Das wichtigste beim Fliegenfischen ist, dass du das Wasser lesen kannst. Erst danach folgt den Fisch anwerfen zu können oder das Line Management. Danach folgend die Eigenschaften der Fliege sowie die Ausrüstung. Schlussendlich spielen die grobe Form der Fliege und zuletzt auch die Farbe der Fliege eine kleine Rolle. Am besten und schnellsten lernst du Fliegenfischen in dem du einen Kurs oder ein Guiding machst. Ein Guide kann dir alles wichtige in ein oder zwei Tagen beibringen.
Fliegenfischen hat viel mit Wahrscheinlichkeiten zu tun. Je besser du diese erfüllst, desto eher fängst du. Ein Beispiel, wenn deine Trockenfliege perfekt zu dem passt, was die Forellen grade von der Oberfläche fressen, du die Fliege aber nicht zum fisch bringst, sind deine Chancen auf eine Biss eher tief. Wenn du die perfekte Ruten, Rollen, Wurfschnur Kombination hast, bring es dir nichts, wenn du die Fliege nicht lange genug in der heissen Zone halten kannst wo der Fisch steht.
Soviel zur Theorie. Drauas ergibt sich für die Praxis folgende Prioritätenliste. Genaueres zu jedem Punkt findest du später im Beitrag.
- Wissen wo Forellen sind
Grundsätzlich gilt für Forellen: Struktur finden und zum Grund. In Seen gilt dies noch mehr als in Fliessgewässern, wo die Fliessgeschwindigkeit auch noch stimmen muss. Mehr dazu folgt später im Beitrag. - Wissen wo Forellen sind
Sehr wichtig, denn beim Fliegenfischen kommt es sehr darauf an, dass du die Fliege nahe beim Fisch präsentierst. - Wissen wo Forellen sind
Ich wiederhole mich, aber es ist sehr wichtig. Du kannst ein schlechter Werfer sein, solange du das Wasser lesen kannst und die Fliege einigermassen dort hin bringst, wirst du Forellen fangen und zwar mehr als jemand der besser werfen kann und dafür das Wasser nicht lesen kann. - Werfen lernen
Damit du die Fische auch anwerfen kannst ist es wichtig, das du die Wurftechnik beherrscht. Die Grundlagen sind einfach zu lernen und du tust dir selber einen gefallen, wenn du sauber werfen kannst, es macht vieles einfacher. Ein Wurfkurs oder Guiding erleichter den Einstieg sehr stark. - Line Management beherrschen
Line Management bedeutet, die Fliegenschnur so auf dem Wasser zu bewegen, dass die Fliege möglichst lange dort bleibt, wo ein Fisch sein könnte. Je länger und natürlicher die Fliege dort bleibt, desto eher hast du einen Biss. - Eigenschaften der Fliege
Wenn die Fische nicht an der Oberfläche fressen, ist Trockenfliegenfischen normalerweise verschenkte Zeit. Wenn deine Nymphe zu leicht ist und erst zu spät auf die richtige Lauftiefe kommt ist das ebenfalls problematisch. Wenn deine Trockenfliege die ganze Zeit absäuft und du die Bisse so verpasst ist das ebenfalls ein Problem. Schwimmfähigkeit oder Sinkgeschwindigkeit sind daher wichtiger als das aussehen der Fliege. - Wurfschnur
Die Wurfschnur wird oft unterschätzt, dabei hängt sehr viel davon ab. Wenn du eine neue Ausrüstung kaufst, investiere lieber wenig in Rute und Rolle und kauf dir dafür eine gute Wurfschnur eine Schnurklasse über deiner Rute. - Sonstige Ausrüstung
Grade die Rute kannst du mit einem Instrument vergleichen, ein teures Instrument bringt dir nichts, wenn du es nicht spielen kannst. Ein guter Musiker kann auch auf einem mässigen Instrument schön spielen, wenn du ein Instrument nicht beherrscht, kannst du auch nicht auf einem guten spielen. Andere Ausrüstung wie Kescher, Fliegenboxen, Rolle, Vorfach helfen dir den Fisch zu fangen, sind aber nicht so entscheidend. - Grobe Form der Fliege
Wichtiger als wie die Fliege im Detail aussieht, ist wie die Grobe Form der Fliege ist. Sind grade Maifliegen aktiv, ist eine schmale Fliege besser als eine grosse breite Foam Fliege. Sind nur kleine Mückenlarven aktiv, fängst du mit einer schlanken Fliege eher als mit einer buschigen. - Farbe und Detail der Fliege
Beim Fliegenfischen wird sehr viel Aufsehen um die Details der Fliege gemacht. Meistens ist das genaue Aussehen nicht wichtig. In stark befischten Gewässern kann es einen Unterschied machen oder wenn du alle anderen Punkte schon voll ausgeschöpft hast. Macht dir aber nicht zu viele Gedanken um die Fliege und konzentrier dich auf den Rest.
Als Fliege zählt übrigen alles, was mal einen Bindestock gesehen hat oder mit Faden auf einem Haken gehalten wird. Beim Fliegenbinden gibt es diverse Materialien, synthetisch und natürlich. Diskussionen gibt es zum Beispiel beim Squirmy Wormy, einer Fliege praktisch nur aus einem Gummi. Manche Fliegenfischer lehnen so etwas ab, fakt ist aber das die Fliege gut fängt.
Fliegenfischen auf Forellen bedeutet in diesem Zusammenhang verschiedene Arten von Salmoniden. Vor allem Bachforellen aber auch Regenbogenforellen, Bachsaiblinge oder auch Seesaiblinge. Beim Fliegenfischen lernt man nie aus, wenn du bereit bist zu lernen und dir Sachen zeigen zu lassen, wirst du ein besserer Fliegenfischer.
Die richtige Ausrüstung zum Fliegenfischen
Die Ausrüstung ist beim Fliegenfischen ein Werkzeug, dass das Anwerfen möglich macht, nicht mehr aber auch nicht weniger. Das bedeutet, wenn die Ausrüstung nicht passt, wirst du Mühe haben einen Fisch zu fangen. Wenn du nicht mit dem Werkzeug umzugehen weisst fängst du garantiert nichts.
