An gewissen Tagen ist es wie verhext, es will kein Fisch beissen und wenn man einen sieht ist es ein Nachläufer. An dieser Stelle gibt es ein paar Tipps, wie man darauf reagieren kann. Garantien gibt es leider keine. Die Tipps gelten teilweise fürs Spinnfischen, können aber teilweise aber allgemein angewendet werden.
Kein Biss
Keine Bisse beim Fischen ist wohl das frustrierteste beim Fischen. Da man viel falsch machen kann ist es manchmal schwierig den Fehler zu finden. Es gibt Tage an denen man technisch alles richtig macht, es beisst aber trotzdem kein Fisch.
Ein gutes Beispiel ist der See auf dem Flüela Pass. Kommt am Nachmittag wind auf ist der See wie abgestellt und man quasi fischen mit was man will es beisst nichts, egal ob man mit Bienenmade, Spinner oder Fliegen fischt. Wind ist bei fast allen Bündner Seen ein Problem, was daher eher unpraktisch ist, da es in Graubünden oft windig ist.
Gewässerfarbe
Die Gewässerfarbe hat grundsätzlich keinen Einfluss auf den Fischbestand. Die Anzahl der Fische verändert sich nicht, auch wenn das Wasser mal trüb ist. Bei trübem Wasser ist es jedoch schwieriger Fische zu fangen. Das bedeutet nicht, dass man in einem dreckigen Bach nichts fangen kann, es ist nur schwieriger. Der optische reiz eines Köders fällt meistens ganz weg. Daher sollte man darauf achten wie der Bach aussieht. Nach Regenfällen sind Bäche oft trüb und die Erfolgschancen sinken dadurch deutlich.
Keine Fische
Beim Fischen sollte man immer ein Auge auf das Wasser haben, schon wenn man zum Gewässer hin läuft. Manchmal sieht man bereits dann Fische die durchs Wasser flitzen oder es springen sogar einer aus dem Wasser. Dann weiss man, dass sich Fische im Wasser aufhalten. Ein weiterer Hinweis auf Fische im Wasser sind kleine Fische. Diese halten sich oft im flacheren Stellen am Rand eines Baches auf. Man kann diese gut sehen wenn man an eine Stelle kommt und diese sich schnell verstecken. Wo sich kleine Fische aufhalten sind grössere meistens nicht weit weg.
Zudem sollte man den Köder gut im Auge behalten. Manchmal gibt es Nachläufer, Fische verfolgen zwar den Köder, beissen aber nicht. So kann man ausschliessen an einem leeren Gewässer oder an einer falschen Stelle zu fischen.
Achtung, wer jedoch zu schnell ans Gewässer kommt und sich laut und auffällig verhält oder im Wasser rumtrampelt verjagt die Fische.
Falscher Köder
Der nächste Punkt den man im Kopf haben sollte, ist der Köder. Ein falscher Köder oder die falsche Führung kann keine Bisse bedeuten. Prüfe ob der Köder den Gegebenheiten entspricht. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man auf den Spinner vertrauen und sehen ob ein Fisch darauf anspringt. Wenn man Nachläufer oder Fehlbisse hat kann man auf einen anderen Köder wechseln. Und es mit diesem probieren. Grade Anfänger (auch ich) machen den Fehler, dass sie gerne viele verschiedene Köder kaufen Anfangs sollte man sich auf Spinner konzentrieren. Diese sind einfach zu führen und funktionieren gut. Wenn der Fisch nicht beisst, kann man auch mal eine andere Farbe oder einen anderen Köder probieren. Manchmal hilft auch ein grösserer oder kleinerer Köder. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht dass die meisten Fischer eher zu helle und zu kleine Spinner verwenden.
Köderführung
Wenn die Fische nicht beissen, kann man auch die Führung des Köders anpassen. Das bedeutet beispielsweise am See, statt den Köder direkt einzuholen, etwas absinken lassen, Kurven bei der Führung machen oder auch Pausen einbauen bei denen der Köder wieder etwas absinkt. Auch im Bach oder Fluss kann man solche Variationen einbauen. Bei starker Strömung geht dies meistens aber nicht so wirklich gut.
Falsches Gewässer
Hilft gar nichts kann man überlegen das Gewässer zu wechseln. Dies ist einfach, wenn es wie in Graubünden geregelt ist und man mit dem Patent im ganzen Kanton fischen kann. Läuft in einem See überhaupt nichts, kann man zum nächsten. Bei spezifisch für ein Gewässer gelöstem Patent ist dies aber eher schwierig. Hier hilft es sich im Vorfeld über das Gewässer zu erkundigen.
Nachläufer
Nachläufer sind wohl des ätzendes beim Fischen. Der Fisch schwimmt dem Köder zwar nach, sobald er den Fischer sieht oder der Spinner zu nahe beim Ufer angelangt ist, bricht er die Verfolgung ab. Man glaubt man hat den Fisch auf sicher und im letzten Moment entkommt er. In solchen Situationen ist es meistens auch so, dass die Fische nur sehr vorsichtig beissen.
