1 Wie funktioniert Fliegenfischen? Wie ist die Physik beim Fliegenfischen?
Beim Fliegenfischen ist das Gewicht nicht im Köder oder Blei sondern in der Schnur. Die flexible Fliegenrute wird so in Bewegung versetzt, dass sie durch die schwere Wufschnur aufgeladen wird und die Kraft in danach in die Wurfschnur überträgt. Die Wurfschnur mit Vorfach und Fliege wird so nach vorne katapultiert.
Die theoretisch Erklärung tönt komplexer, als was das eigentlich Werfen schlussendlich ist. Beim normalen Fischen ist das Gewicht im Köder oder Blei. Man schwingt den Köder zurück, lädt so die Rute auf und katapultiert den Köder hinaus. Beim Fliegenfischen schwingt man die Wurfschnur zurück und katapultiert den Köder mit Hilfe der Wurfschnur nach Vorne.
2 Ist Fliegenfischen schwierig?
Nein, Fliegenfischen ist nicht besonders schwierig. Das Werfen braucht etwas Übung, die Grundlagen lassen sich in einem Kurs jedoch innerhalb eines Tages Lernen. Wer einen Wochenkurs belegt, kann in der Regel danach schon sehr solide werfen.

3 Wie lernt man Fliegenfischen? Muss ich einen Wurfkurs machen?
Fliegenfischen lernt man am Besten bei einem Fliegenfischerguide oder in einem Wurfkurs. Das ist zwar mit etwas Zeitaufwand und Kosten verbunden, es lohnt sich aber. Man lernt das Werfen sehr solide und beherrscht es danach.
Es gibt auch die Möglichkeit das Fliegenfischen selber zu lernen, mittels Videos oder Bücher. Dabei eignet man sich aber oft unbewusst Fehler an, die nachher nur noch schwer wegzubekommen sind. Daher ist es am sinnvollsten sich das Werfen von jemandem professionel beibringen zu lassen.
Professionelle Instruktoren und Guides finden man über die die EFFA oder Fly Fishers International.
4 Brauch ich einen Fliegenfischerprüfung?
Grundsätzlich nicht braucht man keine Fliegenfischerprüfung. In einigen wenigen Gewässern in Deutschland ist diese noch vorgeschrieben. Im wesentlichen geht es bei der Fliegenfischerprüfung darum, dass man einigermassen werfen kann. Für die meisten Fliegenfischer ist diese Prüfung nicht relevant.
5 Welche Fische kann man mit der Fliege fangen?
Grundsätzlich kann man alle Fische mit der Fliege fangen, Süsswasserfische und auch Salzwasserfische. Schwierig zu fangen, sind Fische welche sich in grosser Tiefe aufhalten. Zander mit der Fliege zu fangen funktioniert, ist jedoch oft eine Geduldsübung. Meistens werden aber Forellen, Lachse und Hechte gezielt mit der Fliege befischt. Im Meer wird vor allem auf Bonefish und Tarpon gefischt.

6 Ist Fliegenfischen teuer? Was kostet Fliegenfischen?
Fliegenfischen ist grundsätzlich nicht teurer als als beispielsweise Spinnfischen. Eine solide Fliegenrute findet man ab etwa € 220.- bzw. CHF 250.-. Pro Fliege zahlt man etwa 1.- bis 3.- Euro oder Franken. Eine Spinnfischausrüstung kostet zwar weniger, dafür zahlt man für die Köder mehr. Natürlich gibt es nach oben hin kein Limit, eine Einsteigerausrüstung ist jedoch zu einem guten Preis zu bekommen.
7 Ab welchem Alter kann man Fliegenfischen?
Grundsätzlich gibt es kein Mindestalter zum Fliegenfischen, sobald ein Kind versteht wie man eine Rute hält, kann man das Werfen beibringen. Es gibt Dreijährige, welche ziemlich solide mit der Fliegenrute werfen können, Kinder lernen ich dem Alter sehr schnell. Eine spezielle Fliegenrute für Kinder ist nicht nötig.