Konkret bedeutet dies, es bringt nichts wenn du viel in eine teure Rute investieren und nachher nicht damit werfen kannst. Auch die tollste Fliege bringt nichts, wenn du sie nicht zum Fisch bringst. Daher sollte man als Anfänger lieber in einen Wurfkurs oder in ein Guiding investieren als in eine teure Rute.
Was hingegen sehr wichtig ist und oft unterschätzt wird, ist die Wurfschnur. Mit der Wurfschnur kannst du sehr viel beeinflussen. Als Linkshänder muss man etwas aufpassen, welche Rolle man kauft, manche Rollen lassen sich nicht um montieren. Hier fragst du am Besten beim Händler nach. In Onlineshops ist die Info normalerweise vorhanden.
Rute und Schnurklasse zum Fliegenfischen auf Forellen
Zum Einsteigen für das Fliegenfischen auf Forellen eignen sich Ruten in der Schnurklasse 5 oder 6 mit 9ft länge. Für Anfänger eignet sich eine Mid Action bzw Mid Flex Rute gut, wobei auch Medium Fast Ruten funktionieren. Dabei kommt es etwas darauf an wo man genau fischt, welche Köder man Verwendet und auf welche andere Arten man mit der Rute noch fischen möchte.
9ft ist die Länge, welche aktuell als optimale länge zum Fliegenwerfen angesehen wird. 9ft ist für Anfänger daher eine gute Länge zum anfangen. Allgemein ist eine kürzere Rute einfacher zum Handhaben bei kleineren und eingewachsenen Gewässern, eine Längere Rute hilft dabei mehr Schnur vom Wasser zu halten. Ob die Rute 8.6ft, 9.6ft oder etwas dazwischen hat, ist am Anfang jedoch nicht entscheidend.
Schnurklasse 5 ist zum Forellenfischen an Fliessgewässern eine gute Wahl. Damit lassen sich Trockenfliegen, Nymphen und auch kleinere Streamer gut werfen. Schnurklasse 5 funktioniert auch zum Fischen auf Barben oder Weissfische.
Schnurklasse 6 ist eher eine Allround Schnurklasse. Damit lassen sich von Trockenfliegen über Nymphen bis hin zu Streamer alles fischen. Eine sehr feine Trockenfliegenpräsentation ist jedoch eher schwierig. Auch für Seen bzw. Forellenseen ist eine Rute Schnurklasse 6 gut geeignet. Mit Schnurklasse 6 kann man auch gut etwas grössere Streamer für Hecht und Barsch verwenden. Zudem ist diese Schnurklasse auch zum fischen auf Meerforellen gut geeignet.
Schnurklasse 7 ist eher etwas für grosse Hechtstreamer oder für das Werfen bei starkem Wind. Diese Schnurklasse eignet sich daher gut zum Meerforellen fischen. Wenn man jetzt eine 7ner Rute noch irgendwo rumstehen hat, kann man natürlich auch mit dieser Forellen Fischen gehen, eine feine Trockenfliege ist jedoch eher schwer damit zu präsentieren.
Mehr über die richtige Rute zum Fliegenfischen auf Forellen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Kombos oder Sets eignen sich gut für Anfänger
Viele Hersteller bieten Kombos oder Sets ein, also Rute Rolle, Backing, Wurfschnur und Vorfach bereit zum Fischen. Solche Kombos sind für Anfänger sehr gut geeignet. Man bekommt eine komplette Rute und ist direkt einsatzbereit, die Sets sind gut aufeinander abgestimmt und die Preise sind ebenfalls Einsteigerfreundlich.
Zwar bekommt oft nur eher günstige Komponenten, ein Rolle ist gerne mal aus Plastik und nicht aus Metall, das ist aber am richtigen Ort gespart. Grade bei der Rolle braucht man zum Fliegenfischen auf Forellen nichts extravagantes. Auch aus anderen Gründen macht es Sinn am Anfang eher auf günstigeres Material zu setzen.
Es kommen neben der Fliegenrute auch noch andere Sachen wie zum Beispiel ein Wurfkurs, Fliegen, Watzeug oder Kleinmaterial wie Floatant und Bissanzeiger. Ausserdem mach es Sinn etwas weniger zu investieren, wenn man am Anfang noch nicht genau weiss, was für eine Rute einem passt und wie man genau fischt.
Grade auch Anfängern kann es schnell passieren, dass eine Fliegenrute in die Brüche geht. Durch Fehler beim Werfen kann die Fliege mit der Rute kollidieren, was die Rute beschädigen kann. Auch durch falsches Handling kann die Spitze schnell brechen, was grade auch am Anfang schnell passiert.
Wenn du am Anfang unbedingt mehr Geld ausgeben willst, kauf dir eine bessere Wurfschnur. Die Wurfschnur der Sets ist OK aber kein High End Produkt. Kauf dir eine gute WF Schwimmschnur eine Schnurklasse über deiner Rute. Eine gute Wurfschnur kostet schnell 60.- bis 90.- €.
Viele erfahrenere Fliegenfischer nutzen ein Set auch als Ersatz. Wenn dir die Rute oder die Rolle am Wasser kaputt geht, bist du froh, einen Ersatz zu haben, auch wenn du dafür vielleicht zum Auto zurück musst. Daher kann dir ein solches Set den Tag am Wasser retten.
Marktübersicht Fliengruten Sets
In der untenstehenden Tabelle sind verschiedene Ready to Fish Sets aufgeführt, welche auf dem Markt verfügbar sind. Alle Sets haben Rute, Rolle, Backing, Wurfschnur, Vorfach und Rutenrohr dabei.
