Beim Forellenfischen mit der Fliegenrute im See werden Ruten Schnurklasse 6 und höher verwendet, dabei werden an Schwimm- oder Sinkschnüren vor allem Streamer und Nymphen gefischt. Die Köderführung ist meistens sehr langsam. Am See kann man entweder vom Ufer, watend aber auch vom Boot aus Fliegenfischen.
Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet am See oft der Standort. Wer dort fischt, wo keine Fische sind, kann auch nichts fangen. Wichtig ist auch die Köderführung, diese ist meistens entscheidender als das genaue Muster.
Das Fliegenfischen an Seen wird auch Stillwater oder auf Deutsch Stillwasser Fischen genannt. Weit verbreitet ist es vor allem auf den Britischen Inseln oder Frankreich, wo in Trinkwasserreservoiren Forellen ausgesetzt werden. Da man im Trinkwasser keine Verunreinigungen von natürlichen Ködern möchte, ist oft nur das Fliegenfischen gestattet. Stillwassertechniken Funktionieren aber auch in Bergseen, Forellenseen oder in Voralpenseen. Forellen oder allgemein Salmoniden haben alle etwa das gleiche Beuteschema im See.

Fliegenauswahl und Fliegengrösse zum Forellenfischen am See
Für Seen werden grundsätzlich kleinere Fliegen als in Fliessgewässern verwendet. Die Fische haben mehr Zeit den Köder zu begutachten und sind oft skeptischer. Für Trockenfliegen und Nymphen werden meist Grösse 16 oder kleiner verwendet, Streamer kann man in allen Grössen fischen. Die Köderführung ist aber wichtiger als das genaue Muster.
Je nachdem was grade im und um den See an Inskten aktiv ist, können aber auch grössere Trockenfliegen oder Nymphen gefischt werden. An Bergseen sind zum Beispiel Grashüpfer interessant, an Waldseen auch grössere Käfer- oder Schnakenmuster.
Einen Grossteil der Nahrung von Forellen in Seen sind Zuckmücken und deren Larven. Im Englischen sind diese auch als Chironomids bekannt. Die Larven sind im See praktisch das ganze Jahr aktiv und können auch das ganze Jahr schlüpfen, solange der See nicht eisbedeckt ist. Daher ist es sinvoll an Seen auch immer Midges in den Grössen 16, 18 oder kleiner dabei zu haben. Auch wenn sonst keine Insktenaktivität zu sehen ist, sind Zuckmücken meistens aktiv. Nymphen für das Stillwasser müssen gar nicht oder nur wenig beschwert sein. Wie du Midges bindest erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Streamer kann man eigengentlich jede grösse verwenden. Kleine Streamer (3 bis 4cm) können grössere Insekten, Bultegel oder Kaulquappen imitieren. Mittlere Streamer (5 bis 8cm) imitieren kleine Fische und grössere Streamer (über 8cm) imitieren grössere Fische. In den meisten Seen ist Forellenbeute in den verschiedensten Grössen vorhanden. Für gewisse Montagen sind auch schwimmende Streamer hilfreich.
Interessant zum Streamerfischen im See sind auch Balnaced Jig Streamer. Das Gewicht ist vor dem Hakenör angebracht, so dass der Streamer im Wasser grade bleib und nicht in eine Richtung kippt. Diese Streamer können sehr langsam geführt werden, auch in Kombination mit einem Bissanzeiger.
Standort zum Fliegenfischen auf Forelle am See
Beim Fliegenfischen am See gibt es grundsätzlich zwei Probleme, man hat eine geringe Reichweite und man braucht Platz zum Werfen. Trotz dieser Hinternisse will man potentielle Standorte anwerfen können. Praktisch ist daher, wenn man waten oder vom Boot aus fischen kann, dies ist jedoch nicht zwingend nötig.
Forellen stehen im See oft an Kanten, unterwasser Strukturen wie Steinen, an Krautbänken oder dort wo das Wasser in Bewegung ist, wie Ein- und Auslauf. Ausserdem sollte man darauf achten ob man irgendwo Kreise sieht, also Forellen, welche an der Oberfläche fressen. Viele Stellen lassen sich bereits im voraus mittels Satelitenbild finden. Mehr dazu, wie man Forellen im See findet, gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Wichtig ist auch, dass man Platz zum Werfen hat. Wenn man vom Ufer aus fischt, sollte man daher darauf achten, dass man genug Platz für den Rückschwung hat. Bäume, Büsche oder ein Hügel bzw. Hang können das Fliegenfischen behindern.