Was etwas schwieriger ist, ist das genaue Werfen, die Köderführung und das Anschlagen beim Biss. Dies bennötigt eine gewisse Aufmerksamkeitsspannte, welche kleine Kinder oft nicht haben. Spinnfischen ist dann von demher etwas aufregender für Kinder.
8 Wie finde ich raus ob Fliegenfischen etwas für mich ist?
Am Besten machst du mal ein Tages- oder Wochenguiding bei eine Fliegenguide. Fliegenfischerguides gibt es praktisch überall auf der Welt. Ansonsten Frag im nächsten Angelladen, vorzugsweise Fliegenfischerladen nach.
Die meisten Fliegenfischerguides haben Leihmaterial, so dass du nichts zu kaufen brauchst. Der Guide zeigt dir, wie man wirft und führt dich zum Fisch, so dass du auch etwas fängst. Wenn du dich danach für das Fliegenfischen entscheidest hast du die Grundlagen des Werfens und die wichtigste Investition bereits gemacht.
Eine Alternative sind Wurfkurse. Viele Guides oder Fliegenfischerläden bieten solche Kurse an. In den meisten grösseren und auch in vielen kleineren Städten gibt es ein entsprechendes Angebot. Eine Suche im Internet hilft hier weiter.
9 Ist Fliegenfischen die Königsdiziplin beim fischen?
Viele Leute sehen Fliegenfischen als die Königsdisziplin des Fischen an. Grundsätzlich ist aber nicht viel königliches dabei, Fliegenfischen ist jedem zugänglich und auch nicht besonders exklusiv oder anspruchsvoll. Das Fliegenwerfen ist zwar etwas besonderes, was gelernt sein will, sonst ist aber auch nichts spezielles daran.
10 Gibt es richtiges und falsches Fliegenfischen? Was ist pures Fliegenfischen?
Beim Fliegenfischen gilt, wer fängt hat recht. Es gibt extrem viele Facetten beim Fliegenfischen, welche je nach Situation auch extrem fängig sind. Grundsätzlich ist alles, bei dem eine gebundene Fliege mit einer Fliegenrute geworfen wird Fliegenfischen.
Manche sehen die Trockenfliegenfischerei als die höchste Entwicklungsstufe des Fischen an, andere sagen Nymphenfischen ist viel komplexer da man auch noch die Tiefe berücksichtigen muss.
Manche sehen Thight Line Nymphing nicht als richtiges Fliegenfischen an, das es eher Tipfischen mit der Fliegenrute ist. Das für Fliegenfischen typische werfen entfällt fast ganz. Trotzdem funktionieret diese Methode extrem gut. Manche Fliegenfischer lehnen auch den Einsatz von Schrotbleien ab.
Schlussendlich gibt eim das Fliegenfischen einen grossen Strauss an Möglichkeiten und es liegt an jedem Flienfischer sich das rauszusuchen, was führ ihn am besten passt. Manche fischen am liebsten mit Streamern auf Hecht, andere mit Trockenfliegen auf Forellen.

11 Gibt es einen Unterschied zwischen Fliegenfischen und Flugangeln?
Flugangeln ist ein anderes Wort für Fliegenfischen.
12 Was zählt als Fliege zum Fliegenfischen?
Als Fliege zählt grundsätzlich alles, was auf einen Haken gebunden werden kann. Fliegen bestehen meistens aus Federn, Fell oder künstlichen Materialien, die Fell oder Federn imitieren. Man kann aber auch diverse andere Materialen auf einen Haken binden, verbreitet ist beispielsweise Foam (Moosgummi). Es gibt aber auch Fliegen, bei denen halbe Gummifische an einen Haken gebunden werden.

13 Welche Fliegen gibt es?
Es gibt drei Kategorien von Fliegen: Trockenfliegen, Nymphen und Streamer. Trockenfliegen treiben auf der Oberfläche. Als Nymphe zählt grundsätzlich alles Insektenlavrven unter Wasser immtiert. Streamer sind grössere Fliegen, meistens ab Hakengrösse 6.
