Gummifische für Forellen

In Spinnfischen by BastianLeave a Comment

Für Forellen verwendet man typischerweise Gummifische in der Grösse bis 10cm und Jigköpfe zwischen 1g bis 10g. Alles was du zum Fischen auf Forellen mit Gummifischen wissen musst, erfährst du in diesem Beitrag.

Verschiedene kleine Gummifische für Forellen.

Ich verwende Gummifische gerne als Ergänzung zu Spinnern. Vor allem in ruhigeren Gewässern oder Gewässerabschnitten verwende ich lieber Gummifische, zumindest die ersten Würfe, so dass nicht alle Fische schon durch den Spinner verscheucht werden. Meiner Erfahrung nach, funktionieren Gummiköder vor allem in den Sommermonaten gut wenn die Forellen in Jagtlaune sind. Wenn es kälter ist kann man mit langsamer Führung jedoch auch gute Fänge machen. 

Vorteile

Gummifische sind sehr flexibel einsetzbar. Mit verschiedenen Gewichten kann man verschiedenen Situationen am Wasser  begegnen. Spinner oder Löffel oft nur mit Zug wirklich gut. Wobbler funktionieren ähnlich wie Gummifische, jedoch ist auch ein gewisser Zug nötig. Gummifische funktionieren dagegen auch vertikal. Das bedeutet, auch in tiefen Löchern funktionieren Gummifische sehr gut. Die Lauftiefe und das Absinkverhalten lassen sich mit verschieden Gewichten gut einstellen. Auch die Führung kann flexibel angepasst werden, je nachdem ob die Fische eher aggressiv sind oder ob sie vorsichtig beissen.Gummifische eignen sich auch gut für vorsichtige Forellen. Meistens sind diese gegenüber Gummifischen weniger skeptisch als gegenüber Spinnern. 

Tiefer, ruhiger Pool. Die Forellen standen Tief. Hier kann der Gummiköder seine Stärken ausspielen.

Nachteile

Es gibt jedoch auch gewisse Nachteile beim Fischen mit Gummifischen. Gummifische sind nicht besonders auffällige Köder. Das bedeutet in gewissen Situationen kann der Gummifisch die falsche Wahl sein, beispielswiese in sehr stakrer Strömung oder bei trübem Wasser. Zudem verschleissen Gummifische im Vergleich zu Spinnern oder Wobblern schneller.

Material

Vom Material her brauch man am eigentlich nur ein paar Gummifische und Jigköpfe und schon ist man startklar. Praktisch sind ausserdem Karabinerwirbel oder Snaps.

Gummifisch

Die Gummifische sollten für Forellen bis 10cm lang sein. Grösser macht meistens wenig Sinn. Grössere Modelle verwendet man eher für Hechte oder Zander. Natürlich gibt es auch Forellen die locker einen 15cm Gummifisch nehmen, diese sind aber eher die Ausnahme als die Regel.

Bei Gummifischen gibt es verschiedene Schwanzformen. Es wird zwischen High und  Low Action unterschieden. Unter High Action fallen Schaufel-, Keil- und Sichel- bzw. Twisterschanz. Unter Low Action fallen Fransen-, Biber und Fadenschwanz. High Action Shads werden eher in Fliesgewässern verwendet und leben durch die Bewegung. Steht der Köder still, bewegt sich fast nichts mehr. Bewegt sich der Köder jedoch, spielt der Schwanz stark. Low Action Shads werden hauptächlich in stehenden Gewässern verwendet. Der Schwaz zittert schon bei der kleinsten Bewegung. Bei einem Stopp zittert der Schwanz auch noch nach. Low Action Shads werden langsam geführt. 

Shads mit Schaufel- und Sichel(Twister)schwanz

Neben den Gummiködern für Jigköpfe gibt es auch vormontierte Gummifische. Aus verschiedenen Gründen. Das Gewicht kann beispielsweise nicht angepasst werden. Bei vormontierten Ködern sitzt der Stringer zudem meistens zu weit vorne.

Vormontierter Gummifisch, Stringer sitzt ziemlich weit vorne
Farbe

Farbe ist immer ein Thema beim Fischen, auf welche Farbe stehen die Fische. Es gibt verschiedene Theorien, je schlechter die Sicht unter Wasser, desto greller der Köder. Andere setzen eher auf gedeckte Farben. Bei der Farbwahl sollte man bedenken, dass die Farben Unterwasser (tiefe) und je nach Licht (Dämmerung) komplett anders aussehen können. Ein starken Kontrast ist auf jeden Fall immer schwarz, egal welche Farbe das Wasser hat und auch etwas tiefenunabhängig. Ist man so tief, das kein Licht reinkommt, spielt die Farbe sowieso nur eine untergeordnete Rolle. Ich persönlich gebe nicht so viel auf Farbe sondern mehr darauf, am richtigen Ort zu fischen. Persönlich mag ich natürliche Farben lieber. Forellen neigen zudem dazu Farbige Spots anzugreifen. Hat der Gummiköder einen anders farbigen Schwanz, kann es passieren, dass die Forellen nur den Schwanz packen (Fehlbiss).