Waten zum Fliegenfischen am See
Eine Möglichkeit für etwas mehr Platz nach hinten, ist zu waten. Dabei muss man zum einen beachten, ob es erlaubt ist und ob waten überhaupt möglich ist. Manche Seen fallen am Ufer ziemlich steil ab. Viele Seen lassen sich jedoch schon vorher mittels Seekarte oder Satellitenfoto auskundschaften.
Auch bei sehr schlammigen Untergrund sollte man aufpassen, da man schnell einsinken und stecken bleiben kann. Wenn man aber eine flache Stelle hat, welche sicher betreten werden kann, ist waten optimal um etwas näher zum Fisch zu kommen und sich Platz zum Werfen zu verschaffen.
In machen Seen, wie dem Pyramid Lake in den USA, wird sogar so weit gegangen, dass von Leitern aus gefischt wird. So ist man zum einen näher an den Fischen und muss nicht im Brust tiefen Wasser stehen.
Fliegenfischen vom Boot am See
Eine weitere Möglichkeit zum Fisch zu kommen ist das Fliegenfischen vom Boot. Sei es vom normalen Boot aus, vom Bellyboat, Kajak oder vom SUP aus. Fliegenfischen kann man von fast allem was schwimmt, im Sitzen und im Stehen. Sitzen ist besser um nicht so gut von den Forellen gesehen zu werden, stehen ist besser zum Werfen. Mehr dazu wie Fische sehen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Auch hier ist der Vorteil, dass man näher zum Fisch kommt und Platz zum Werfen hat. Gut ist ausserdem wenn man seitlich zum Boot werfen kann, vor allem wenn man nicht alleine auf dem Boot ist. Mit dem Boot ist man ausserdem sehr flexibel bei der Standortwahl, und kommt besser zu den Fischstandorten.
Vor allem in der Nähe von guten Standorten sollte man sich mit dem Boot Leise verhalten. Forellen können Schall bis 20m gut wahrnehmen. Auch dinge, welche einem ins Boot oder Wasser fallen, können ziemlich viel Lärm verursachen.
Montagen zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Die effektivste Metode zum mit der Fliegenrute am See auf Forellen zu fischen ist das Multi Fly Rig. Dabei fischt man mit drei Fliegen am Vorfach. Natülich kann man auch mit einer oder Zwei Fliegen fischen. Grade wenn die Fische gezielt an der Oberfläche fressen, kann es sinnvoll sein, mit einer einzelnen Trockenfliege die Fische gezielt anzuwerfen.
Eine Fliege zum Forellenfischen am See
Auf Forellen fischen am See kann man ganz normal mit einer einzigen Fliege. Sei dies eine Trockenfliege, eine Nymphe oder ein Streamer. Vor allem wenn man Fische steigen sieht, sind Trockenfliegen ein guter Köder. So kann man am besten gezielt fressende Fische anwerfen.
Nymphen und Streamer lassen sich mit oder ohne Bissanzeiger fischen. Mit Bissanzeigern kann man die Fliege gezielter anbieten, ohne ist man flexibler. Beides hat Vor- und Nachteile, welche später im Beitrag noch genauer beschrieben werden.

Dry Dropper Montage am See
Dry Dropper, also eine Trockenfliege und dahinter eine Nymphe, eignen sich sehr gut zum Fliegenfischen am See. Die Nymphen und Trockenfliegen dürfen dabei auch eher klein und leicht ausfallen. Dies bedeutet zum Beispiel eine Elk Hair Caddis und eine unbeschwerte Nymphe. Die Verbindung zwischen den Fliegen darf 0.16mm Tippet Material oder dünner sein.
Bei der Dry Dropper Montage hat man eine doppelte Chance auf einen Biss. Sind Fische nicht an der Trockenfliege interessiert, hat man immer noch die Nymphe. Grade in Seen kann es vorkommen, dass die Fische sich Trockenfliegen anschauen, diese jedoch nicht nehmen. Nymphen werden dann oft beim wieder abtauchen noch mitgenommen.
Mehr zur Dry Dropper Montage findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Multi Fly Rig
Beim Forellenfischen im See oder auch Stillwasser Fischerei, werden meistens Montagen mit drei Fliegen gefischt. Die Hängergefahr ist nicht in Seen meistens eher klein, damit stehen eine ungestörten Fischerei nur die eigenen Wurfkünste im Weg. Die Fliegen werden zudem mit relativ grossem Abstand montiert, so dass so ein grösserer Bereich abgedeckt werden kann.
