Knoten, zum Forellenfischen reichen beispielsweise zwei Knoten in den allermeisten Situationen aus. Mehr dazu gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Viele Knoten sind für Spezialanwendungen oder werden bei bestimmten Fischarten eingesetzt. Viele spezieller Knoten kann man auch bereits Zuhause Knoten. Dies hat verschiedene Vorteile, man hat keinen Stress, man kann einfach Anleitungen anschauen und man hat warme, trockene Hände.

5 Nicht faul sein

Faulheit kann sich beim Fischen in verschiedenen Formen zeigen. Beim Fliegenfischen mit Nymphe beispielsweise ist es wichtig, das man den Bissanzeiger immer wieder an die wassertiefe anpasst. Mehr zu Fliegenfischen mit Nymphen gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Das verstellen bedeutet Aufwand, ist aber wichtig. Wer zu faul ist, fängt weniger.

Diese Bissanzeiger lässt sich beim Nyphenfischen einfach verstellen.

Ein weiteres Beispiel sind angehende Knoten oder Perücken. Diese entstehen meistens nicht einfach so, sondern zeichnen sich langsam ab. Die Schnur kommt dann nicht mehr gut von der Rolle. Wer hier zu faul ist dieses Problem frühzeitig zu beheben, zahlt dafür oft, entweder, weil er den Knoten in der Schnur lösen muss, oder ein Stück der Schnur abschneiden muss. Daher ist es auch hier wichtig nicht faul zu sein.

6 Fischstandorte kennen

Es ist wichtig, dort zu fischen, wo die Fische sind. Fische fängt man nur dort, wo auch Fische sind. Unterschiedliche Arten brauchen unterschiedliche Bedingungen. Viele Fische bevorzugen Unterstände, wo sie sich verstecken können. Wer die typischen Fischstandorte kennt, kann diese gezielt befischen. So kann man den Fangerfolg deutlich steigern. 

Forellen beispielsweis mögen Strömung, jedoch nicht zu starke. Daher sind Stellen in stillen Gewässern wo etwas Strömung ist sehr gute Orte zu fischen. Mehr zu Forellenstandorten im See findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Auch in Fliessgewässern gibt es bessere und schlechtere Standorte für Forellen. Einige Beispiele für Forellenstandorten im See findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Beispiele für Forellen im Bach gibt es in diesem Beitrag.

An diesem Einlauf konnte man viele Forellen in der Strömung beobachten.

7 Infos über das Gewässer

Wenn man mehr über das Gewässer weiss fänt man mehr. Dabei geht es nicht nur um die Gewässerbeschaffenheit und wo die Fische sind sondern auch darum ob man die Regulierungen kennt oder nicht. Teilweise sind Tiroler Hölzl verboten, manchmal darf man mit zwei Ruten fischen, manchmal nur mit einer, dafür mit drei Haken. Um immer die beste Methode griffbereit zu haben und so das maximum herauszuholen ist es wichtig, dass man die Regulierungen kennt.

Wichtig ist natürlich auch dass man etwas über die Beschaffenheit des Gewässers weiss. Wo am See liegt der Einlauf oder wo ist ein Steg. Nicht alle Gewässer sind überall zugänglich. Vor allem Bäche sind manchmal eingewachsen. Manche Ufer sind steil und überhaupt nicht zugänglich. Gut ist daher, wenn man das Gewässer etwas kennt. Hilfreich ist auch, wenn man sich das Gewässer auf einem online Kartendienst anschaut, dort findet man meistens auch gut aufgelöste Satelitenfotos. So kann man schon im Voraus interessante Stellen suchen, entweder wo das Gewässer zugänglich ist, aber auch teilweise Unterwasserstrukturen.

Schöner See in den Alpen, einen guten Standort zum fischen zu finden ist jedoch schwierig. Die Ufer sind oft eingewachsen, oder schlecht zugänglich.

Hilfreich ist auch immer der Austausch mitmanderen Anglern. Wo haben andere gefangen und mit welcher Montage. Auch das sagt viel über das Gewässer aus.