Dieser Hersteller verkauft ein Farbkonzept.
Geschmack

Fische nehmen Geruch und Geschmack unterwasser wahr, beides über die gleichen Rezeptoren. Daher sind Köder mit Geschmack grundsätzlich interessant zum Forellenfischen. Gummifische mit Geschmack sind eher zum langsam führen in Seen geeignet. In Fliessgewässern verteilt sich der Geschmack zu schnell und verliert die Wirkung. 

Gummifische mit Geschmack.

Der Hauptreiz beim Gummiköder kommt jedoch von der Bewegung des Köders. Der Geschmack wirkt, je nach dem, unterstüzend oder auch abschreckend. Dies kann sich von Tag zu Tag oder auch von Stunde zu Stunde ändern. Hier gilt es auszuprobieren welcher Köder in der aktuellen Situation am besten funktionier.

Gummiköder kann man auch selber ein Aroma geben. Dazu kann man den gewünschten Duftstoff (z.B. Fischteile, Knoblauch oder Forellenteig) mit ein wenig Wasser in einen luftdichten Plastikbeutel geben. Das ganze verschliessen und in die Sonne stellen. So nehmen die Gummiköder den Geschmack auf. Gummiköder mit Geschmack können nach dem Gebrauch auch wieder in die Packung geben werden. Die Köder nehmen so wieder etwas Geschmack auf. 

Jigkopf

Zu den Gummifischen braucht man auch die passenden Jigköpfe. Fürs Forellenfischen braucht man Jigköpfe bis 10g, für starke Strömungen in grösseren Flüssen wie dem Alpenrhein kann man bei grossen Gummiködern auch bis 15g verwenden. Gut ist, wenn man etwas Auswahl hat und variiren kann, je nach Bedarf. Kleinere Shads benötigen weniger Gewicht als grosse. An sehr ruhigen Gewässerstellen werden kleine Gewichte bis 5g benötigt. Für einen Bach reicht bei einem 5cm Shad oft ein 1g Gewicht, auch bei etwas stärker Strömung. Gummifische haben im Gegensatz zu Spinnern oder Wobbler welche teilweise starken Auftrieb haben, wenig auftrieb. Mit mehr Gewicht kann man zudem grundätzlich weiter werfen. Die Wahl des Gewichtes hängt immer von der Ködergrösse, Strömung, Wurfweite und persönlicher Vorliebe ab. Hier heisst es ausrobieren. 

Jigköpfe in verschiedenen Grössen und Gewichten.

Bei den Jigköpfen gibt es verschiedene Grössen, diese beziehen auf die Hakengrösse. Die Grössen sind nicht einheitlich und können etwas variieren.  Die untenstehende Tabelle gibt eine Übersicht. Auch hier muss man evtl etwas ausprobieren. Der Haken solle jedoch maximal bei 1/3 der Gesammtlänge des Köders austreten, da sonst die Beweglichkeit des Gummis eingeschränkt wird. 

Länge GummifischJigkopf Grösse
3-4 cm4-2
5-6 cm2-1/0
7-8 cm1-3/0
9-10 cm2/0-4/0
11-12 cm3/0-4/0

Karabinerwirbel/Snaps

Karabinerwirbel oder Snaps sind praktisch, da man den Köder einfach einhängen kann und aber auch schnell den Köder wechseln kann. Snaps drehen im Gegensatz zu Karabinerwirbeln nicht, weshalb die Schnur Drall bekommen kann. Ich persönlich nutze beim Gummifisch auf Forelle immer einen Karabinerwirbel. So kann man schnell zwischen Gummifisch und anderem Köder wechseln, wenn es nötig ist.

Karabinerwirbel, praktisch zum Fischen für Gummifische.

Was brauche ich zu anfangen? 

Zum Anfangen brauch man nicht viel, vor allem wenn man schon eine Spinnfisch Ausrüstung hat. Die Spinnrute sollte mit dem Wurfgewicht übereinstimmen, optimal sind zwischen 0g und 10g. Zum Anfangen funktioniert aber auch eine mit höherem Wurfgewicht für Forellen.

Reicht zum Anfangen, eine Packung Gummifische und ein paar Jigköpfe.

Dazu kommen Gummiköder. Für den Anfang tut es ein High Action Shad (Sichel- oder Schaufelschwanz). Bei Bedarf kann man den Schwanz immer noch abschneiden. Dazu braucht man den passenden Jigkopf. Manch Hersteller haben aufeinander abgestimmte Gummifische und Jigköpfe, dann ist die Auswahl etwas einfacher. Ansonsten ins Fachgeschäft gehen und Fragen. Bei den Farben sollte man nicht zu sehr verzetteln. Eine, höchsten zwei Farben reichen zum Anfangen. Bei der Länge reichen 5cm zum anfangen. Wichtig, nicht zu viel verschiedenes kaufen und erfahrungen sammeln.

Viel Spass beim ausprobieren.

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