Beim sogenannten Multi Fly Rig (Mehrfach Fliegen Montage) wird eine schwerere Fliege (Schwere Nymphe, Streamer, Terrestrial), in diesem Fall Anker genannt, ans Vorfach gebunden, darauf folgen zwei leichte Springernymphen (Midges). Der Abstand zwischen den Fliegen beträgt 0.5m bis 2.5m. Die Länge der Springer beträgt 15cm bis 20cm. Je trüber das Wasser, desto näher werden die Fliegen zueinander montiert. Man kann die Reihenfolge jedoch auf so anpassen, wie man möchte.

Der grosse Abstand zwischen den Fliegen lässt schon vermuten, dass relativ lange Vorfächer verwendet werden. Knüpft man eine Montage mit dem Maximalabstand hat man schon mit dem Tippet eine Länge von 5m erreicht. Ein Vorfach in dieseser Länge ist schwierig zum Werfen, als Anfänger sollte man daher die Abstände kürzer halten.
Das Multi Fly Rig kann mit Schwimm- oder Sinkschnüren gefischt werden. Bis zu einer Tiefe von 3m kann man gut mit Schwimmschnüren fischen. Darunter macht eine Sinkschnur Sinn. Mehr zur Schnur später im Beitrag. Fischt man mit unbeschwerten Fliegen und einer Schwimmschnur kann man zwischen Vorfach und Tippet auch einen Karabinerwirbel binden, so das man etwas mehr Gewicht hat und die Montage schneller sinkt.
Ein Multi Fly Rigs mit einer gut schwimmenden Trockenfliege am Ende wird Washing Line (Wäscheleine) genannt. Die Trockenfliege ist der Anker an der Oberfläche und die Nymphen hängen wie an einer Wäscheleine. Das Multi Fly Rig lässt sich auch aktiv oder passiv mit Bissanzeiger Fischen. Mit Bissanzeiger hat man eine bessere Kontrolle über die Tiefe.

Multi Fly Rigs lassen sich auch gut mit oder ohne Fliegen vorbinden. So muss man am See das Tippet nur noch mit dem Vorfach verbinden und kann diekt los fischen.
Führungstechniken zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Die Führung der Fliegen ist beim Fliegenfischen am See auf Forellen am wichtigsten, wichtiger als das genaue Muster. Die Führung am See ist oft sehr langsam und eine Geduldsübung. Vor allem wer eine hohe Wurf und einhol Frequenz von Fliessgewässern gewohnt ist, muss vier oder fünf Gänge herunter schalten.
Welche Führungstechnik schlussendlich fängt muss man ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Meistens funktioniert eine langsame Führung jedoch am besten. Ausserdem sollte man immer im Auge behalten, was grade schlüpft oder ins Wasser fällt und die Führung dem entspechend anpassen.
Passive Techniken funktionieren am besten, vom treibenden Boot aus, es ist jedoch auch vom ankernden Boot oder vom Ufer aus möglich. Für passive Techniken ist ausserdem etwas Wasserbewegung, also Wellen oder Strömung von Vorteil.
Statische Führung mit Bissanzeiger beim Fliegenfischen am See
Die einfachste Mehtode mit der Fliegenrute am See auf Forellen zu Fischen ist das sogenannte Faulenzen, also Auswerfen und die Fliege einfach treiben lassen. Dies Funktioniert mit Trockenfliegen, mit Streamern oder Nymphen aber auch mit Multi Fly Rigs. Diese Montag funktioniert besonders gut bis zu einer Tiefe bis 3m. Wer tiefer fischen will, nutz besser andere Methoden.
Vor allem wenn es etwas wellig ist, kann man die Nymphe oder den Streamer mit Bissanzeiger gut etwas auf im Wasser spielen lassen. Die Wellenbewegungen werden vom Bisszanzeiger an die Fliege weitergegeben, ähnlich wie beim Posenfischen.
Der Vorteil dieser Technik ist, dass man die Tiefe sehr genau Einstellen kann. Der Abstand zwischen Bissanzeiger und Fliege ist die Tiefe, auf der man fischt. Zudem kann die Fliege sehr langsam angeboten werden und Bisse sind sehr gut erkennbar. Der Nachteil ist, dass dies eine etwas langweilige Fischerei ist, solange der Bissanzeiger nicht untergeht oder ein Fisch beisst, braucht man nicht zu werfen.
Als Bissanzeiger eignen sich je nach Gewicht der Fliege und Wellengang eigentlich alles von Trockenfliege bis Thingamabobber. Mehr zu den verschiedenen Bissanzeigern gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Für diese Montage eignen sich Balanced Streamer sehr gut. Die Streamer bleiben, auch wenn man den Streamer nicht oder wenig bewegt, in der horizontalen. Mehr zu verschiedenen Bissanzeigern gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Statische Führung ohne Bissanzeiger beim Fliegenfischen am See
Auch ohne Bissanzeiger kann man die Nymphen und Streamer passiv fischen. Wichtig ist, dass man immer im Kontakt mit den Fliegen unter wasser bleibt und die Schnur nicht durchhängt. Da man keinen Sichtkontakt zur Fliege hat, muss man sich auf sein Gefühl bei der Bisserkennung verlassen. Diese Führungstechnik eignet sich vom Boot und vom Ufer aus.