Die Übergänge sind jedoch fliessend, grosse Nymphen können auch kleine Streamer sein und kleine Streamer können grosse Nymphen sein. Emerger Trockenfliegen sind zur einen Hälfte über Wasser, zur anderen Hälfte unter Wasser. Eine Unterkategorie von Nymphen sind Nassfliegen.
14 Welches ist die beste Fliege?
Die eine Fliege gibt es nicht. Zum einen kommt es darauf an, welchen Fisch man fangen möchte, zum anderen wie aktiv die Fische grade sind. Ist eine Forelle nicht in Jagtlauen sondern frisst in der Strömung fuktionieren Nympen oder Trockenfliegen besser als Streamer. Mit einem schwarzen Wooly Bugger Grösse 6 kann man jedoch auf auf diverse Arten fischen. Die Fliege funktioniert für Forellen, Raubfische, Döbel aber auch für diverse Meeresräuber.
Mehr zum Streamerfischen auf Forellen gibt es übrigens in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

15 Wie wichtig ist die richtige Fliege beim Fliegenfischen?
Die Fliege spielt beim Fliegenfischen eine untergeordnete Rolle, wichter ist saubere Präsentation und eine gut Köderführung. Wenn der Köder einen Meter am Fisch vorbei geht, oder die Führung unnatürlich ist, nützt die schönste Fliege nichts. Daher sollte man immer zuerst an der Präsentation und der Köderführung arbeiten als an der Fliegenauswahl.
16 Fängt man mit Fliegen besser?
Es kommt drauf an. In Gewissen Situationen sind Fliegen überlegen, in andern Situationen andere Köder. Tiefe Stellen lassen sich mit Fliegen oft nur sehr schlecht befischen. Zander kann man beispielsweise mit der Fliege fangen, einfacher ist es aber mit Gummiködern.
17 Wo werden Fliegen gebunden?
Das kommt stark darauf an, wo man die Fliegen kauft. Es gibt Fliegenbinder, welche Läden in der Region beliefern, andere Fligen kommen aus Bindewärkstätten auf dem Balkan oder aus Afrika. In Tansania werden viele günstigere Fliegen für den Europäischen oder Amerikanischen Makrt gebunden. Eine Fliege zu binden ist immer Handarbeit, daher sind Billiglohnländer attraktive Produktionsstandorte. Frag am besten beim Händler nach, woher die Fliegen kommen.
18 Gibt es maschinell gebundene Fliegen?
Nein, jede Fliege ist von Handgebunden. Manchmal wird Werbung mit handgebundenen Fliegen gemacht, Tatsache ist, dass es keine Machschine gibt, welche eine Fliege binden könnte.
19 Braucht man Widerhaken beim Fliegenfischen?
Nein, Fliegenfischen funktioniert ohne Widerhaken sehr gut. Solange man beim Drill den Druck behält, ist die Gefahr das der Fisch ausschlitzt relativ gering. Grade bei Fischen welche nicht so oft Springen und die Drills eher kurz sind braucht man keinen Widerhaken. An vielen Fliegenstrecken sind Widerhaken oftmals verboten.
Dazu zählen auch Forellen. Diese Springen vielleicht ein oder zwei Mal beim Drill, dieser ist jedoch meistens relativ kurz. Wenn man den Druck aufrecht hält und den Fisch nicht zum Sprung verleitet, ist das aber kein Problem. Bei Salzwasserarten wie Tarpon kann ein Widerhaken sinnvoll sein, da diese Fische beim Drill sehr oft springen und den Kopf ziemlich stark schütteln.
Zwischendurch kann man zwar einen Fisch verlieren, wenn man aber etwas Übung im drillen hat, passiert das jedoch praktisch nie. Trotzdem werden viele Haken und Fliegen mit Widerhaken verkauft. Diese kann man jedoch einfach im Bindestock oder mit einer Zange abklemmen.

20 Was sind Schnurklassen bei Fliegenruten?
Die Schnurklasse gibt an, wie schwer die Wurfschnur sein darf, so wird deffiniert, welche Fliege gefischt werden kann und somit auch für welche Zielfisch gefischt werden kann. Mit Ruten in höheren Schnurklassen kann man zudem auch weiter werfen und kampfstärkere Fische drillen.
