Angelruten sind sehr stabil und brechen selten. Wenn Ruten brechen, dann ist es meistens entweder fahrlässigkeit oder Rute hat Vorschäden.
In sozialen Medien sieht man ab und zu lustige oder spektakuläre Videos die beim Drill brechen. Das sind aber spektakuläre Ausnahmen.
Wie bereits geschrieben halten Ruten sehr viel aus. Beispielsweise kann man auch mit weichen, feinen Ultra Leicht Ruten grosse Lachsforellen ohne Probleme drillen.
Unachtsamkeit
Am Wasser ist es schnell passiert, das man auf die Rute drauf steht. Fisch gefangen, und beim Fangfoto einen Schritt zurück, schon ist man auf die Rute gestanden. Daher sollte man die Rute möglichst immer entweder in der Hand oder irgendwo senkrecht aufgestellt haben.
Beim Angeln am See sind Rutenständer praktisch. Auch ein Rutenrohr oder ein Rutenkoffer schützen Ruten. Wenn man keinen Rutenhalter hat, kann man auch einen Faulenzer für die unbenutzte Rute nehmen oder sie an einen Baum lehnen. Alles ist besser als die Rute an den Boden zu legen.
Beim Fischen im Fliessgewässer besteht ebenfalls die Gefahr auf die Rute zu treten. Auch hier gilt die Rute irgendwo Senkrecht hinstellen oder erhöht hinlegen. Einfach so, dass man nicht draufstehen kann. Fliegenfischer legen sich die Rute nach dem Drill oft auch auf die Schultern. Auch so kann man nicht draufstehen.
Beim Drill
Es gibt unzählige Videos, wie Ruten beim Drill brechen. Das eine unbeschädigte Rute beim Drill bricht ist jedoch eher unwahrscheinlich. Modene Ruten halten extrem viel aus und sind extrem haltbar.
Beim Drill wird die Kraft immer auf drei Elemente verteilt, die Rute, die Rolle und die Schnur. Dabei ist die Schnur die Sollbruchstelle und nicht die Rute. Trotzdem kann es beim Drill zum Rutenbruch kommen, dann wenn die Rute falsch belastet wird.
Beim Drill, vor allem von grossen Fischen, ist es daher wichtig, dass man die Hände am Rutengriff lässt und die Rute nicht weiter oben anfasst. Zwar hat man das Gefühl man nimmt etwa Druck raus, tatsächlich verändert man jedoch die Dynamik der Rute so, dass die Krafteinwirkung weiter oben stattfindet. Das kann zum Rutenbruch führen.
Ein weiterer Fehler ist das sogenannte High Sticking. Am Ende des Drills, wenn der Fisch fast in Reichweite ist, neigen viele Fischer dazu, die Rute hoch und in die entgegengesetzte Richrung zum Fisch zu halten, das sogenannte High Sticking. Dabei entsteht zu viel Druck auf der Rute und diese kann brechen.
Hänger / Beim abreissen
Bei Hängern kann es zum Bruch der Rute kommen. Plötzliche Schocks tun der Rute nicht gut. Klar können auch Fische gut einschlagen, bei Hängern ist der Schock durch die Rute jedoch härter, da auch nichts nachgiebt.
Vor allem bei geflochtenen Schnüren ist der Schock immer noch stärker. Monofile Schnüre geben nach und dämpfen so den Schlag. Die Schnur hat zudem die Funktion einer Sollbruchstelle.
Hänger sind grunsätzlich nichts dramatisches. Bei einem normalen Hänger brechen Ruten nicht. Man sollte bei einem Hänger jedoch nicht einfach schnell an der Rute reissen. Besser ist es, wenn dann langsam druck aufzubauen und so die Rute nicht belatungsspitzen auszusetzen.
Bei Hängern, wenn man den Köder nicht mehr frei bekommt bleibt manchmal nichts anderes als abreissen übrig. Dabei hält man die Rute direkt in Richtung Hänger so das diese nicht gebogen wird.
