Einfache Grundmontage zum Forellenfischen

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Eine einfache Grundmontage lässt sich mit einem Blei, einem Haken und dem Schlaufenknoten binden, mehr braucht man nicht. Wie die Montage machst und wie du damit Fischt erfährst du in diesem Beitrag.

Blei, Schnur und Haken, fehlt noch ein Köder und man hat eine einfache Montage.

Die Montage ist einfach aufgebaut. Man braucht, abgesehen von Rute und Rolle nur noch Blei, Haken mit Schnur und Köder und man kann fischen. Die Montage eignet sich das Grundfischen mit Einzelhaken ist bei Bedarf aber auch erweiterbar, man kann zusätzlich Springer anknoten. Die Montage funktioniert auch prima für alle anderen Fische welche mit Grundmontagen befischt werden können wie Schleien, Karpfen, Rotfedern und Ähnliches. Ausserdem funktioniert die Montage auch in langsam fliessenden Bächen oder Flüssen. Die Montage funktioniert nicht in stark verkrauteten Seen. Hier verfängt sie sich in den Pflanzen. Als Knoten musst du nur den Schlaufenknoten können.

Montage

Die Grundvariante der Montage ist sehr simpel. Man macht an der Hauptschnur unten eine Schlaufe um das Gewicht einzuhängen. Danach knotet man den Haken an die Schnur hängt den Köder dran und ist parat. Wenn man darf kann man an die Schnur noch beliebig viel weitere Haken als Springer anknoten.

Fertig montiert, am Ende der Hauptschnur wird eine Schlaufe mit dem Schlaufenknoten geknotet. dort werden Blei und der Haken an der Schnur einfach eingehängt.

Vormontage

Da man nicht unbedingt am See rumbasteln will, und direkt anfangen möchte zu Fischen sollte man Vorsorgen und vormontieren. Wer vormontiert sollte neben den drei Grundmaterialien auch noch Wirbel haben. Gut ist auch, wenn man die Schnur nicht von der Angelrolle nehmen muss, dies geht zur Not, sollte aber wenn möglich vermieden werden. Praktisch ist auch ein Stück zugeschnittener Karton oder ein spezieller Aufwickler um die Montage einfach aufwickeln zu können, damit diese sich beim Transport nicht verheddert.

Grosse Rolle Schnur, praktisch für die Vormontage

Variationen

Wie bereits beschrieben lässt sich die Montage erweitern und variieren. Man kann beispielsweise die Höhe des Hakens ändern. Entweder Fisch man direkt am Grund, so dass der Köder direkt auf Grund liegt oder man knotet den Haken etwas höher und kann so in etwas höheren Schichten fischen. Sinnvoll ist maximal 1.5m über Grund, nachher sollte man auf eine andere Montage zurückgreifen, da die Montage sonst sehr lang wird

Ausserdem lassen sich die Anzahl der Haken welche man montiert variieren. Dazu kann die Montage einfach um die im Gewässer erlaubte Anzahl Haken erweitern. Die Haken werden mittels Springerknoten einfach angeknotet. In meiner Region sind drei Haken erlaubt, darum werden grundsätzlich drei Haken montiert.

Effektiv ist auch die Made am Boden anzubieten. Forellen und auch andere Fische fressen die Nahrung oft vom Boden weg. Der Seegrund ist meistens die ergiebigste Futterquelle. Dort werden vor allem Wirbellose gefressen. Daher ist es Sinnvoll eine Made oder einen Wurm direkt am Boden anzubieten. Das Einfachste ist, die Schnur so tief anzubinden, so dass der Köder am Boden liegt. Der Nachteil ist, dass die Montage sich schnell verheddern kann. Um dem Vorzubeugen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eines ist der Casting Boom (manchmal auch Anti-Tangle Boom), dieser sorgt dafür, dass der Köder sauber auf den Boden liegt. Eine Weitere Möglichkeit sind sogenannte Schleik- oder Schleppwinkel. Auch diese sorgen dafür, dass der Köder sauber auf dem Boden liegt.

Ein Winkel kann mit montiert werden, damit sich die Montage nicht so schnell verheddert.

Benötigte Ausrüstung

Haken

Am praktischten ist es, wenn man bereits vormontierte Haken verwendet. Dazu kann man für Forellen Hakengrösse 6 bis 10 verwenden. Wenn möglich sollte man einen Madenhaken verwenden. Wenn man mit einer Made fischt, bleibt diese sicher auf dem Haken, zudem eignet sich der haken aber auch für andere Köder. Die Vormontierte Schnur muss nicht zu lang sein, 30cm reichen (meistens werden aber längere angeboten). Der durchmesser der Schnur kann zwischen 0.14 bis 0.18mm liegen. Mehr ist nicht nötig.