Die Schnurklasse geht auf die AFTMA (American Fishing Tackle Manufactures Association), heute AFFTA, zurück. Das System ist zwar veraltet, etwas unübersichtlich und bedürfe Überarbeitung, es hat sich aber bis heute gehalten und funktioniert einigermassen, wenn man sich kurz einliesst. Etwas aufpassen muss man mit Zweihandruten, für diese gibt es eigene Schnurklassen, welche nicht mit denen der Einhandruten übereinstimmen. Mehr zur richtigen Wurfschnur zur Fliegenrute gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Die Folgende Tabelle gibt Auskunft, welche Einhandfliegenruterute etwa für welchen Fisch ist.
Schnurklasse | Gewässer | Zielfisch |
0-5 | Bäche | Forelle, Äsche, Weissfische |
3-7 | Grosse Bäche bis Flüsse | Forelle, Äsche, Weissfische |
5-8 | Seen | Forelle, Äsche, Weissfische, Barsch, Karpfen |
7-10 | Fluss, See | Hecht |
6-8 | Meer | Meerforelle, Hornhechte, kleinere Meeresräuber (Dorsch), Bonefish |
ab 7 | Fluss | Lachs und Huchen |
ab 10 | Meer | Tarpon, andere grosse Meeresfische |
21 Welche Ausrüstung braucht man zum Fliegenfischen?
Eine Fliegenrute mit Rolle und Schwimmschnur mit, Tippetringe, Tippetmatrial dazu noch ein paar Fliegen und etwas zum Hakenlösen, mehr braucht man eigentlich nicht. Grundsätzlich kann man auf Tippetmaterial und Tippetringe verzichten, diese sind praktisch, wenn man abreissen muss, reisst nicht das ganze Vorfach.
Sicherheitsrtlevant ist ausserdem noch ein Brille, bzw. eine Polbrille. Ein misslungener Wurf kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Eine Fliege, welche irgendwo im Fleisch stecken bleibt, ist zwar unangenehm, hinterlässt aber meistens keine bleibenden Schäden. Landet die Fliege im Auge hinterlässt dies meistens bleibende Schäden.
Alles andere ist beim Fliegenfischen optional aber Meistens praktisch. Watzeug ist sehr praktisch, man kann aber auch vom Ufer aus fangen. Ebenfalls hilfreich ist etwas zu Aufbewahren wie eine Weste oder ein Rucksack. Ebenfalls praktisch sind Kleinmaterialien wie Clipser oder Boxen für Fliegen oder sonstiges Material.

22 Was ist Zweihand Fliegenfischen?
Beim Zweihand Fliegenfischen hat man beide Hände ander Rute und wirft Rollwürfe. Auch bei einer Zweinhand Fliegenrute ist das Gewicht in der Wurfschnur und die der Köder selber ist sehr leicht. Die Ruten sind Länger und die Schnurgewichte sind höher als beim Einhandruten.
Das bedeutet, man kann auch weiter werfen. Mit Zweihandruten wird vor allem auf Steelheads (Wandernden Regenbogenforellen) und Lachse gefischt. Da die Ruten stärker sind, kann man auch sehr kampfstarke Fische gut drillen.
23 Warum gibt es Fly Only Strecken?
Fly Only Strecken, also Gewässerabschnitte in welchen nur mit der Fliegenrute gefischt werden darf, werden oft eingerichtet um die Fliegenfischerei zu fördern oder das Gewässer für Fliegenfischer attraktiver zu machen. Fliegenfischen ist grundsätzlich auch etwas schonender als Spinnfischen oder das Angeln mit Naturködern, daher sind solche Strecken auch oft eine Schonmassnahme.
24 Kann ich am Forellensee Fliegenfischen?
Wenn es der Betreiber zulässt ja.
