Geflochtene Schnüre eignen sich nur bedingt zum Forellen fischen. Eine Tragkraft von 3.5 kg reicht für Forellen. Bei der Auswahl sollte man sich nicht zu sehr auf Durchmesserangaben verlassen sondern eher auf die Tragrakft. Mit einer Markenschnur kann man zudem wenig falsch machen.
Geflochtene Schnüre werden beim Forellenfischen vor allem bei Gummifschen, Wobblern und beim Fischen auf Distanzen über 50m verwendet. Für alles andere nimmt man besser monofile Schnur. Mehr über das Forellenfischen mit monofiler Schnur gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Vorteile
Geflochtene Schüre haben beim Forellenfischen mehr Nachteile als Vorteile. Trotzdem gibt es Situationen, bei denen man besser geflochtene Schnur statt monofiler verwendet.
Geflochtene Schnüre haben einen dünnen Durchmesser bei hoher Tragkraft. Vor allem auf grössere Distanz kann man so etwas mehr Reichweite erzielen. Über kurze Distanzen beispieslweise beim Ultraleicht Fischen macht dies jedoch wenig Unterschied.
Geflochtene Schnüre haben ausserdem sehr wenig Dehnung. So hat man direkteren Kontakt zum Köder, bei Gummifischen oder Wobblern ist dies von Vorteil. Auch auf weite Distanz kann man so Bisse gut erkennen.
Geflochtene Schnur ist zudem sehr geschmeidig und weich, hat wenig Memory-Effekt und ist lange haltbar, da sie nicht durch UV-Licht geschädigt wird.
Nachteile
Geflochtene Schnüre haben beim Forellenfischen auch viele Nachteile. Da gelfochtene Schnur sehr gut sichtbar ist und fast keine Dehnung hat, verwendet man immer ein Vorfach aus Mono oder Fluorcarbon. Dies erhöht die Fehleranfälligkeit der Montage.
Die wenige Dehnung kann ausserdem zu mehr Aussteigern führen. Forellen schlitzen eher aus. Daher ist es mit geflochtener Schnur wichtig, einen weiche Rutenspitze zu haben und die Rolle richtig einzustellen.
Geflochtene Schnur sinkt ausserdem sehr schlecht ab, und schwimmt bei leichten Köder auf dem Wasser und zieht den Köder nach oben. Daher ist geflochtene Schnur bei leichten gewichten unvorteilhaft. Bei passiven Posenmontagen kann man die Schnur nicht Unterwasser schlagen.
Ausserdem ist gefolchtene Schnur vergleichsweise teuer. Im Winter ist geflochtene Schnur auch unvorteilhaft, da sich diese mit Wasser vollsaugt und so bei Temperaturen unter 0°C einfrieren kann.
Schnurdehnung
Die Schnurdenung ist bei geflochtenen Schnur gering. Dies ist beim Forellenfischen eher unvorteilhaft. Grundsätzlich werden Fluchten und Kopfschläge beim Drill durch Rute, Rolle und Schnur abgefedert. Bei geflochtener Schnur entfällt das Abfedern der Schnur.
Daher ist es wichtig, dass man beim Forellenfischen mit geflochtener Schnur eine Rute mit weicher Spitze verwendet. Zudem sollte man die Rolle lieber etwas weicher einstellen, beim Drill kann man dann immer noch nachstellen.
Bei aktiv geführten Ködern wie Gummifisch oder Wobblern sollte man zudem beim Biss etwas mit der Rutenspitze nachgeben, dass der Fisch sicher gehakt wird.
Geflochtene Schnüre eignen sich beim Forellenfischen für folgene Montagen und Köder:
- Gummiköder
- Wobbler
- Grundmontagen auf grössere Weiten
Bei Gummifischen und Wobblern ist ein direkter Kontakt zum Köder wichtig. Bei Wobbler kann man so die Bewegungen des Köders besser kontrolieren. Wenn man beim den Wobbler und Gummifsche zupft geht mit gelfochtener Schnur ausserdem weniger Energie in die Schnurdehnung verloren.
Auch auf grössere Weiten über 50m auf Grund ist eine geflochtene Schnur sinnvoll. Bisse werden so besser erkannt. Bei monofiler Schnur dehnt sich die Schnur mehr und Bisse sind schwerer zu erkennen.
Vorfach
Beim Forellenfischen mit geflochtener Schnur verwendet man immer noch ein monofiles oder fluorcarbon Vorfach. Dies dient zum einen dazu, die Dehnung etwas zu erhöhen, zum anderen, damit die Schnur nicht mehr so gut sichtbar ist. Das Vorfach ist etwa 1m bis 2m.
Füllschnur
Beim Forellenfischen verwendet man mit den meisten Rollen noch monofile Füllschur unter der geflochtenen Schnur. Geflochtene Schnur ist zum einen Dünner, so dass mehr Schnur auf die Rolle passt. Zum anderen ist es möglich, dass sich die geflochtene Schnur, da sie sehr dünn ist, sich auf der Rolle ineinander verschneidet.
Um das verschneiden zu vermeiden und die Rolle zu füllen, legt man unter die geflochtene Schnur noch monofile Füllschnur. Zum Forellenfischen reichen 100m Schnur für die allermeisten Angelarten. Daher brauch man nur etwa 100m bis 120m geflochtene Schnur. auf der Rolle.
Verarbeitung von geflochtener Schnur
Bei der Verarbeitung von geflochtenen Schnüren gibt es verschiedene Dinge die man Wissen sollte um die richtige Schnur zu finden. Geflochtenen Schnüre werden aus vier oder acht einzelnen Strängen verwoben.
Die Durchmesserangeben bei geflochtenen Schnüren ist nicht verlässlich. Wenn eine Angabe zu finden ist, ist dies die Summe der Durchmesser der einzelnen Stränge. Geflochtene Schnüre sind durch das Flechten jedoch nicht rund sonder flach. Die Durchmesserangabe ist daher nicht verlässlich. Aus diesem Grund verzichten viele Hersteller auf eine Durchmesserangabe bei geflochtenen Schnüren.
Je enger die Schnur geflochten ist, desto besser gleitet sie beim werfen durch die Rutenringe. Dies kann man prüfen in dem man verschiedenen Schnüre miteinander vergleicht und durch die Finger zieht.
Es gibt geflochtene Schnüre, welche aus vier (4x) oder welche aus acht (8x) Strängen bestehen. 8x Schnüre sind glatter und gleiten so besser durch die Rutenringen. 4x Schnüre sind dafür etwas güstiger.
Thermofusionschnüre
Thermofusionsschnüre sind eine Mischung aus geflochtenen und monofilen Schnüren. Die Schnur wird aus mehreren Strängen geflochten. Nach dem Flechten werden die Schnüre mittels Wärme zusammengeschmolzen. So entsteht eine extrem widerstandsfähgie Schnur die gleichzeitig sehr dünn ist.
Die Schnüre sind sehr glatt und saugen sich kaum mit Wasser voll. Zudem sind sie extrem abriebsfest und man hat teilweise auch mit Scheren oder Clipsern mühe die Schnur zu durchtrennen.