8 Erfahrung sammeln

Je erfahrener man ist, desto mehr Fische fängt man. Nicht nur, dass man mit der Zeit besser weiss, wo sich die Fische aufhalten, man wirft auch präziser und Abläufe, wie das anbringen der Montage gehen einfacher. Auch Tage ohne Fang können sehr lehrreich sein. Vielleicht hat man eine neue Montage ausprobiert oder endlich einen Trickwurf geschafft, an dem man schon lange geübt hat.

See mit tollen Hechtstandorten. Den erste Hecht konnte ich jedoch erst am dritten Tag fangen, nachdem ich einige Erfahrungen gesammelt hatte.

Wenn ich an einem neuen Gewässer bin, fange ich beim ersten mal meistens wenig bis nichts. Beim ersten Mal ist es oft schwierig die guten Stellen zu finden. Gute Plätze sind manchmal auch schon besetzt oder man erfährt von anderen Anglern bzw. sieht wo Fische gefangen werden.

Wenn man Probleme am Gewässer mit der Standartmontage hatte muss man nach alternativen suchen. Ich Fische an Seen oft mit Grundmontagen. In manchen Seen habe ich jedoch hohe Verluste durch Hänger. In solchen Fällen muss man sich alternativen überlegen, z.B. Posenmontagen.

9 Flexibel bleiben

Flexibel bleiben ist beim Fischen nicht verkehrt. Wenn man auf seine Grundmontage nichts fängt, die Fischerin neben dran aber einen Fisch nach dem anderen auf Gummiköder fängt, sollte man sich überlegen, ebenfalls passiv zu fischen.

Wobbler-Fliege. Gute Möglichkeit um Trockenfliegen auch mit der Spinnruten fischen zu können.

Daher ist es Sinnvoll verschiedene Montagen dabei zu haben. Dabei muss man nicht zwingend mehrere Ruten dabei haben. Mit Spinnruten kann man kann man auch mit leichten Posen (Zapfen) fischen. So kann man einfach von aktiven auf passive Köder wechseln. Wenn man sieht dass Forellen auf Futter an der Oberfläche gehen, kann man auch mit der Wobbler Fliege fangen. Mehr zur Wobbler Fliege gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Manchmal ist es auch sinnvoll auf eine andere Art zu wechseln. Wenn man auf Hechte aus ist, der Köder jedoch nur von Barschen verfolgt wird, kann man auf einen kleineren Köder wechseln und Barsche fangen. So gibt es viele Möglichkeiten, wie man sich anpassen kann. 

Gut ist auch wenn man mit mehr als einer Rute fischen darf. So kann man mehr verschiedene Sachen ausprobieren, was an diesem Tag fängt. Entweder durch zwei verschiedene Grundmontagen oder auch indem man eine Rute aktiv fischt und die andere passiv.

10 Gemeinsam Fischen gehen

Mit jemandem anders Fischen zu gehen ist immer gut. Besser ist wenn die Kollegin besser fischt oder mit einer anderen Technik. Aus solchen gemeinsamen Ausflügen kann man viel mitnehmen. Sei es eine neue Technik oder eine Feinheit, wie man eine Montage besser einstellt.

Auch zum Gewässer kann man auch viel lernen. Je nach Gewässer fängt man anders. Toll ist wenn die Begleitung das Gewässer kennt und weiss wo und wie man Fische fängt.

11 Neues lernen

Beim Fischen kann man nie auslernen. Es gibt immer wieder neue Techniken, Materialien oder Köder. Vor allem neue Techniken sind interessant, da man so die Fische anders erreichen kann.

Manchmal gibt es für ein Problem verschiedene Lösungen. Bleibt man mit dem Spinner dauernt im Kraut hängen kann man entweder einen Spinner mit Krautschutz verwenden oder einen Gummifisch mit Offset Haken. Beim Fischen mit Gummifischen muss man jedoch andere Dinge beachten als beim Fischen mit Spinnern. Man kann mit Gummifischen aber auch andere Stellen erreichen als mit Spinnern. Somit macht es Sinn, verschiedene Techniken im Petto zu haben. 

Nach einigen Jahren mit der Spinnrute habe ich irgendwann mit dem Fliegenfischen angefangen. Dies hat mir eine völlig neue Perspektive gegeben.

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