25 Kann man vom Boot aus Fliegenfischen?
Ja man kann sehr gut vom Boot aus Fliegenfischen. Vor allem in Seen und im Meer kommt man mit dem Boot näher an den Fisch und kann so Stellen erreichen, welche vom Ufer aus nicht erreichbar sind. Was es genau für ein Boot ist, ist nicht wirklich relevant, das wichtigste ist, dass man gut werfen kann. In Seen kann man beispielsweise vom Ruderboot oder vom Bellyboat aber auch vom Standup Paddle gefischt werden.
Im Meer kann man ebefalls von verschiedenen Booten aus fischen. In Amerika fischt man von speziellen Flat Boats auf Bonefish oder Tarpon. Auf grössere Meeresfische wie beispielsweise Thunfisch oder Mahi Mahi wird oft von schnelleren Booten gefischt, mit denen man Spots schnell wechseln kann.
In den USA und Kanada wird auch oft vom Driftboat oder Raft mit der Fliege gefischt. Hintertrund ist, dass viele Flüsse von privatem Land umgeben sind und das Ufer nicht betreten werden darf. Dle Flüsse dürfen allerdings befahren werden. Ruhigere Flüsse werden vom Driftboat, wildere Flüsse vom Raft aus befischt.
26 Welche Vorteile hat das Fliegenfischen?
Fliegenfischen ist sehr vielfältig. Man kann von einer Micronymphe oder Trockenfliege Hakengrösse 22 bis einem Streamer mit mehr als 15cm alles mit der Fliegenrute fischen. Man ist dadurch sehr flexibel und kann auf verschiedene Situationen flexibel reagieren.
Fliegenfischen ist ausserdem eine sehr sanfte Variante des Fischens. In sehr klaren Gewässern kann man die Fliege fast lautlos auf dem Wasser ablegen. So verscheucht man scheue Fische nicht. Trockenfliegen können ausserdem fast nur mit der Fliegenrute wirklich gut präsentiert werden.
Ausserdem sind die Fliegen relativ günstig. Bei einem Preis von 1.- bis 3.- Euro oder Franken ist es nicht so dramtisch, wenn die Fliege verloren geht. Fliegen kann man ausserdem einfach selber binden.
Für das Fliegenfischen gibt es oft keine Schonzeiten. Wenn ein Gewässer Ködereinschränkungen hat, ist das Fliegenfischen meistens erlaubt.

27 Welche Nachteile hat das Fliegenfischen?
Beim Fliegenfischen hat man eine tiefere Frequenz. Man braucht länger um den Köder zu werfen als zum Beispiel beim Spinnfischen. Eine Nymphenmontage mit Bissanzeiger läuft weniger lange als eine Posenmontage im Fluss. Zudem hat man beim Fliegenfischen weniger Reichweite.
Das Werfen muss man extra lernen. Bei Wind kann das Fliegenwerfen auch etwas mühsam werden, vor allem wenn man gegen den Wind werfen will. Zudem braucht man mehr Platz zum Werfen, als zum Beispiel beim Spinnfischen.
28 Ist Fliegenfischen schonender?
Für den Fisch ist Fliegenfischen grundsätzlich schonender, der Köder wird nicht so tief geschluckt wie ein Naturköder. Dadurch können Fische besser wieder abgehakt werden, wenn sie das erforderliche Schonmass nicht erreicht haben. Die meisten Fliegen haben ausserdem einen Einzelhaken, was schonender ist als Zwillings- oder Drillingshaken.
Viele Fliegenfischer betreiben ausserdem Catch and Release. Das ist, abgesehen von der Diskussion ob es ethisch ist oder nicht, auf jeden Fall bestandschonender als eine Entnahme. Ausserdem wird beim Fliegenfischen wenig bis kein Blei verwendet, was auch Umweltschonender ist.
Ein Problem kann das Waten sein, was zum Fliegenfischen irgendwie dazugehört. Vor allem bis in den Juni ist das Waten in Äschengewässern heikel, da die Fische relativ spät laichen. Auch dort wo die Forellensaison schon früh losgeht muss man aufpassen an kiesigen Stellen keinen Forllenlaich zu Zerstören oder Brütlinge zu töten. So kann man beim unachtsamen Waten viel kaputt machen. Auch andere Unterwasserstrukturen können beim Waten zerstört werden.
