Der Mückensatz ist eine Methode auch ohne Fliegenfischerausrüstung mit gebunden Nymphen zu Fischen. Mit dem Mückensatz wird vor allem in Berggebieten auf Forellen, Saiblinge und Äschen gefischt. Alles was du dazu zum Fischen mit dem Mückensatz wissen musst, findest du in diesem Beitrag. Der Mückensatz eignet sich für diverse Gewässer, vom Bach über Fluss bis zum Bergsee. Das Fischen mit dem Mückensatz ist relativ einfach und auch für Anfänger geeignet. Der Mückensatz kann zudem auf verschiedenste Arten montiert werden und ist so flexibel einsetzbar.

Der Mückensatz ist nichts anderes als eine Hegene oder Paternostermontage, vereinfacht gesagt drei Springer an einer Schnur. Als Köder werden gebundene Nymphen (Hegenen, Buzzer oder Midges) oder auch Bienenmaden verwendet. Man ist jedoch nicht auf die genannten Nymphen festgelegt. Es können auch andere Köder verwendet werden wie Würmer. Der Mückensatz ist dem Rheinsatz ähnlich, mit dem Mückensatz wird jedoch eher in kleineren Gewässern und Seen gefischt. Die Führung, Montage und Bebleiung unterscheidet sich daher etwas zum Rheinsatz. Grundsätzlich kann der Rheinsatz aber auch als Mückensatz bezeichnet werden. Mit dem Mückensatz werden vor allem Salmoniden (Forellen und Saiblinge) aber auch Äschen gefangen es können aber auch alle anderen Fische gefangen werden, welche mit Nymphen gefischt werden können.
Köder
Beim Mückensatz werden klassischerweise gebundene Nymphen verwendet. Diese sind die gleichen wie beim Fliegen- oder Hegenenfischen. Bei Fliegenfischen sind die Muster auch als Midges oder Buzzer bekannt. Diese Nymphen werden bei dieser Montage Mücken genannt. Die Nymphen können verschiedene Farben und in verschiedenen Mustern gebunden werden. Die Montage ist typisch für die Fischerei in Graubünden. Da in Graubünden maximal drei Haken erlaubt sind, werden drei Mücken verwendet. Man ist jedoch nicht darauf beschränkt und kann gemäss den Regulierungen des Gewässers die Anzahl der Haken anpassen. Bei der klassischen Montage werden drei Nymphen mit gleichem Muster und in verschiedenen Farben verwendet.

Bei den Köder ist man jedoch nicht auf Nymphen beschränkt. Die Mückensätze werden oft auch mit Maden oder Würmern kombiniert. Grundsätzlich eine klassische Einzelhakenmontage, da aber mehr Haken erlaubt sind, werden noch zusätzlich Haken mittels Seitenspringern angebracht als Zusatzchance auf einen Biss. Bei der Wahl des Köders gibt es grundsätzlich keine Einschränkung. Neben verschiedenen Farben und Mustern kann man auch Nassfliegen oder beispielsweise auch Schlund versuchen.

Der eindeutige Vorteil von den gebundenen Mücken ist, dass diese nicht verderben. Daher sind die Mückensätze auch in Bergseen sehr beliebt. Bei den Mücken werden für Fliessgewässer meistens Haken in der Grösse 12 verwendet. Natürlich kann man auch grössere oder kleinere Haken verwenden. In Seen werden meistens kleinere Mücken verwendet, Grösse 16 und kleiner. In klaren Seen haben die Fische länger Zeit den Köder genau zu betrachten und sind eher heikel beim Biss. Deshalb funktionieren kleine Mücken oft am besten.

Montage
Beim Mückensatz gibt es verschiedene Ausführungen, je nachdem ob an See oder Fluss fischt, ob man Tippfischt oder mit Zapfen (Pose) fischt oder auf Grund setzt. Bei der klassischen Montage werden 4 bis 5cm langen Seitenspringern im Abstand von 25 bis 30cm an ein Vorfach geknotet. Zuunterst ist eine Schlaufe zum Einhängen eines Bleis. Zuoberst ist entweder eine Schlaufe oder eine Wirbel zum Einhängen geknotet. Für alle Konten kann der Schlaufenknoten verwendet werden, für die Enden, für das Anknoten der Nymphen und für das Anknoten der Seitenspringer. Für stehende Gewässer sollte man darauf achten, die Nymphen nicht direkt an den Springer zu knoten sondern noch eine kleine Schlaufe zu lassen, so dass die Nymphen im Wasser spielen können. Die verwendete Schnur sollte etwa 0.20mm oder etwas dünner sein. Mehr Infos zur richtigen Schnur findest du in diesem Beitrag.