Die Fliegen werden nur soweit eingeholt, wie sie sich auf die Fischerin zu bewegt, so dass keine lockere Schnur im Wasser ist. Wenn sich ein Schnurbauch bildet, ist dies nicht weiter schlimm, solange die Schnur nicht locker ist.
Allerdings ist es auch wichtig, dass man nicht zu schnell einholt sondern nur grade die Schnur einholt, welche Locker im Wasser ist, so dass man den Kontakt zu den Fliegen nicht verliert. Wenn die Schnur beim Einholen Wellen wirft oder sich die Schnur zwischen den Spitzenring und dem Wasser strafft, holt man zu schnell ein.
Beim Einholen wird die Spitze knapp über die Wasseroberfläche gehalten. Am Stück Wurfschnur zwischen dem letzten Rutenring und der Wasseroberfläche erkennt man Bisse. Streckt sich die Schnur an der Stelle, so hat man entweder eine Wasserpflanze oder einen Fisch.

Slow Retrive beim Fliegenfischen am See
Der Slow Retrieve oder auf Deutsch das langsame Einholen, ist die klassische Variante beim Einholen von Fliegen im Stillwasser. Die Montage wird langsam eingeholt und die Bewegungen von Zuckmücken imitiert. Die Technik funktioniert daher vor allem beim Fischen mit Midges, vom Boot und auch vom Ufer aus, mit und ohne Bissanzeiger, mit Schwimm- oder Sinkschnur.
Zuckmücken bewegen sich im Wasser sehr langsam. Sie steigend zuckend auf und legen dabei auch Pausen ein. Monotones aufsteigen kommt nicht vor. Wenn die Bedingungen nicht optimal sind, sinken die Zuckmücken auch wieder zurück zum Grund. Dieses Verhalten soll möglichst natürlich imitiert werden, was nicht ganz einfach ist.
Grundsätzlich wird die Fliegenschnur langsam in einer Achterschlaufe in die Hand gebündelt und in den Pausen abgelegt. Wichtig ist die langsame Führung. Vor allem Anfänger werden schnell ungeduldig und holen zu schnell ein. Der Fisch soll jedoch nicht zum beissen gereizt werden, sondern eine möglichst natürlich geführte Beute sehen. Wenn man das Gefühl hat man holt sehr langsam ein, kann man die Geschwindigkeit nochmals halbieren.
Wichtig ist auch, dass man das Führungsmuster variiert. Zuckmücken steigen nicht monoton auf sondern zuckend mit Pausen. Üblich sind Muster mit 4 bis 8 langsamen Schlaufen und danach 20 Sekunden bis 60 Sekunden Pause. Kürzere Pausen imitieren das Aufsteigen, längere Pausen das wieder absinken auf den Grund.
Auch hier wird die Rutenspitze knapp über die Wasseroberfläche gehalten. Wenn sich beim Einholen an der Schnur Wellen bilden holt man definitiv zu schnell ein. Einen Biss erkennt man am Widerstand.
Der Slow Retrive kann auch gut bei Trockenfliegen funktionieren und ein Insekt imitieren, dass auf der Wasseroberfläche in den letzten Zügen liegt.
Fast Retrieve beim Fliegenfischen am See
Die letzte Möglichkeit ist der Fast Retrive, das schnelle Einholen. Dabei wird die Fliege so schnell wie man mag eingeholt. Das funktioniert besonders gut bei Streamern, bedingt auch bei Trockenfliegen und teilweise auch bei Nymphen.
Auch diese Technik funktioniert gut vom Boot und auch vom Ufer, mit und ohne Bissanzeiger. Für Nymphen und speziell für Midges ist diese Technik jedoch ungeeignet.
Fehlbisse beim Fliegenfischen am See
Fehlbissen begegnet man beim Fliegenfischen im Stillwasser am besten mit Tempovariationen. Fische knabbern manchmal nur etwas an den Nymphen, dies wird auch abklopfen genannt, weil es sich wie Klopfen anfühlt. Dabei sollte man im Hinterkopf haben, dass kein Lebewesen ohne irgend eine Möglichkeit zu Gegenwehr wie Gift oder Stachel bei Feindkontakt in Starre verfällt. Die natürliche Reaktion ist, sich möglichst schnell davon zu machen.