Es kann verschiedene Ursachen haben, dass die Fische nicht beissen wollen. Es gibt jedoch auch Strategien dem zu begegnen. Diese Strategien helfen meist auch gegen vorsichtige Bisse.
Falsche Köderfarbe
Die Köderfarbe kann einen grossen Unterschied machen, wie aggressiv Fische reagieren. Ich selber habe schon die Erfahrung gemacht, dass Fische auf einen Spinner nur zaghaft oder gar nicht gebissen haben. Nachdem ich das gleiche Modell, in gleicher Grösse in einer anderen Farbe genommen habe hatte ich sofort eine grosse Forelle am Haken. Eine andere Köderfarbe zu wählen kann also durchaus Sinn machen.
Falsche Ködergrösse
Ein zu grosser oder zu kleiner Köder kann bewirken, dass die Fische nicht beissen wollen sondern nur nachlaufen. Passiert das oft, kann man es mit einem kleineren, meistens aber eher mit einem grösseren Köder versuchen. Dabei sollte man jedoch auf jeden Fall das Schonmass im Auge behalten. Auch kleine Fische (ab ca. 20 cm) können durchaus auf Spinner Grösse 3 oder 4 beissen, Fische haben ein erstaunlich grosses Maul. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass man den Haken nicht mehr aus dem Maul bekommt. Wenn oft Bisse zu kleiner Fische erfolgen, sollte man entweder die Grösse wechseln oder einen einzelhaken montieren, diese sind schonender.
Falscher Köder
Der Köder sollte sich immer nach dem Gewässer richten. Oft ist es so, dass man mit auffälligen Ködern in leisen Gewässern nichts wird und umgekehrt. Ein Gummifisch funktioniert in einer starken Strömung eines Baches meistens ziemlich schlecht. Dieser wird dabei einfach mit der Strömung mitgezogen und zappelt nicht wirklich. Umgekehrt ist es meistens nicht besonders sinnvoll einen grossen Spinner in einem fast stehenden Pool eines Bergbaches zu verwenden. Hier sollte man doch auf etwas subtileres zurückgreifen.
Köder wirkt zu unnatürlich
Manchmal beissen die Fische nicht, wenn der Köder unnatürlich geführt wird. Fische schwimmen oft nicht regelmässig sondern machen ab und zu pausen, bei denen sie absinken oder sich verstecken. Löffel beispielsweise sollten mit pausen währen dem einholen geführt werden. Wenn möglich sollte der Köder auch immer von einem Ufer oder aus einem Wasserfall zu Steinen am Ufer geführt werden um möglichst gut einen Fisch zu simulieren.
Es ist aber auch möglich dass man beispielsweise einen falschen Silk verwendet, der zu auffällig ist. Dies kann vor allem bei dickerem Silk ein Problem sein. Der Fisch „riecht den Braten“ und beisst nicht. Hier kann es helfen den Silk zu wechseln und einen dünneren unauffälligeren zu nehmen.
Keine Möglichkeit zum Biss
Zieht man den Köder zu schnell ein ist es möglich, dass der Fisch keine Möglichkeit zum Biss hat. Dies ist zwar nur selten das Problem, wenn man aber sieht, dass ein Fisch zwar nachschwimmt aber nicht beissen will, kann es helfen, kurz mit dem Einholen zu warten oder zu verlangsamen und dem Fisch so die Möglichkeit zum Biss zu geben. Ist der Fisch immer noch zögerlich, kann man es mit Zupfen probieren,
Zu wenig Laufzeit
Manchmal ist es so, dass das Ufer einfach einen halben Meter zu früh kommt und der Spinner kurz vor dem Biss in zu flaches Wasser kommt. Dem kann man entgegenwirken, indem man den Köder in einer 8 vor einem durchs Wasser führt. Dies ist manchmal nur begrenzt möglich, vor allem bei kürzeren Ruten oder starker Strömung. Wenn man aber die Möglichkeit hat, sollte man dies jedoch versuchen. Vor allem von Booten aus bietet sich diese Methode an.
Zu wenig Interesse
In einigen Fällen ist es so, dass die Fische einfach nicht genug Interesse am Köder haben. Dies kann verschiedene Gründe haben. Man kann hier aber Abhilfe schaffen, in dem man versucht den Trieb zur Reviervereidigung Wecken. Deine Möglichkeit ist, die sogenannte Paladin-Montage. Mittels Seitenspringer werden am Vorfach kleine Metallteile (aus Alufolie) festgemacht. So bekommt der Zielfisch das Gefühl, hier jagt ein anderer Fisch in seinem Revier. Eine weitere Möglichkeit ist es, vor den eigentlichen Köder einen kleineren vorzuschalten. Auch so bekommt Zielfisch das Gefühl, dass ein anderer Fisch in seinem Gebiet jagt. Solche Montagen eignen sich jedoch meistens nur für etwas grösser Gewässer.
Diese Montage ist jedoch schwer zu werfen und verheddert sich gerne. Daher sollte man möglichst darauf verzichten.