Hersteller | Modell | Schnurklassen | Länge in Ft | € ab | CHF ab |
Shakespeare | Cedar Canyon/Sigma | 5-8 | 8.6 bis 9 | 100.00 | 120.00 |
Greys | K4ST X | 3 bis 9 | 8 bis 10 | 129.90 | |
Snowbee | Classic | 5 bis 8 | 7 bis 10 | 135.00 | |
Scientific Anglers | Flyfishing Outfit | 5 bis 8 | 149.00 | ||
Echo | Lift | 4 bis 8 | 8 bis 9 | 199.00 | |
Redington | Minnow | 5 | 8 | 199.50 | 229.00 |
Redington | Crosswater | 4 bis9 | 7.6 bis 9 | 199.50 | 229.00 |
Vision | Fisu 2 | 4 bis 7 | 8 bis 9.6 | 209.00 | 229.00 |
Vision | Junior | 5/6 | 7.6 | 210.00 | 219.00 |
Orvis | Encounter | 5 bis 7 | 8 bis 10 | 219.00 | 249.00 |
Traun River | Creek Flex Jugend | 2/3 | 6.6 | 249.00 | |
Redington | Path | 4 bis 9 | 8.6 bis 9 | 259.00 | |
Guideline | Kaitum | 5 und 6 | 9 | 269.99 | 289.00 |
Echo | Traverse | 4 bis 8 | 9 | 289.00 | |
Guideline | Laxa Seatrout | 7 | 9.6 | 289.99 | 299.00 |
Traun River | Creek Flex | 2/3 und 4/5 | 6.6 bis 7 | 299.00 | |
Vision | Silver | 7 | 9 | 299.00 | |
Vision | Solina 2 | 4 bis 7 | 8 bis 9.6 | 310.00 | |
Marlo | Rookie | 5/6 | 9 | 329.00 | |
Loop | Q | 5 bis 7 | 9 | 385.00 | |
Orvis | Clearwater | 3 bis 8 | 8.6 bis 10 | 435.00 | 505.00 |
Vision | XLV100 | 5 und 6 | 9 | 469.00 | |
Redington | Field | 5 | 9 | 475.00 | |
Sage | Foundation | 4 bis 8 | 9 | 649.00 | 799.00 |
Fliegenruten Sets gibt es ab etwa 130.- €, für den Anfang reicht das eigentlich vollkommen aus. Bei einigen Herstellern wie Orvis sind die Rutenrohre ohne Rollentasche gebaut, was etwas unpraktischer ist. Einen Testbericht zur Orvis Encouter findest du übrigens in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Die Preise können je nach Schnurklasse und Rutenlänge auch etwas höher sein als der angegebenen Preis. In der Schweiz sind zudem einige Combos nicht erhältlich.
Auf welche Marke du setzt spielt nicht so eine grosse Rolle, bei den Sets nehmen sich die Hersteller nicht viel. Es kann Sinn machen auf eine Bekanntere Marke wie Orvis, Vision oder Guideline zu setzten, da Ersatzteile oft besser zu bekommen sind. Wenn du beispielsweise in den Ferien bist und die Rute bricht ist es wahrscheinlicher dass du den Händler einer bekannteren Marke findest als den einer unbekannteren.
Auf den Preis achten ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Ruten von Greys oder Shakespeare (kommen aus dem gleichen Haus) sind für Anfänger sehr gut geeignet. Investiere die 80.- Euro die du sparst besser in eine Wurfschnur oder ein Guiding.
Teile der Kombo können auch übernommen werden wenn man sich später anderes Material kauft. Ein gutes Beispiel ist die Rolle. Diese ist beim Fliegenfischen auf Forelle eigentlich nur Schnurspeicher und Gegengewicht. Die Bremse braucht man nicht wirklich. Daher kann man die Rolle auch gut behalten, wenn man sich entschliesst eine teurere Rute zu kaufen.
Wer sich auch die Option Salzwasserfischen offen halten möchte, sollte auf eine Rute wie die Orvis Encounter oder die Guideline Laxa, die Marlo Rookie oder die Vision Silver setzen. Diese Ruten sind alle Salzwasserfest. Ruten wie die Redington Minnow, die Vision Junior und die Traun River Jugend sind speziell auf Kinder und Jugendliche ausgelegt. Die Ruten sind etwas Kürzer und können so von Kindern einfacher geworfen werden.
Die richtige Wurfschnur ist wichtiger als die Rute
Die Wurfschnur gibt viel vor, wie gut du wirfst, wie weit du wirfst und wie gut du die Fliege präsentierst. Eine teure Rute nützt dir nichts, wenn du die falsche Wurfschnur hast und die Rute nicht laden kannst. Allgemein kann man sagen, dass bei modernen Kohlefaserruten die richtige Wurfschnur eine oder zwei Schnurklassen über der Schnurklasse der Rute liegen sollte.
Danach kommt es sehr darauf an wie du fischst. Für Forellen funktionieren Allroundtaper grundsätzlich gut. Da beim Forellenfischen eher auf kurze Distanz gefischt wird, kann man die Rute wie gesagt ein bis zwei Schnurklassen overlinen, vor allem mit einer Allround Schnur. Mehr zur Auswahl der richtigen Wurfschnur erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Ein gutes Ergebiss kannst du erzielen, wenn du in einen Laden gehst, dir eine Schnu zum probewerfen empfehlen lässt und dir dann zum Probewerfen die Schnur eine und zwei Schnurklassen über der deiner Rute ebenfalls mitnimmst. So kannst du testen, was für dich am besten zum werfen geht.
Fliegenauswahl
Als Anfänger ist die genaue Fliegenauswahl nicht extrem wichtig. Wichtiger ist, dass du die Fliege zum Fisch bekommst und gut präsentierst. Wenn du am Bach dorthin wirfst, wo die Strömung zu stark ist nützt die schönste Fliege nichts. Wenn du die Fliege kurz vor dem Fisch wegziehst hilft dir auch hier kein Muster der Welt.
Bei Fliegen gibt es grob drei bis vier Kategorien, Trockenfliegen, Streamer Nymphen und je nachdem Nassfliegen, diese werden manchmal auch zu den Nymphen gezählt. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Kategorien sind fliessend. Eine grosse Nymphe kann ein kleiner Streamer sein, eine abgesoffene Trockenfliege eine Nassfliege oder Nymphe und so weiter.
Die genaue Fliegenauswahl hängt immer auch vom Gewässer und der Technik ab. In einem See muss die Fliege nicht so gut Schwimmen wie im Bergbach, da das Wasser viel ruhiger ist. In einem verkrautetem Fluss macht eine sehr schwere Nymphe wenig Sinn, da diese oft hägen bleibt.
Grundsätzlich ist es ebenfalls gut, die Fliegen direkt vor Ort zu kaufen. Der Angel- oder Fliegenladen kann dir am besten sagen, was für Muster grade gut fangen bzw. welche Insekten am Wasser aktiv sind.