Eine ganz leichte Temposteigerung kann in solchen Situationen helfen. Dabei darf man nicht vergessen, dass Zuckmücken schlecht Schwimmer sind und auch bei Gefahr nicht wirklich schnell weg kommen. Ansonsten kann man einfach weiter im normalen Rhythmus weiterfischen, bis der Biss eindeutig ist. Die falsche Reaktion ist, anzuhalten oder den Anhieb zu setzen.
Bisse und Anhieb
Bisse beim Fliegenfischen auf Forellen am See können von einem harten Biss, bis hin zu einem sanften Hängenbleiben alles sein. Man erkennt Bisse meistens sehr gut, da man grundsätzlich immer Kontakt zur Fliege hat. Sobald sich die Schnur spannt kann man den Anhieb setzen.
Der Anhieb erfolgt nicht wie klassisch beim Fliegenfischen indem man die Rute hebt. Beim Forellenfischen am See wird der Strip Strike angewendet. Man zieht die Schnur mit einem Ruck ein, so dass der Haken im Maul hägen bleibt. Hebt man die Rute, so verpufft die Energie, vor allem bei Sinkschnüren, in das Anheben der Schnur.
Ausrüstung zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Die Ausrüstung zum Forellenfischen mit der Fliegenrute am See ist überschaubar. Grundsätzlich kommt man einer 9ft Rute Schnurklasse 6 mit entsprechender WF Schwimmschnur ziemlich weit. Dazu ein langes Vorfach und noch eine Rolle 0.16mm Tippetmaterial und schon kann man loslegen.
Bei Wind oder dem Fischen in grossen Tiefen, kommen zudem Sinkschnüre zum Einsatz. Mehr dazu später im Beitrag.
Rute zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Beim Fliegenfischen auf Forellen am See werden Fliegenruten in den Klassen 5 bis 8 mit eine Länge von 9ft bis 10ft verwendet. Leichte Fliegen werden mit leichteren Ruten gefischt, schwere Fliegen eher mit schwereren Ruten. Ausserdem kommt es noch darauf an, wie tief das man fischt. Eine Fliegenrute Klasse 6 mit 9ft ist eine gute Allroundrute für den See. Mit Rutenklasse 6 und höher lassen sich auch Streamer gut werfen.
Fliegenruten in der Schnurklasse 5 Funktionieren am See vor allem vom Ufer aus und mit Trockenfliegen. Viele Fliegenfischer besitzen eine Fliegenrute in dieser Schnurklasse zum fischen in Bächen. Grade zum Einstieg in das Fischen in Fliessgewässern ist Schnurklasse 5 eine gute Option. Allerdings kommt man schnell an Grenzen wenn man Sinkschnüre oder Streamer fischen möchte.
Schnurklasse 6 ist eine gute Allrundrute für den See. Mit dieser Rute kann man von Trockenfliegen bis Streamern eigentlich alles fischen. Auch vom Boot kann man mit einer Rute Schnurklasse 6 fischen. Auch leichtere Sinkschnüre lassen sich gut mit einer Rute Schnurklasse 6 fischen. Bei schwereren Sinkschnüren kommt man jedoch an Grenzen, vor allem wenn man die Schnüre aus etwas grössere Tiefe heben muss.
Schnurklasse 7 eignet sich am See vor allem gut bei Wind und wenn man etwas schwerere Sinkschnüre fischt, welche tief sinken. Eine Rute Schnurklasse 7 kann man auch gut gegen den Wind werfen und ist auch bei Seitenwind einigermassen stabil. Auch leichte Fliegen lassen sich durchaus mit einer 7ner Rute Fischen. Man muss die Schnur etwas sanfter ablegen.
Schnurklasse 8 wird am See für das Fischen in grossen tiefen bzw. das fischen in Grundnähe verwendet. Um die Schnüre einigermassen gut wieder an die Oberfläche zu bringen braucht man eine etwas stärkere Rute.
Die Rute sollte mit zunehmender Tiefe härter sein. Weichere Ruten helfen die Schlaufe bei Werfen grösser zu halten, was bei Multi Fly Rigs zu weniger Verhedderungen führt. Fisch man jedoch tiefer, braucht man eine härte Rute um die Schnur beser aus dem Wasser heben zu können. Man kann jedoch auch bei Schnüren die weniger schnell sinken die Rute overlinen und so die Rute etwas weicher machen.