Vormontierte Haken, Grösse 10 für Bienenmaden und Grösse 6 für Würmer

Blei

Um die Montage Auswerfen zu können muss man diese noch mit Blei beschweren. Die Form ist nicht sehr relevant. Ich verwende meistens Birnenbleie oder Tiroler Hölzl. Tiroler Hölzl stehen wegen des luftgeüllten Teils im Wasser. Das ist praktisch, bei schlammigem Grund sinkt das Blei nicht ein. Bei normalem Grund sollte man eher ein kurzes Blei verwenden, da die Bodenmade sonst durch die Höhe des Tiroler Hölzls vom grund gehoben wird.

Tiroler Hölzl und Birnenblei

Das Gewicht sollte etwa zwischen 10g und 40g liegen. Der vorteil bei leichtem gewicht ist, dass der Fisch bei Biss weniger Widerstand spürt und den Köder nicht wieder ausspuckt. Mit weniger Gewicht kann man jedoch auch nicht so weit werfen. Auf jeden Fall sollte das Wurfgewicht mit dem auf der Rute übereinstimmen.

Winkel / Boom

Damit sich der Köder nicht um die Hauptschnur wickelt kann man für den Bodenhaken einen Schleik-/Schleppwinkel oder einen Anti-Tangle/Casting Boom verwenden. Dies macht die Montage zwar etwas aufwändiger aber man hat dafür weniger Scherereien.  Das Blei wir direkt an Winkel oder Boom montiert. Vom Preis her spielt es nicht wirklich eine Rolle beides ist etwa gleich teuer. Es kommt auf die persönlich Präferenz an. Der Vorteil beim Boom ist, dass beim Boom die Schnur direkt am Haken festgemacht ist. Bisse können so besser erkannt werden. Beim Winkel wird der Köder je nach dem durch das Metall begrenzt und ist nicht ganz so weich wie beim Boom. Booms haben zudem einen Karabiner um das Blei zu befestigen. Beim Winkel greift man am besten auf einen Sprengring zurück.

Wirbel

Wirbel sind Praktisch aber kein muss. Der Wirbel kann zum Schutz vor Verdrehungen zu Oberst an die Montage anbinden. Diese ist auch praktisch, denn so kann man die Montage einfach an der Schnur festbinden. Die Wirbel für das Forellenfischen müssen keine besonders grosse Tragkraft haben, 5 bis 10kg reichen aus, je unfauffälliger desto besser.

Karabiner

Karabiner können die Montage etwas vereinfachen. Hier spielt es nicht wirkliche eine Rolle, ob man einen Karabinerwirbel oder nur einen Karabiner verwendet. Der Karabiner wird direkt an die Hauptschnur angeknotet. Das Blei  und das Vorfach können dann einfach in den Karabiner eingehängt werden und man braucht weniger zu Knoten.

Haken und Blei können auch einfach in den Karabiner gehängt werden

Bissanzeiger / Gegengewicht

Der Bissanzeiger ist kein muss, jedoch sehr praktisch. Oft wird ein Golfball mit eingeschraubten Haken verwendet. Nach dem Auswerfen wird die schnur gespannt und der Bissanzeiger zwischen dem zweitletzen und letzen Rutenring an die Schnur gehängt. Wenn der Bissanzeiger absackt oder nach oben geht hat man einen Biss. Der Nachteil am Golfball ist, dass dieser relativ schwer ist, etwa 40g. Dass bedeutet leichte Gewichte können am Grund langeschleift werden und sich verheddern.

Wer keinen Golball dabei hat oder einen passenden Bissanzeiger haben will kann sich einfach einen selber Basteln. Das Gewicht sollte allerdings 10g nicht unterschreiten, da sonst die Schnur nicht richtig gestrafft wird.  Zudem sollte das Gegengewicht nich schwerer als das ausgeworfene Blei sein. Entweder man nimmt einen Jigkopf oder man bastelt sich aus einem Gewicht, einem Haken und einem Sprengring oder einem Stück Schnur selber etwas. Praktisch ist auch, wenn man eine Glocke mit anbringt, so muss man den Bissanzeiger nicht immer im Blick haben. 