Die Gesamte Montage ist schlussendlich etwa 90 bis 100 cm lang. Der Fertigt gebundene Satz wir dann auf ein Wickelbrett oder auf einen dafür zugeschnittenen Karton zur Aufbewahrung gewickelt. Fertige Montagen können in Graubünden praktisch überall wo es Fischereiartikel gibt gekauft werden. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass man die richtige Version kauft, es gibt Unterschiede ob man die Sätze für Fliessgewässer oder Seen benötigt. Zudem gibt es Unterschiede bei der Art zu fischen (Zapfen, auf Grund Setzen, Tippfischen usw.). Die Sätze kosten fertig gebunden zwischen CHF 7.- und CHF 11.-.
Blei
Beim Blei kann man auf verschiedene Formen zurückgreifen, je nachdem wie und wo man fischt. Beim Gewicht muss man etwas aufpassen, vor allem wenn man drei Fliegen weit übereinander verwendet. Ist das Blei am Ende zu leicht, kann es passieren, dass der Fisch sich in der Montage einwickelt. Daher sollte man mindestens 8g, besser noch 15g Blei verwenden um mit dem Mückensatz zu Fischen.

See
Im See wird der Mückensatz normalerweise auf Grund gesetzt. Dazu wird am Ende ein Blei (Birnenblei oder Tirolerhölzl) zwischen 20g und 40g je nach Gewässer, Rute und Wurfweite verwendet. Eine weitere beliebte Möglichkeit ist es ein Laufblei zu verwenden. Zuunterst ist ein Madenhaken montiert, die Made liegt auf dem Grund. Danach folgt ein Laufblei. Nach dem Laufblei sind im Abstand von je ca. 30cm noch zwei Mücken angebracht. Wer vom Boot aus fischt kann ebenfalls den Mückensatz verenden, hier wird dieser wie eine Hegene oder eine Dropshot Montage verwendet. Ausserdem kann man im See aktiv mit dem Mückensatz fischen in dem man ein Blei zwischen 8g und 15g verwendet und den Mückensatz über den Seeboden hüpfen lässt.
Wer den See auch in den oberen Schichten befischen möchte kann auf einen Zapfen oder einen Buldo (Wasserkugel) zurückgreifen. Ein Buldo Trägt etwa 25g bis 30g. Am Ende des Mückensatzes wird ganz normal ein Blei mit ca. 20g eingehängt. Der Buldo wird nicht fix montiert, sondern so, dass man die Höhe verstellen kann. Danach kann man den See in verschiedenen Tiefen nach fischen absuchen.
Bach
Im Bach gibt es auch verschiedene Varianten mit dem Mückensatz zu fischen. Die einfachste ist, den Mückensatz unten mit einem 15g Tirolerhölzl zu bebleien. So ist man direkt einsatzbereit. Eine weitere Möglichkeit ist der Sogenannte Tippsatz. Bei dieser Variante ist zuunterst ein Haken (Wurm oder Made), danach folgt eine Spirale aus Bleidraht. Diese kürzt man je nach Strömung und dreht das Vorfach in die Bleidrahtspriale. Das Gewicht sollte so gewählt werden, dass es immer knapp über den Boden schleift. Bleibt es oft stecken, hat man zu viel Blei, kommt es nicht auf den Boden hat man zu wenig Blei. Danach folgen noch zwei Springermücken. Der Mückensatz funktioniert so vor allem in kleineren Bächen. Für grössere Fliessgewässer wird besser der Rheinsatzt verwendet.
Führung
Bei der Führung des Mückensatzes gibt es je nach Gewässer Unterschiede. In Fliessgewässern wird der Mückensatz immer aktiv geführt. In See kann man variieren. Entweder man lässt den Mückensatz immer an der gleichen Stelle oder man fischt etwas aktiver und sucht die Fische.
See
Grundsätzlich ist der Mückensatz am See relativ einfach zu Führen. Man wirft den Satz in den See, steckt die Rute in einen Faulenzer, hängt einen Bissanzeiger ein und wartet. Fische im See ziehen umher und kommen so auch ab und zu an den Mücken vorbei. Oft ist es jedoch so, dass gewisse stellen attraktiver sind als anderen. Daher kann man auch auf Grund gesetzte Mückensätze aktiver führen. Dazu zieht man von Zeit zu Zeit (alle 5 bis 10 min) den Bissanzeiger nach unten. So kommt der Mückensatzt etwa 0.5 bis 1m näher. So kann man den See systematisch absuchen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin den Mückensatzt aktiv zu führen. Dazu wird dieser mit einem etwas leichterem Blei (8g bis 15g) beschweret. Die Montage wird dann ausgeworfen und bis zum Boden sinken gelassen. Am Seegrund angekommen, lässt man die Montage in ca. 40cm Sprüngen über den Seegrund hüpfen, indem man die Rutenspitze hebt und etwas einholt. Alle drei bis fünf Hüpfer kann man eine Pause zwischen drei und zehn Sekunden machen. Dabei kommt es etwas auf die Gewässertemperatur und die Aktivität der Fische an. So kann man einen See effektiv absuchen.
Manche stellen sind mit Grundmontagen schwierig zu befischen, da diese sich aufgrund der Struktur die Montage oft verhakt und abreisst. Zudem kann man mit der Grundmontage nur die untersten Schichten eines Sees befischen, was schlecht ist, wenn die Fische in höheren Schichten stehen. In solchen Fällen kann man den Mückensatzt an einen Zapfen montieren. Wichtig ist, dass man den Zapfen in der Höhe verstellen kann (Laufpose) und das dieser genug Tragkraft hat. Wie beschrieben sollte man mit mindesten 8g besser 15g fischen, damit sich die Fische nicht in der Montage verwickeln können. Als Schwimmer kann man beispielsweise eine Buldo oder einen befüllbaren Sbirolino benutzen. Mit einem Stopperknoten kann man die Lauftiefe des Mückensatzes einstellen. Der Satz wir dann langsam eingeholt, so das am Zapfen keine grosse Welle entsteht. So können auch die oberen Schichten des Sees nach Fischen abgesucht werden. Natürlich kann man den Satz auch im See stehen oder mit dem Wind treiben lassen.