29 Wie weit kann man mit einer Fliegenrute werfen?
Beim Fliegenfischen sind Würfe bis 15m üblich, mehr ist oft nicht nötig und darüber ist das Linemanagement und das schnelle setzen des Anhiebs schwierig. Beim Fliegenfischen ist es nicht so wichtig möchglichst weit zu Werfen, man Fischt eher auf kurze Distanz. Dabei geht man eher näher zum Fisch, entweder Watend oder mit dem Boot.
Bei der Wurfweite kommt es auch extrem auf die Ausrüstung und die Technik an. Mit einer Fliegenrute Schnurklasse 3 wirft man deutlich weniger weit als mit einer Fliegenrute Schnurklasse 8. Beim Thight Line Nymphing befischt man den Bereich im Umkreis von etwa 6m. Mit Zweihandruten wift man auch weiter als mit Einhandruten.
Wie weit man geworfen hat, kann man einigermassen gut an der Wurfschnur ablesen. Die meisten Wurfschnüre sind etwa 27m, die Keule geht oft bis etwas 15m. Mehr über den Aufbau von Wurfschnüren gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Folgende Wurfweitentabelle gilt in etwa für Einhandruten Schnurklasse 6.
Wurfweite | Bemerkung |
bis 15m | Reicht für den Fischeralltag |
15 – 20m | besserer Werfer |
20 – 25m | Guter Werfer |
25 – 30m | Solider Distanzwerfer |
30 Lohnt sich ein Fliegenfischerguiding?
In den meisten Fällen ja. Guides kenne sich sehr gut am Gewässer aus, und zeigen dir, wie du fische fangen kannst. Zudem können Guides auch Fehler beim Werfen erkennen und helfen diese zu korrigieren. Für Guides gibt es allerding nur bedingt eine Qualitätsprüfung, grundsätzlich kann jeder ein Guiding anbieten.
Wenn du einen gepfüften Guide suchsts, halte dich an die EFFA (European Fly Fishing Association). Diese prüft und zertifiziert Guides. Das bedeutet aber nicht, dass ein nicht zertifizierter Guide schlechter sein muss.
31 Was ist die EFFA?
Die EFFA (European Fly Fishing Association) ist eine Organisation die Fliegenfischer vernetzt, ausserdem ist die EFFA für die Guide zertifizierung bekannt. Die Prüfung, welche man bestehen muss um ein EFFA Guide zu werden, ist die wohl strengste Guideprüfung. Für 15.- Euro im Jahr kann man eine Mitgliedschaft bekommen und sich dafür mit anderen Fliegenfischern in Europa vernetzen. Eine investition die sich mehr lohnt, als ein paar fancy neue Fliegen.
32 Wieso sollte ich Fliegenfischen?
Beim Fliegenfischen ist man näher an der Natur, ausserdem hilft die erzwungene Langsamkeit die Umwelt besser wahrzunehmen. Fliegenfischen ist ausserdem etwas herausfordernder als die meisten anderen Angelarten. Das Erfolgserlebnis ist dann meistens um so grösser. Um das Fliegenfischen zu verstehen muss man es jedoch einmal ausprobiert haben.
Grade in schwierigen Gewässern, wie beispielsweise Bergbächen, kann eine gut geführte Fliege anderen Angelarten überlegen sein. Zudem kann man Fliegen einfach selber binden und kann so viel selber beeinflussen.

33 Frauen und Fliegenfischen, passt das?
Ja.
34 Wo findet man weitere Antworten zum Fliegenfischen?
Hier auf Alpenforelle gibt es viele Beiträge über das Fliegenfischen, du findest diese in der Kategorie Fliegenfischen. Auch auf Youtube findet man diverses zum Thema Fliegenfischen. Vor allem zum Fliegen binden gibt es unzählige Videos.
Wer dem Englischen mächtig ist, finded zudem viele gute Sachen im Internet. Auf Youtube aber auch beispielsweise auf den Webseiten von Orvis, Midcurrent, Troutbitten oder Guide Recommend.