Mehr zur Rutenwahl zum Forellenfischen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Rolle zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Die Rolle ist beim Fliegenfischen am See eher sekundär. Die Rute dient mehr als Schnurspeicher und Gegengewicht. Praktisch sind Large Arbor Rollen, die meisten Rollen auf dem Markt sind jedoch sowieso Large Arbor Rollen. Hier darf man beim Kauf auch gut auf ein etwas günstigeres Modell zurückgreifen und dann mehr in Wurfschnüre investieren.
Praktisch sind auch Rollen mit Wechselspulen. Waterworks Lamson bietet hier beispielsweise Modell. Es sind auch Pakete mit mehreren Wechselspulen zu einem fairen Preis, auch für Einsteiger, erhältlich.
Mehr zur richtigen Rolle zum Fliegenfischen auf Forellen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Wurfschnur zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Beim Fliegenfischen am See kann man mit einer WF Schwmmschnur relativ viele Techniken fischen. Vor allem bei eher flachen Gewässern und vom Ufer aus, kann man praktisch alle Techniken so abdecken.
Die Fliegenschnur ist beim Fliegenfischen am See relativ wichtig, da so nich nur die befischte Tiefe, sondern auch die Führung der Fliege beeinflusst wird. Stillwasserprofis und Wettkampfangler haben oft etwa 20 verschiedene Schnüre dabei. Für den Alltag reichen vom Boot und Ufer aus aber eine Schwimschnur und maximal zwei Sinkschnüre.
Mehr zur richtigen Wurfschnur findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Schwimmschnur
Schwimmschnüre funktionieren am See in vielen Situationen sehr gut. Schwimmschnüre sind auch gut zum einsteigen. Zum einen sieht man die Schnur gut und hat so die Kontrolle, wo die Schnur bzw. die Nymphen sind, zum anderen haben hat man meistens sowieso schon eine Schwimmschnur.
Mit einer Schwimmschnr lassen sich sowohl Stremer und Nymphe als auch Trockenfliegen fischen. Besonders gut kann man vom Ufer mit Schwimmschnüren fischen. Eine Schwimmschnur gehört daher zur Grundausrüstung.
Mit Schwimmschnüren kann man besonders gut Tiefen bis 3m befischen. Auch für eher flache Seen, also Seen bis etwas mehr als 3m, sind Schwimmschnüre gut geeignet. Bei der Führung ist man jedoch etwas limitiert, die Fliegen machen beim Einholen eher ein auf und ab Muster.
Sinktip
Sinktip Schnüre sind Schwimmschnüre, bei denen der Vordere Teil einsinkt. Solche Schnüre sind dazu da, etwas mehr Tiefe als mit Schwimschnüren zu erreichen. Zudem lassen sich Nymphen so etwas präzieser fischen. Sinktip Schnüre sind eine gute Ergänzung zu Schwimmschnüren, vor allem vom Ufer aus.
Sinktip Schnüre gibt es mit verschiedenen Sinkraten und längen des Sink Tips. Midge Tip Schnüre sind spzeielle Wurfschnüre zum Midge Fischen in Seen. Die Sinkspitze ist mit 1m bis 2m eher kurz. Normale Sinktip Schnüre haben eine Spitze von 3m bis 8m. Die Sinkrate ist jeweils in IPS (Inch per Second) angegeben. Mehr zur Sinkgeschwindigkeit findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Eine Alternative zu Sink Tip Schnüren sind Polyleader, also Sinkende Vorfächer. Polyleader gibt es in verschiedenen Längen und IPS. So kann man aus einer Schwimmschnur ohne grosse Kosten und Aufwand eine Sinkt Tip Schnur machen. Das Wurfverhalten ist nicht mehr ganz so gut, da die Geometrie der Schnur verändert wird, zum ausprobieren ist ein Polyleader jeodch eine sehr gute Alternative.
Sinkschnur
Sinkschnüre werden beim Fliegenfischen am See vor allem von Booten und bei Wind verwendet. Sinkschnüre sind nicht zwingend nötig vor allem vom Ufer nicht. Sinkschnüre werden auch beim Fischen an tiefen Stellen verwendet. Zudem ermöglichen Sinkschnüre eine andere Art der Köderführung.
Sinkschnüre funktionieren bei Wind aus zwei Gründen besser. Zum Einen ist die Schnur dünner und schneidet beim Werfen besser durch den Wind, zum Anderen wird die Schur nicht auf dem Wasser verzogen, da sie einsinkt.
Hover und Intermediate Sinkschnüre sinken nur leicht ins Wasser. Die Sinkgeschwindigkeit ist eher gering. Solche Schnüre eignen sich gut für das oberflächennahe Fischen.