Statt viele verschiedene Fliegen, setzt man anfangs besser auf wenige, einfache Muster, diese dafür in ausreichender Anzahl (jede Fliege mindestens vier Mal) und wenn nötig mit verschiedenen Gewichten oder in verschiedenen Grössen. Für schnellere Gewässer ist Hakengrösse 10 gut, in sehr ruhigen und klaren ist manchmal Hakengrösse 18 oder kleiner nötig. In ruhigeren Gewässern wirst du schnell merken ob eine Fliege zu gross ist, nämlich wenn Forellen diese nicht nehmen. Wettkampffischer fischen oft auch nicht mehr als vier bis sechs Muster, vor allem bei Nymphen
Für den Anfang reichen drei Trockenfliegenmuster. Ein mal ein klassisches Muster wie Adams oder Dun in Hell und Dunkel, Hakengrösse 12 oder kleiner also insgesamt acht Fliegen (4x Hell, 4x Dunkel). Dazu noch ein Grösseres, gut schwimmendes Hoppermuster (4x). Mehr zur Tockenfliegenauswahl findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Bei den Nymphen kommt es stark auf das Gewässer an, wie schwer diese sein dürfen. Am Bergbach kann man eine schwere Nymphe mit 4.6mm Tungstenkopf brauchen. An einem ruhigen verkraureten Fluss macht hingegen eine wenig beschwerte Nymphe mehr Sinn, damit diese dir nicht ständig im kraut hängen bleibt. Mehr zur Lauftiefe von Nymphen erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle
Bei Nymphen macht ebenfalls eine kleine Auswahl Sinn. Eine Dunkle Pheseant Tail Nymph (4x) und eine Helle Hares Ear (4x) reicht meistens. Für sehr kaltes oder trübes Wassser kann man auch auf ein Wurm- oder Eimuster zurückgreiffen. Mehr zur Nymphenauswahl findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Bei den Streamern ist der Wooly Bugger das Mass aller Dinge. Der schwarze Wooly Bugger kann von Insekt über Blutegel bis zu kleinem Fisch alles sein. Je nach Beschwerung kommt man schneller oder langsamer auf Tiefe.
Daher reicht am Anfang ein schwarzer Wooly Bugger (4x) Hakengröse 6 mit Tungstenperle als Kopf. Wenn du dich für eine Rute Schnurklasse 5 entscheidest, nimm lieber eine grosse Nymphe, zum Beispiel eine Montana, Hakengrösse 10 mit Tungstenperle als Kopf. Ein Wooly Bugger ist etwas gross und Schwer für eine Rute Schnurklasse 5. Eine grosse Nymphe kannst du wie einen Streamer fischen. Mehr zur Streamerauswahl findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Fliege | Anzahl |
Klassische Trockenfliege Hell | 4x |
Klassische Trockenfliege Dunkel | 4x |
Hopper | 4x |
Pheseant Tail Nymph | 4x |
Hares Ear Hell | 4x |
Schwarzer Wooly Bugger/Monatana Nymphe | 4x |
Wenn du mehr in Fliegen investieren willst, dann nimm lieber mehr vom gleichen Muster. Oder hol dir Fliegen in kleineren oder vielleicht auch grösseren Hakengrössen.
Sonstiges Zubehör zum Fliegenfischen
Ein Ersatzvorfach gehört beim Fliegenfischen dazu. Ein 9ft 5x (0.15mm Spitze) Mono Vorfach kostet nicht viel und kann den Tag retten. Ansonsten ist es sinnvoll das Vorfach nach einer Saison zu ersetzen. Mehr zum richtigen Vorfach zum Forellenfischen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Um die Vorfachspitze (Tippet) ersetzen zu können braucht man Tippetmaterial. Dieses gibt es auf praktischen Tippetspulen zu kaufen. Drei Grössen Mono, 0.16mm für schnelles Wasser, 0.14mm für ruhiges Wasser und 0.12mm für sehr ruhiges Wasser und Trockenfliegen reichen üblicher Weise. Am Anfang reicht auch eine Spule 0.16mm Mono. Bei kleineren Fliegen bekommt man dickeres Tippetmaterial oft nicht durch das kleine Hakenauge. Praktisch um Vorfächer zu organisieren sind auch Vorfachspulenhalter.
Die Verbindung zwischen Vorfach und Tippet funktioniert mit einem Vorfachring oft am besten. Zum einen ist der Ring eine Sollbruchstelle, zum anderen hilft er, dass das Vorfach nicht zu kurz wird. Mehr zum Vorfachring findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Zum Nymphenfischen ist je nach Technik ein Bissanzeiger sinnvoll. Für ruhigeres Wasser ist ein Yarn Indicator gut geeignet, für raueres Wasser funktionieren Foam Indicators gut. Mehr zum Nyphenfischen mit Bissanzeiger findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Praktisch ist auch Floantant, also Schwimmhilfe für Trockenfliegen. Es gibt viele verschiedene Arten, von Entenbürzelfett über Siliokonspray bis hin zu Silikonpuder. Persönlich finde ich den Silikonpuder Top Ride von Loon am praktischsten. Fliege rein, schütteln, weiterfischen. Für etwas länger anhaltende Wirkung kann man den Puder auch einmassieren.
Ein Kescher, zum Fliegenfischen am besten ein gummierter Watkescher, hilft den Fisch schneller und einfacher zu landen. Das schont den Fisch und erhöht die Fangquote. Grade auf den letzten Metern des Drills gibt es oft noch Aussteiger. Im Kescher kann man den Fisch auch einfacher abhaken. Mehr zum richtigen Kescher zum Forellenfischen gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Fliegenboxen sind praktisch um etwas Ordnung zu halten. Zum anfangen ist eine mittelgrosse Fliegenbox sinnvoll, da die Fliegenauswahl anfangs eher beschränkt ist. Praktisch sind doppelseitige, wasserdichte Fliegenboxen mit durchsichtigem Deckel.