Bissanzeiger Marke Eigenbau

Faulenzer

Wenn man einmal ausgeworfen hat, will man natürlich nicht die ganze Zeit die Rute in der Hand halten. Natürlich kann man die Rute zwischen ein paar Steine klemmen. Ich habe jedoch mittelmässige Erfahrungen gemach. Als Notlösung nicht schlecht doch wer öfters so Fischen geht sollte sich einen Faulenzer zutun. Dies ist ein Rutenhalter aus Plastik oder Metall der in die Erde gesteckt werden kann. Meistens wird er nicht als Faulenzer sondern als Klapprutenhalter oder einfach Rutenhalter verkauft.

Die Rute wird nach dem Auswerfen einfach im ca. 70° Winkel im Faulenzer eingestellt und man kann danach in Ruhe auf den Biss warten.

Rute

Die Rute spielt eine nicht so grosse Rolle. Am besten eignen sich jedoch Ruten zwischen 3m bis 4m. Grundsätzlich kann man auch mit allen möglichen Ruten so fischen, so lange das Wurfgewicht stimmt. Ich habe auch schon eine 2.1m Spinnrute so verwendet, was zum werfen zwar nicht besonders gut funktioniert hat, gefangen habe ich aber trotzdem. Wichtig ist, dass das Wurfgewicht der Rute mit dem Gewicht übereinstimmt, das man werfen will. Zum Forellenfischen sollte man ausserdem darauf achten, dass die Rutenspitze nicht zu hart ist. Die richtige Rute zu finden kann manchmal gar nicht so einfach sein. Ein paar Tipps für die richtige Rute findest du in diesem Beitrag.

Rute mit Bissanzeiger im Faulenzer

Rolle

Auch die Rolle ist nicht besonders wichtig. Wichtig ist, dass die Rolle voll ist, für besseres Werfen. Ausserdem ist es frustrierend, wenn man auswirft und die Schnur ist in der Hälfte der angepeilten Distanz fertig. Man kann hier auch ein günstiges Modell verwenden. Ein weiteres Kriterium ist, dass die Rolle nicht zu wenig Fassungsvermögen hat. 100m reichen jedoch. Ein solches Fassungsvermögen haben eigentlich alle Rollen.

Schnur

Auch die Schnur spielt eine nicht so grosse Rolle, vor allem wenn man ein Vorfach verwendet. Eine monofile Schur mit 0.18mm und etwa 3.5kg Tragkraft ist ausreichend. Für das Vorfach kann man etwas dünneres Material verwenden, vor allem auch für zusätzliche Seitenspringer. Wenn man auf grössere Weiten fischt, ist es Sinnvoll eine wenig dehnbare Schnur zu verwenden. Der Kontakt zu den Ködern ist direkter und die Bisse werden besser angezeigt, als bei einer dehnbaren monofilen Schnur. Alle weiteren Infos zur richtigen Schnur zum Forellenfischen gibt es in diesem Beitrag.

Köder

Bei den Ködern gibt es eine praktisch uneingeschränkte Vielfalt. Dabei ist es meistens eher eine Frage, an was man persönlich glaubt. Das wichtigste ist hier die Erfahrung. Wer keine Ahnung hat, sollte am besten etwas experimentieren um herauszufinden, was in der Region oder für einen selber am besten funktioniert.

Der Klassiker ist die Bienenmade. Die Made ist nicht wirklich die Made einer Biene sondern die Made eines Bienenschädlings, der Wachsmotte. Unter Wasser gibt es diverse Insektenlarven, beispielsweise die Köcherfliegenlarve. Die  Bienenmade ist ähnlich wie diese und daher ein sehr natürlicher Köder.

Bienenmaden

Auch der Wurm ist ein beliebter Naturköder. Vor allem bei Regen werden oft Würmer in die Gewässer gespült. Zudem gibt es diverse Lebewesen im Wasser, welche ähnlich aussehen.

Forellen sind Räuber und fressen andere Fische. Daher ist es durchaus interessant mit Fischteilen von bereits gefangenen Fischen zu fischen. Dazu kann man entweder den Schlund eines Fisches verwenden oder sich Köderfische fangen.

Beliebt in meiner Region sind auch gebundenen Nymphen. Diese kann man entweder kaufen oder selber binden. Der Nachteil ist hier, dass man nicht einfach einen anderen Köder auf den Haken ziehen kann, wenn man es sich anders überlegt.

Zwei Nymphen und Madenhaken.