Beim Abreissen übrigens immer das Gesicht wegdrehen, ab und zu löst sich der Köder trotzdem.
Beim Laufen
Auch beim Herumlaufen mit der kann es schnell passieren, dass man die Rute zerbricht. Fällt man um, kann es schell passieren, dass man auf die Rute fällt. Auch wenn man sich durch Sträucher schlägt kann die Rute ohne das man es merkt hängen bleiben. Beim Laufen mit der Rute, sollte man diese nach hinten halten.
Wenn man beim Laufen über Steine oder beim Waten ins straucheln gerät, lässt man die Rute besten los. Der Schaden den die Rute beim runterfallen nimmt, ist kleiner als wenn man auf die Rute fällt.
Auto
Vor allem aufgebaute Fischerruten gehen im Auto gerne kaputt. Daher sollte man Fischerruten im Auto immer zu zerlegen oder zusammenzuschieben.
Wenn man oft mit dem Auto unterwegs ist, sind daher Teleskopruten praktisch. Diese kann man meistens mit Montage zusammenschieben und einfach wieder aufbauen. Wenn das Auto lang genug ist, kann man auch eine Halterung für die Decke anbringen, wo man die Ruten einhängen oder ablegen kann.
Ansonsten sollte man drauf achten, die Ruten nicht in die Nähe der Türen zu bekommen. Wenn man die Autotür zuschlägt und die Rute ist noch dazwischen bricht die Rute. Gleiches passiert, wenn die Tür auf die Rutenspitze knallt.
Ein guter Tipp beim Einladen ist die Rute auf die Windschutzscheibe bei der Fahrerseite zu legen. So kommt sie nicht in eine Tür kommen oder wird auf dem Autodach vergessen.
Beim Fahren sollte man ebenfalls darauf achten, dass die Rutenspitze nirgens gegenkommt. Wenn man bremst oder beschleunigt, kann es schnell passieren, dass der Druck auf die Spitze zu stark wird und die Rute bricht.
Gebäude
Auch wenn man sich mit aufgebauten Ruten in Gebäuden aufhält, sollte man vorsichtig sein. Ruten können auch hier in Türen eingeklemmt werden oder an Wänden anschlagen.
In Amerika werden auch regelmässig Ruten durch deckenventilatoren zerstört. Daher, sollte man die Rute lieber draussen vor der Tür lassen oder ausseiander nehmen.
Falsches Material
Auch wenn das Setup völlig falsch abgestimmt ist kann eine Rute brechen. Wenn man als extremes Beispiel, eine Meeresschnur auf einer Meeresrolle an einer Ultraleichtrute montiert, hat man gute Chancen die Rute auch bei kleine Fischen zu zerbrechen.
Die Fluchten und Schläge werden nicht mehr auf Schnur, Rolle und Rute verteilt, sondern liegt nur noch auf der Rute.
Schnur, Rolle und Rute sollten daher immer aufeinander abgestimmt werden. Die Schnur ist die Sollbruchstelle im System und typischer Weise der Schwachpunkt.
Ein Schnurbruch ist zwar ärgerlich, da man Fisch und Köder verliert, schlimmer ist jedoch, wenn die teure Rute bricht.
Vorschäden / unsichtbare Schäden
Wenn Ruten unvermittel brechen, dann meistens wegen umsichtbaren Schäden. Solche können auftreten, wenn man die Rute fallen lässt oder irgendwo anschlägt.
Grundsätilich halten Angelruten sehr viel aus. Vor allem Carbon ist stark belastbar. Wenn man die Rute fallen lässt oder irgendwo anschlägt muss man sich keine Gedanken machen.
Jedoch sollte man mit Ruten vorsichtig umgehen und sie nicht unnötig strapazieren. Wenn man seine Ruten nach dem Fischen immer in eine Ecke wift, muss man sich nicht wundern wenn die Rute bricht.
Auch wenn die Montage mit der Rute kollidiert, zum Beispiel beim Werfen, kann die Rute schaden nehmen. Vor allem beim Fliegenfischen kann dies öfters passieren.