Ein Kipser oder eine Schere ist immer praktisch um Schnur zu schneiden. Persönlich finde ich Klipser praktischer, durchtrennen von von nicht gespannter Schnur fällt mir leichter. Praktisch am Klipser ist auch die eingebaute Nadel um verstopfte Hakenaugen zu befreien
Eine Polbrille hat beim Fliegenfischen verschiedene Funktionen. Zum einen entspiegelt eine Polbrille die Wasseroberfläche und macht so Fliegen, Bissanzeiger und Unterwasserstrukturen besser sichtbar. Ausserdem ist die Brille ein Schutz für die Augen vor Fliegenhaken.
Ansonsten sollten die üblichen Dinge dabei sein um Forellen zu Fischen wie zum Beispiel Fischmass, Messer, Fischtöter oder Arterienklemme. Mehr zum Zubehör findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Um alles zu Transportieren, braucht man auch eine passende Taschen. Grundsätzlich kann man einen normalen Rucksack nehmen. Praktischer sind jedoch spezielle Fischerrucksäcke. Es gibt auch kleinere Taschen wie Slingbags oder Hippacks.
Was beim Fliegenfischen auf Forellen immer ein Thema ist, ist waten. Grundsätzlich kann man auch ohne waten Fliegenfischen. In manchen Gewässern ist Waten verboten oder praktisch unmöglich. Oft ist es jedoch hilfreich, wenn man waten kann. Da man beim Fliegenfischen auf vergleichsweise kurze Distanzen fischt, muss man sich oft dem Fisch nähern. Das bedeutet man muss ins Wasser.
Bei den Wathosen und Watschuhen gibt es verschiedene Modelle, günstige aus PVC welche man für 50.- € im Internet bestellen kann bis hin zu atmungsakiven Modellen für 1000.- €. Günstiges atmungsaktives Watzeug gibt es ab 340.- €. Grade am Anfang, reicht eine güstige Wathose oder auch Gummistiefel. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Ich möchte Rute Rolle und Wurfschnur selber zusammenstellen
Eine Rutencombo als Anfänger zusammenzustellen, hat eher mehr Nachteile als Vorteile. Sehr günstige Rollen sind beispielsweise nicht so auf dem Markt erhältlich. Wenn man alles einzeln kaufen will, dann am Besten nach dem Wurfkurs.
Das hat den Vorteil, dass man dann schon in etwa weiss, wie sich eine Rute anfühlen muss. So kann kann das ganze Setup Testwerfen. Im Laden solltest du auch unbedingt ein Maximalbudget angeben. Viele Läden verkaufen gerne gutes Material ohne Kompromisse, so dass man eher etwas mehr ausgibt. Grade als Anfänger darf man aber auch Kompromisse machen.
Mehr zur richtigen Ausrüstung zum Fliegenfischen auf Forellen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
An den Kriterien bei der Wahl der Rutenklasse ändert sich nichts. Die Wahl hängt davon ab, wie, wo, mit was und auf welche andere Fische du fischen willst. Beim Rutenkauf, sollte darauf geachtet werden, dass die Rute nicht zu hart gewählt wird. Grade etwas teurere Ruten sind oft Fast oder Super Fast Action Ruten, diese sind für Anfänger jedoch eher ungeeignet.
Grade in Fischerläden oder von erfahrenen Fischern werden eher zu harte Ruten für Anfängern empfohlen. Das liegt vor allem daran, dass Fast Action Ruten für erfahrene Fliegenfischer sehr gut zu werfen sind und was für einen selber gut passt wird oft auch weiter empfohlen.
Die Rolle darf etwas günstiger sein. Die meisten Forellen, welche man fängt, sind nicht so kampfstark, dass sie unendlich Schnur ziehen. Forellen kann man gut mit der Hand ohne Bremse Drillen. Hier kann man auf eine günstige Click and Prawl Rolle setzen wie zum Beispiel die Redington Zero. Diese hat ausserdem den Vorteil, dass es eine Wechselspule hat.
Bei Sets sind Rollen mit stärkere Bremse mit dabei, was den Vorteil hat, dass man mit diesen Rollen auch auf kampstärkere Fische wie Hechte oder Karpfen fischen kann. Als Linkshänder sollte man darauf achten, dass die Rolle auch für Linkshänder funktioniert. Mehr zur richtigen Fliegenrolle zum Forellenfischen findest du in diese Beitrag auf Alpenforelle.
Bei der Wurfschnur setzt man am besten auf eine WF Schnur Schwimmschnur, eine bis zwei Schnurklassen über der Rute. Für eine 5er Rute nimmt an also am besten eine Wurfschnur Schnurklasse 6 oder 7. Moderne, harte Fliegenruten vertagen es, overlined zu werden. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Für Meerforellen macht eine Sinkschnur, welche nicht all zu tief einsinkt Sinn. Mehr zur richtigen Wurfschnur für Forellen erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Als Vorfach kann ist, wie bereits geschrieben, ein 9ft 5x (0.15mm Spitze) Vorfach optimal. Dieses kann man immer noch etwas verlängern. Mehr zum richtigen Vorfach gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Fliegenfischen richtig lernen
Am Anfang vom Fliegenfischen steht die Fischereiprüfung bzw. der Angelschein. Die Grundlagen der Fischerei sollten auch beim Fliegenfischen bekannt sein, bzw. an vielen Orten darf man ohne Angelschein auch gar nicht fischen.
Danach ist wichtig, dass du das Werfen sauber lernst. Beim Fliegenfischen hängt der Erfolg massgeblich davon ab, ob du die Fliege zum Fisch bringst und dass die Fliege sich dort richtig verhält, zusammengefasst heisst das Präsentation. Das kannst du am Anfang richtig lernen oder dir mühsam alles zusammenkratzen und dabei viele erfolglose Stunden am Wasser verbringen. Die wichtigste Investition beim Fliegenfischen ist die Ausbildung.
Falls du dir nicht sicher bist, ob Fliegenfischen etwas für dich ist, ist ein Tagesguiding eine gute Entscheidung. Die Ausrüstung bringt normalerweise der Guide. Wenn es dir nicht passt, hast du 300.- Euro oder CHF in den Sand gesetzt, jedoch auch nicht mehr und auch kein Equipment im Keller stehen. Wenn es dir passt, dann hast du die wichtigste Investition schon getätigt.