Bach
Im Bach gibt es weniger Möglichkeiten zu variieren. Der Mückensatz wird immer eher grundnah geführt, da die Fische meistens eher tief stehen. Zudem sind Bäche meistens nicht so tief, dass man goss variieren könnte. In den Bächen wird der Mückensatz mit der Strömung geführt. Der Mückensatz sollte dabei immer natürlich mit der Strömung driften. Wichtig ist, dass man das richtige Bleigewicht wählt, so dass der Satz am Grund läuft aber auch nicht stecken bleibt, so das der Mückensatz immer grundnah mit der Strömung geht.
Ausrüstung
Bei der Ausrüstung muss man vor allem auf die Rute achten. Rolle und Schnur sind nicht so wichtig, da man bereits ein Vorfach verwendet. Die Rolle kann eine normale, nicht zu grosse Rolle sein, es muss nichts speziell beachtet werden. Tipps zur richtigen Schnur für Forellen findest du in diesem Beitrag. Die Rute unterscheidet sich je nach Einsatzgebiet. Wer im See Setzen will nimmt ein am besten eine Rute zwischen 3.5m und 5m mit einem Wurfgewicht zwischen 10g und 40g. Wer im See aktiv fischen will, so dass das Blei über den Grund hüpft, kann auch auf eine Kürzere Rute zwischen 2.5m und 3m zurückgreifen. In den Bächen werden zum Fischen mit dem Mückensatz Ruten zwischen 3.5m und 7m verwendet, je nachdem ob man den Satz lieber wirft oder die verschiedenen stellen abtippt. Tipps für die Wahl der Rute findest du hier. Praktisch sind ausserdem Wirbel um die Montage einhängen zu können.