Schnell sinkende Schnüre werden vor allem im Sommer und im Winter gefischt, wenn die Fische tief stehen. Auch bei Steil abfallenden Gewässern, wie Stauseen, funktionieren schnell sinkende Schnüre. Auch wenn man vom Boot aus fischt und schnell auf Tiefe kommen muss, funktionieren schnell sinkende Schnüre gut.
Mehr zu Sinkschnüren und den Sinkgeschwindigkeiten der Schnüre findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Vorfach zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Die Vorfachlänge beim Fliegenfischen auf Forellen am See hängt starkt von der Technik ab. Beim fischen mit Bissanzeigern sollte etwa 1.25 Mal die Länge der gewünschten Tiefe haben. Will man auf 2m Tiefe Fischen sollte das Vorfach ca. 2.5m Lang sein. Mann kann aber auch ein längeres Vorfach verwenden und den Bissanzeiger dementspechend einstellen. Beim fischen mit Multi Fly Rig sind die Vorfächer deutlich länger.
Wie bereits beschrieben, weden beim Fliegenfischen am See eher länger Leader verwendet, vor allem bei Multi Fly Rigs. Dabei muss auch die Butt Section auch dementsprechend lang sein. Gut sind längere Vorfächer von 4m bis 5m mit 0.16mm Spitze. Wenn man kein Vorfach in der Länge findet, kann man auch einfach die Butt Section eines stärkeren Vorfachs hinter ein kürzeres Vorfach knoten.
Die Verbindung zum Tippet wird normalerweise mit einer Schlaufenverbindung gemacht. Wenn man möchte, dass das Vorfach schneller sinkt kann man auch einen Tippet Ring oder einen etwas schwereren Wirbel verwenden.
Das Tippet ist kann ebenfalls sehr lang gehalten werden. Das Tippetmaterial ist beim Fliegenfischen im See eher dünner, also etwa 0.16mm. Das Tippet ist dann zwischen 4.5m bis 7m lang, je nachdem, wie weit die Nymphen auseinander sind. Beim oberfächennahem Fischen kann man auch etwas kürzere Tipptets verwenden.
Beim Nymphenfischen verwendet werden vor allem Fluocarbonvorfächer, aus dem Grund da das Material etwas schwerer ist als normales monofiles Material und so die Oberflächenspannung besser durchdring und schneller sinkt. Für oberflächennahes Fischen kann man aber auch normales monofiles Material verwenden.
Wenn man nur eine Fliege (Trockenfliege oder Streamer) fischt, kann man aber auch kürzere Vorfächer verwenden. Mehr über Vorfächer zum Forellenfischen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Sonstiges Material zum Fliegenfischen auf Forellen am See
Praktisch am See sind ausserdem noch ein Clipser und ein Kescher. Grade wenn man Vorfächer knüpft oder Nymphen wechselt ist ein Clipser sehr praktisch, da man ihn einfacher bedienen kann als eine Schere. Gute Clipser haben auch eine Nadel, mit der man ein Hakenöhr, welches mit Head Cement oder UV Resin verstopft ist wieder frei bekommen kann.
Eine Feuer ist praktisch um Fische sicher landen zu können. Vor allem bei langen Vorfächern, ist es praktisch ein paar Zentimeter mehr Reichweite zu haben um den Fisch sicher landen zu können. Zudem ist eine Kescher auch schonender im Umgang mit Forellen. Mehr zum richtigen Kescher für Forellen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Werfen beim Fliegenfischen auf Forellen am See
Das Werfen beim Fliegenfischen auf Forellen am See ist oft etwas schwieriger als am Fliessgewässer, da man längere Vorfächer hat. Oft hat man aber wenig Vegetation oder andere Hindernisse, vor allem beim Bootsfischen, was das Werfen wieder einfacher macht.
Grade beim Fliegenfischen vom Boot aus, braucht man keine besonderen Fertigkeiten. 20m Wurfweite reichen völlig aus, da man mit dem Boot sonst näher an die Stelle kann. Aufpassen muss man nur wenn man mehr als eine Person auf dem Boot ist, dass man sich beim Werfen nicht in die Quere kommt. Das Werfen muss man je nach dem etwas üben, vor allem wenn man sehr Körperbetont wirft.
Praktisch ist auch der Backhand Cast. Dabei schaut man in die entgegengesetzte Richtung und man kann so etwas weiter werfen. Was weitaus wichtiger ist, man sieht, was normalerweise hinter einem ist. Die Gefahr, dass die Fliege in einem Baum oder ähnlichem hängen bleibt ist so wesentlich kleiner. Zwar sieht man nicht mehr so genau, wo man hinwirft, dafür kann hat man, wenn es mehr Vegetation hat weniger Fliegen im Baum.