Wenn du ein Guiding machst, solltest du dem Guide unbedingt sagen, was du erwartest und wie dein Kenntnisstand ist. So kann der Guide, genau auf deine Bedürfnisse reagieren du dir das zeigen, was dich am meisten weiterbringt. Einen Guide oder einen Wufkurs kann man praktisch überall machen, vor allem in grösseren Städten findet man praktisch immer ein Angebot. Ansonsten hilft der nächste Fischerladen weiter. Die Suchmaschine deines Vertrauens hilft aber auch weiter.
Was | Kosten € | Kosten CHF | Empfehlung |
Selber lernen (Buch/Internet) | 0 – 50 | 0 – 50 | Vermeiden |
Anderer Fliegenfischer | 0 | 0 | OK bis sehr gut |
Wurfkurs | 100 – 125 | 100 – 150 | Gut |
Tagesguiding | 250 – 300 | 300 – 350 | Sehr Gut |
Wochenkurs | 1000 – 1500 | 1000 – 1500 | Optimal |
Auch zum Fliegenfischen braucht man die Fischereiprüfung
Wie für alle anderen Angelarten braucht man auch zum Fliegenfischen die üblichen Fischereiprüfungen. In Deutschland ist also fast zwingend der Fischereischein nötig, in der Schweiz und Österreich nur bedingt.
Es ist jedoch Sinnvoll, die Fischereiprüfung zu machen, damit man eine solide Grundausbildung hat. Sitzen die grundsätzlichen Dinge, kann man sich nachher auf das Fliegenfischen konzentrieren und muss nicht gross über den artgerechten Umgang mit Fischen nachdenken.
Fliegenwerfen lernt man am besten beim Guide
Grundsätzlich ist Fliegenfischen nicht viel schwerer als alle anderen Angelarten, die grundsätzlichen Dinge kann man in wenigen Stunden lernen. So kann man auf jeden Fall seine ersten Fische mit der Fliegenrute fangen. Meine klare Empfehlung ist, investiere am Anfang gut in die Ausbildung, hier hilft viel auch viel.
An einem Wurfkurs auf der Wiese kannst du zwar das Werfen lernen, am Wasser ist die Situation jedoch anders. Hier hilft es dir sehr stark weiter, wenn du einen Guide hast, der dir sagt auf was du achten musst, und wie und wo du die Fliege genau platzierst. Alles an Ausbildung hilft dir weiter.
Die schlechteste Variante ist sich das Fliegenfischen selber bei zu bringen. Zwar kann man sich das Fliegenwerfen selber mit Videos oder Büchern beibringen, es schleichen sich jedoch schnell Fehler im Ablauf ein, welche man nachher nur schwer wieder raus bekommt.
Etwas besser ist mit einem anderen Fliegenfischer, einem Freund oder jemandem aus dem Angelverein, ans Wasser zu gehen. Viele Fliegenfischer geben ihr Wissen gerne weiter und können die Grundlagen des Fliegenfischens gut weitergeben. Das Problem ist hier, dass diese Leute zwar oft gute Fliegenfischer sind, manchmal fehlt es aber an der Kenntnis wie man das Werfen fehlerfrei beibringt. Mit jemandem mitzugehen ist aber auf jeden Fall immer eine gute Idee und eignet sich auch perfekt zum ins Fliegenfischen reinzuschnuppern.
Eine gute Variante das Werfen zu lernen ist einen Wurfkurs. An einem Samstag oder an einigen Abenden lernt man das Werfen in einer Gruppe. Das eignet sich gut um die Basics des Werfens zu lernen, das Problem ist, dass es oft auf einer Wiese oder einem Sportplatz stattfindet und nicht am Wasser. Das Werfen am Wasser ist nochmal etwas anders. Ein Kurs kostet etwa 100.- € bis 125.- € (CHF 100.- bis 150.-).
Mehr lernt man, wenn man ein Guiding bucht. Der Guide kommt mit dir ans Wasser und zeigt dir genau, wie du werfen musst und fische fängst. Das fängt beim Werfen an, geht über Forellenstandorte und endet bei der Fliegenwahl und Montagen sowie kleine Tricks. Du lernst in so einem Tagesguiding sehr viel. Ein Tagesguiding kostet 250.- € bis 300.- € bzw. CHF 300.- bis CHF 350.-.
Optimal für den Einstieg ins Fliegenfischen ist ein Mehrtägiges Guiding oder eine Reise. Auch hier lernst du extrem viel. Du kannst den Fehler den du am ersten Tag gemacht hast, am zweiten Tag besser machen. So lernst du extrem viel und bist nach dem Guding schon sehr weit. Eine 5-Tägige Reise mit vier Fischertagen kostet zwischen 1000.- bis 1500.- € oder CHF.
Fliegenfischerprüfung ist nur noch selten nötig
Wenn in deinem Gewässer keine Fliegenfischerprüfung nötig ist, dann ist der Abschnitt für dich nicht relevant. Wenige Vereine in Deutschland verlangen, dass man noch eine Fliegenfischerprüfung macht. Der Sinn eine solchen Prüfung sei dahingestellt.
Dies ist eigentlich ein Relikt aus vergangenen Tagen, wenn der Verein es verlangt, kann man jedoch meistens wenig dagegen machen. Nach dem Wurfkurs oder einem Guiding ist die Prüfung jedoch kein Problem. Je nachdem reicht auch eine schriftliche Bestätigung vom Wurflehrer, das kann man einfach vorher beim Verein abklären.
Forellen finden, das Erfolgsgeheimnis beim Fliegenfischen
Das wichtigste beim Fliegenfischen auf Forellen ist, dass du den Köder zum Fisch bringst. Die beste Fliege bringt nichts, wenn du sie immer an die falsche Stelle wirfst. Forellen bewegen sich zwar für Nahrung, jedoch oft nicht meterweit.
Es gibt Fliegenfischer, welche nur sehr beschränkt werfen können, dafür aber das Wasser sehr genau lesen können. Dadurch fangen sie mehr als manch anderer Fischer mit Top Wurfkünsten mit teurer Ausrüstung.