Besonders beliebt an Forellenseen sind auch Forellenteige mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und Farben. Diese können einfach an den Haken gemacht werden. Viel Geschmack kann gut an kalten Tagen funktionieren. Teige sind auch gut, wenn man den Köder nicht kühlen kann und Naturköder die Hitze nicht überleben würden.

Daneben gibt es auch diverse andere Köder, welche verwendet werden. Dazu gehören Marshmallows, Gummibärchen, Käse oder Mais. Manche Leute Schwören auf diese Köder zum Forellenfischen. Persönlich habe ich aber keine Erfahrung damit.

Natürlich ist es auch möglich die Köder zu Kombinieren. Die Maden können beispielsweise wunderbar mit Teig kombiniert werden. So hat man unendlich viele Möglichkeiten die Köder zu kombinieren.

Werfen

Beim Werfen kann man grundsätzlich nicht viel falsch machen. Rauswerfen und sinken lassen. Man kann jedoch auch einiges beachten um bessere Ergebnisse zu erzielen. Wenn man die Rolle kurz bevor die Montage in Wasser trifft abbremst, sorgt das dafür, dass die Montage schön gestrafft wird und sich nicht verheddert.

Danach kann man die Montage auf den Grund sinken lassen. Währen des Sinkens, kann man die Montage einige Umdrehungen einholen, auch so entfaltet man die Montage besser. Ansonsten muss man nichts weiteres beachten.

Im Wasser

Sobald die Montage am Grund ist kann man warten, bis ein Fisch beisst, also völlig passiv Fischen. Ausserdem kann man auch etwas aktiver Fischen in dem man alle paar Minuten etwas einholt. So kann man trotz passivem Fischen eine gewisse Fläche absuchen.

Passiv

Sobald die Montage am Grund angekommen ist, kann man wie gesagt, alles dort lassen und auf einen Biss warten. Dabei sollte man den Bissanzeiger oder die Rutenspitze im Auge behalten. So kann man sehen ob ein Fisch gebissen hat oder ob eine Forelle an der Montage knabbert. Die Montage kann man Grundsätzlich so lange man möchte im Wasser lassen. Es besteht jedoch immer die Gefahr dass sich die Montage verheddert oder der Köder schon beim Wurf verloren geht. Wenn es also ganz dumm läuft, fischt man stundenlang ohne Made. Ich persönlich bin eher ungeduldig und hole meisten schon nach 15-20 Minuten wieder ein um zu kontrollieren ob alles noch an Ort und Stelle sind. Andere sind da etwas geduldiger.

Aktiv

Aktiv mit dieser Montage zu fischen ist nicht wirklich der richtige Begriff. Die Montage ist klar zum passiven Fischen gedacht. Man kann mit der Montage aber auch das Gewässer etwas absuchen. Dies tut man, indem man die Montage alle 5 bis 10 Minuten einige Meter einholt. Dazu zieht man entweder den Bissanzeiger mit einem Ruck nach unten und strafft die Schnur nachher wieder. Die andere Variante ist, einfach an der Rolle zu drehen, und so die Montage etwas einzuholen. Die Schnur kann man am Schnurclip der Rolle festmachen. So weiss man an welcher stelle der Fisch gebissen hat und kann so wieder gezielt an diese Stelle werfen.

Biss

Ein untrügliches Zeichen für einen Biss ist es, wenn der Bissanzeiger ruckartig absinkt oder nach oben schnellt. Manche Fische bewegen sich nach dem jedoch nur wenig und der Bissanzeiger wackelt nur wenig. Solche Erschütterungen können auch durch den Wind ausgelöst werden. Daher sollte man immer etwas abschätzen ob die Bewegung vom Wind kommt oder von einem Biss. Einen Biss kann man ausserdem an der Rutenspitze erkennen. Bewegt sich diese stark, so hat ein Fisch gebissen. Auch hier kann man manchmal durchs starken Wind verwirrt werden. Hier muss jeder selber abschätzen ob er die Montage einholen will.

Beim Einholen sollte man aber auf jeden Fall anfangs ein starken Anhieb setzen. Man kann so den Haken in das Maul des Fisches setzen und verliert ihn weniger schnell. Beim Einholen sollte die Rute möglichst immer im 90° Winkel stehen und immer Spannung auf der Schnur sein. Verliert man die Spannung, kann dies dazu führen, dass man dien Fisch verliert. Manchmal man von Anfang an, das ein Fisch am Haken ist, manchmal merkt man es auch erst, wenn die Montage schon in Sichtweite ist. Forellen verhalten sich beim Drill völlig verschieden.

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