Beim fischen vom Ufer aus ist etwas mehr Reichweite oft von Vorteil. Gut ist, wenn man den Doppelzug (Double Haul) beherrscht. So kann man etwas mehr Reichweite erzielen. Beim Fischen am Ufer ist es ausserdem praktisch, wenn man beim Rückwurf den Winkel der Schnur steiler machen kann, so dass dieser weniger in Büschen oder Hängen landet.
Zum Heben von Sinkschnüren aus dem Wasser wird oft auch ein Rollwurf eingesetzt. Dabei reicht es, wenn man die Schnur mittels Rollwurf aus der Tiefe hebt und auf der Oberfläche ablegt. Wenn die Schnur an der Oberfläche ist, kann man normal mit dem Rückwurf weiterfischen.
Beim Ablegen der Schnur muss man darauf achten, dass das lange Vorfach sich sauber streckt. Dazu kann man beim Ablegen der Schnur den Wurf mit der Hand stoppen, so dass keine Schnur mehr mitgezogen wird. Dies führt dazu, dass sich die Schnur besser entfaltet. Die Fliege kann so zwar etwas stärker auf das Wasser klatschen, die kann aber auch eine anlockende Wirkung auf Fische haben.
Fliegenfischen am Forellensee
Zum Fliegenfischen am Forellensee braucht an eine Fliegenrute Klasse 6, eine Schwimmschnur und einige bunte Streamer und schon ist man startklar. Fliegenfischen am Forellensee unterscheidet sich nicht gross von Stillwassertechniken, man ist oft jedoch etwas eingeschränkter ist. Fliegenfischen ist manchmal nicht erwünscht, oder man muss Ködereinschränkungen hinnehmen.
Was ist Erlaubt
Die Wichtigste Frage beim Fliegenfischen am Forellensee, ist ob der Betreiber das Fliegenfischen zulässt oder nicht. Manche Betreiber lassen das Fliegenfischen grundsätzlich nicht zu, daher ist es gut dies vorher abzuklären. Vor allem in nodrischen Ländern ist Fliegenfischen am Forellensee aber weit verbreitet und viele Seen auch dafür ausgelegt.
Die nächte Frage ist, was genau an Techniken erlaubt ist. Oft sind an Forellenseen nur Einzelhaken gestattet und das Waten ist verboten. Das schränkt die Techniken und die Standortwahl meistens ein. Auch hier ist es gut vorher abzuklären was erlaubt ist und nicht.
Material zum Fliegenfischen am Forellen
Zum Fliegenfischen am Forellensee ist eine Fliegenrute Schnurklasse 6 mit Schwimmschnur oft eine gute Wahl. Forellenseen sind meistens nicht besonders tief und oft auch nicht extrem gross. Daher kann man mit dieser Ausrüstung ziemlich gut im Forellensee fischen.
Das Vorfach hängt von der Technik ab. Am Forellensee darf das Vorfach aber auch etwas kürzer sein, etwa 7ft bis 9ft. Zum einen sind besetzte Forellen oft nicht ganz so scheu, zum anderen braucht man auch nicht ganz so viel Tiefe, da die Seen eher flacher sind.
Techniken und Köder zum Fliegenfischen am Forellensee
Bei den Köder kann man eher etwas auffälligere Köder setzen, zum Beispiel Steamer mit Flash, vor allem wenn die Fische frisch im See sind. Wenn die Fische länger im See sind, werden sie meisten skeptischer, dann funktionieren natürlichere Köder wie Midges oft sehr gut.
Bei den Techniken hängt es stark davon ab, was erlaubt ist. Wenn nur ein Haken erlaubt ist, macht ein Multi Fly Rig wenig Sinn. Wenn man jedoch frei ist mit der Anzahl der Fliegen kann man alle Montagen und Technikgen wie oben beschrieben anwenden.
Bei den Techniken ist man oft auch etwas eingeschränkt wegen beengter Platzverhältnisse. Zum einen weil viele Forellenseen nicht für das Fliegenfischen ausgelegt sind, zum anderen weil oft auch mehr Leute unterwegs sind. Um ein 8m langes Vorfach zu werfen baucht man Platz. Wenn links und recht andere Angler stehen, kann es gefährlich für die Kollegen neben einem werden.

Stillwater Fly Fishing App
Eine gute App für das Stillwater Fischen, ist die Stillwater Fly Fishing App von den Stillwater Profis Brian Chan und Phil Rowley. Die App ist auf englisch und es gibt auch keine offizielle Webseite, sie lässt sich jedoch im Appstore von Apple und Android mit dem Suchbegriff „Stillwater Fly Fishing“ einfach finden. Dort findet man viele hilfreiche Videos.