Das Wasser zu lesen, ist nicht ganz einfach, jedoch auch sehr gut lernbar. Eigentlich ist es der wichtigste Punkt beim Fischen, oft drehen sich die Diskussionen aber eher um Köder oder Köderfarbe, was absolut sekundär ist. An den richtigen stellen zu fischen ist wichtiger als Ausrüstung und Fliege zusammen.
Die einfachste Regel ist: Finde eine Struktur und bring die Fliege zum Grund. Dann sind deine Chancen grundsätzlich am höchsten. Forellen brauchen zum überleben Sauerstoff, Fressen und Schutz, in dieser Reihenfolge. Ist das Wasser zu warm und der Sauerstoffgehalt kritisch, suchen Forellen sauerstoffreichere Standorte. Ist Nahrung an ungeschützten Stellen im überfluss vorhanden kommen die Fische aus der Deckung.
Man hat übrigens beim Wasser lesen nie ausgelernt. Auch nach 20 Jahren oder länger fischen kann man immer noch dazu lernen oder eine Überraschung Erleben. Wo der Fisch genau steht, hängt von sehr viel Faktoren ab. Wenn du dich an die Grundsätze hältst, machst du aber nichts falsch und hast eine solide Grundlage.
Forellen im Fliessgewässer finden
Forellen finden in Fliessgewässern ist grundsätzlich nicht schwer, Forellen stehen bevorzugt an Plätzen mit 60cm bis 120cm Wassertiefe, 1km/h bis 2.5km/h Fliessgeschwindigkeit und mit geeignetem Unterstand.
Zum Fressen sind Forellen am liebsten im Wasser zwischen 60cm und 120cm Tiefe. Dort ist noch genug Schutz und trotzdem kann der Fisch auch schnell an die Oberfläche kommen. Je nach Situation kann es auch sein, dass Forellen mal in etwas flacherem oder tieferem Wasser stehen. Solches Wasser erkennst du daran, dass der Grund oft noch erkennbar ist, jedoch nicht mehr wirklich klar.
Fliessgeschwindigkeiten zwischen 1km/h und 2.5 km/h sind für Forellen optimal. Dabei kann man sich gut an der Oberflächenfliessgeschwindigkeit orientieren. 1km/h und 2.5km/h sind ein eher theoretischer Wert, entspricht aber etwa langsamen laufen. Gut erkennt man die Fliessgeschwindigkeit, wenn etwas auf der Oberfläche treibt.
Unterstände für Forellen gibt es viele. Holz, Steine oder auch unterspülte Ufer. Verstecke können auch einige Meter entfernt sei, bei Bedarf sind die Fische sehr schnell dort.
Mehr zu den Forellenstandorten in Fliessgewässern findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Beispiele für konkrete Standorte im Bach findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Forellen im See finden
Auch für das Fischen im See ist es wichtig die Forellenstandorte zu kennen. So kann man gezielt die interessanten Stellen befischen und die weniger interessanten auslassen. Im See ist der Schutz nicht ganz so wichtig wie in Fliessgewässern.
In Seen sind Strukturen das wichtigste. Strukturen bieten Schutz und auch Nahrung. An Felsen, Pflanzen oder auch Totholz können sich Insekten und andere Kleintiere entwickeln. Strukturen bieten ausserdem Schutz.
Ebenfalls interessant sind Kanten im See. Die Forellen schwimmen an den Kanten, warten bis sie etwas fressbares sehen schnappen es sich und gehen wieder zurück in die Tiefe. Auch Zu- und Abflüsse sind interessante Stelle, da dort viel Nahrung eingetragen wird.
Mehr zu Forellenstandorten in Seen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Techniken um Forellen mit der Fliege zu fangen
Um Forellen mit der Fliege zu Fangen gibt es diverse Techniken. Von Fliegenfischen über Nymphenfischen mit oder ohnen Bissanzeiger bis hin zum sehr aktiven Streamerfischen. Fliegenfischen auf Forellen kann man sowohl vom Boot am See als auch vom Ufer am Bach.
Für verschiedene Situationen gibt es auch verschiedene Techniken. An einem kleine Bach muss man etwas anders Fischen als auf dem See vom Boot aus. Fischen im Sommer ist etwas anders als fischen im Winter. So muss man sich seinen Werkzeugkasten zusammenstellen, das man immer auf die Situation Reagieren kann. Dabei wirst du mit der Zeit feststellen was dir mehr liegt und wie du am liebsten fischst.
Für Anfänger eignet sich das Nymphenfischen besonders gut. Forellen ernähren sich zu einem grossen Teil von Nymphen. Zudem sind Nymphen nicht ganz so heikel wie Trockenfliegen was die Präsentation angeht.
Als Anfänger macht es Sinn eine möglichst einfache Montage zu Wählen, das bedeutet eine Fliege plus, wenn nötig, einen Bissanzeiger. Zwei Fliegen bedeuten oft auch doppelten ärger wenn die Montage irgendwo hängt oder du die Schnur beim Werfen verhedderst.
Verschiedene Bedingungen erfordern verschiedene Techniken. Im kalten Wasser sind Forellen beispielsweise sehr passiv. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Auch Bergbäche sind eher anspruchsvoll zum Fischen. Mehr zu Bergbächen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Techniken zum Fliegenfischen im Fliessgewässer
Im Fliessgewässer ist das Linemanagement sehr wichtig. Linemanagement bedeutet, die Fliege so zu kontrollieren, dass sie möglichst lange und kontrolliert in der heissen Zone ist. Das fängt beim richtigen Wurf an, geht über das Menden bis hin zum erneuten Werfen. Mehr über das Linemanagement findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Eine sehr gute Technik zum Fischen in Fliessgewässern ist das Nymphenfischen. Einen grossen Teil der Nahrung in Form von Nymphen auf. Daher funktioniert Nymphenfischen oft sehr gut. Mehr zum Nymphenfischen mit der Fliegenrute erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Eine spannende Montage ist die Dry Dropper Montage. Dabei werden eine Trockenfliege und eine Nymphe zusammen gefischt. Mehr zur Dry Dropper Montage erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Eine aktivere Fischerei ist das Streamerfischen. Die Fischerei ist sehr attraktiv, da der Streamer auch aktiv geführt werden kann, ähnlich wie beim Spinnfischen. Mehr zum Streamerfischen auf Forellen erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Techniken zum Forellenfischen am See
Auch an Seen beziehungsweise Forellenseen kann man mit der Fliegenrute Forellen fangen. Zwar ist man aufgrund der etwas kürzeren Wurfweite gegenüber Spinn- oder Ansitzanglern etwas, trotzdem kann man Forellen auch mit der Fliegenrute am See gut fangen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Bergsee, ein grösserer See oder ein Angelteich ist. Auch hier ist die Standortwahl wichtig. Zum einen muss man nah an den Fischen fischen, zum anderen muss man darauf achten, dass man freie Wurfbahn hat.
Montagen für den See gibt es verschiedene, wenn möglich und erlaubt werden oft aber zwei bis drei Fliegen gefischt. Die Fliegen am See dürfen etwas kleiner sein, Hakengrösse 18 oder kleiner, da die Fische eher skeptisch sind und den Köder länger betrachten können. Mehr zum Forellenfischen mit der Fliegenrute am See findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Sonstiges, was man als Anfänger beim Fliegenfischen könne sollte
Neben den Montagen ist es auch wichtig, dass man die Montagen knoten kann. Das tönt banal, wenn der Knoten aber am Wasser mit kalten Händen nicht funktioniert, ist der Ärger gross. Vor allem bei dünnen Vorfächern ist das Anknoten der Fliege eher mühsam. Auch wenn der Knoten im Drill nachgibt sorgt dies für Frust.
Grundsätzlich braucht man nur zwei Knoten, den verbesserten Clinch Knoten und den Chirurgenknoten. Die beiden knoten sind sehr einfach und man kann damit praktisch alles knoten, Fliegen, Vorfachringe, Vorfächer oder auch Springer. Wie die beiden Knoten funktionieren erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Praktisch ist auch der Eugene Bend Knoten. Dieser ist vor allem gut, wenn man eine Springerfliege an den Haken einer anderen Fliege knoten will. Wie der Knoten funktioniert erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Forellengewässer zum Fliegenfischen finden
Es gibt unendlich viele Gewässer zum Forellenfische Forellengewässer in Europa, aber auch auf der ganzen Welt. Einige Gewässer oder Regionen findest du auch in diesem Beitrag auf Alpenforelle. n.
Forellen kommen in fast ganz Europa vor
Forellengewässer findet man fast in ganz Europa. Bachforellen kommen von Nordspanien über die ganze Atlantikküste hoch bis zum Nordkap vor, bzw. in den Flüssen, welche dorhin münden. Auch gegen Osten haben Bachforellen ein weites Verbreitungsgebiet und kommen bis zum Schwarzen Meer und darüber hinaus vor. Nach gegen Süden sind die Abruzzen in Italien etwa das südlichste. Es gibt aber auch beispielsweise natürliche Vorkommen in Nordafrika, auf Korsika oder in Griechenland.
Potentielle Forellengewässer gibt es daher extrem viele, vor allem im deutschsprachigem Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich). In Deutschland findet man mehr Gewässer als man denkt, vom Schwarzwald über das Sauerland, Bayern, Sachsen oder auch im flachen Land in Niedersachsen sowie direkt an der Nordseeküste.
Die Frage ist nur wie gut der Forellenbestand im Gewässer ist. Hier hilft es definitiv in einem Verein zu sein, da man sich dort gut austauschen kann. Ansonsten geben Fischerläden auch gerne Tipps, wenn man etwas Geld ausgibt. Auf Facebook gibt es viele Gruppen in denen man Gewässertipps suchen kann. Im Zweifel hilft auch immer ausprobieren.
In dem Gewässer gibt es keine Fische!
Doch gibt es, du machst nur etwas falsch. Das ein Gewässer völlig fischfrei ist, ist sehr unwahrscheinlich. Es gibt Gewässer, welche nach einer Umwelkatastrophe leer sind, das kann vorkommen. Ein grösseres Hochwasser reicht aber nicht um einen Bach zu leeren. Wenn du nichts oder wenig fängst, liegt es aber meisten an dir. Die meisten Forellengewässer haben deutlich mehr Fische, als der Durchschnittsangler erwarten würde.
Ich selber habe auch schon Tage erlebt, an dem ich in einem Gewässer nichts gefangen habe. An einem anderen Tag hab ich praktisch hinter jedem Stein einen Fisch gefangen. Daher sollte man ein Gewässer nicht unterschätzen nur weil man einen Tag lang dort nichts gefangen hat. Oft hört man auch, dass ein Gewässer gegen Ende Saison leergefischt ist. Auch das stimmt in den allermeisten Fällen nicht. Selbst ein Fischotter schafft es nicht ein Gewässer völlig von Forellen zu befreien.
Um zu prüfen, ob ein Gewässer Fische hat oder nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst mit einem sehr guten Fliegenfischer mitgehen, der zauber praktisch immer ein Fisch aus dem Wasser. Frag sonst im nächsten Angelladen nach ob das Gewässer gut ist, bzw. was für Fische dort drin sind. An einem warmen Sommerabend, kurz bevor es dunkel wird steigen Forellen sehr oft. Also die beste Zeit um rauszufinden ob es Fische in dem Gewässer gibt oder nicht. Euro Nymphing ist zudem eine sehr effektive Strategie Forellen zu fangen. Auch so kannst du sehen ob wirkliche kein Fisch im Wasser ist. Wer aufmerksam ist sieht beim Waten ausserdem immer den einen oder anderen Fisch im Wasser.
Forellenseen sind immer gute Gewässer
Die besten Gewässer für Anfänger sind Forellenseen. Das tönt banal, und nach igitt ich geh doch nicht ins Forellenpuff, grade Anfänger können dort aber sehr viel lernen. Du hast sehr gute Chancen, dass du einen kampfstarken fisch fängst und drillen kannst. Dabei lernst du den Anhieb richtig zu setzen, den Fisch sicher zu landen und auch sonst viel über das Verhalten von Forellen.
An manchen Forellenseen sind Fliegenfischer zwar nicht erwünscht, solange der Betreiber aber kein Problem mit Fliegenfischern hat und du genug Platz zum werfen hast, sind Forellenseen sehr gute Einsteigergewässer und überhaupt nichts was man abschätzig betrachten sollte.
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Sehr ausführlich, Hammer Beitrag