Wer in Graubünden fischt, hat das Glück, dass ein Patent für den ganzen Kanton gilt. Das lädt dazu ein den Kanton zu erkunden. Mittlerweile ist im Internet diverses Karten- und Satellitenbildmaterial zu finden. Leider schwankt die Qualität. Ich möchte in diesem Artikel zeigen, wie einfach neue Orte zum Fischen zu finden sind. Einige der Tipps lassen sich auf die ganze Schweiz oder andere Länder anwenden. Teile des Materials, das ich verlinke sind jedoch nur für die Schweiz verfügbar.
Freunde und Bekannte
Die beste Quelle für neue Orte sind Freunde und Bekannte. Die meisten und oft auch besten Tipps werden von Mund zu Mund weitergeben. Neben dem Ort gibt es dabei auch gute Infos und Tipps welche Köder oder Montagen gut funktionieren. Wenn ich ein Gewässer nicht kenne frage ich zuerst ein bisschen herum, ob jemand Tipps hat oder mehr weiss.Auch die Frage wo jemand fischen geht ist durchaus eine gute Möglichkeit um rauszufinden wo es gute stellen gibt und welche Methode funktioniert. Oft ist es so, dass die Karten oder Patente an bestimmten Orten bezogen werden müssen. Wer schon mal an einem Gewässer gefischt hat, kennt sich auch damit aus.
Online Karten und Satellitenbilder
Google Maps
Die erste Adresse an die man bei Online Karten denkt ist Google Maps. Die Karte hat den grossen Vorteil, dass sie viele Informationen miteinander vereint. Neben Satellitenbildern sind auch Strasseninformationen verfügbar, was die Anfahrtsplanung erleichtert.Der Nachteil an Google Maps ist, dass die Satellitenbilder gewisse schwächen haben. Beispielsweise ist ein Teil des Engadins mit Schnee bedeckt, so dass man die Gewässer nicht erkennen kann. Gewisse Täler liegen im Schatten so dass man auch dort wenig bis nichts erkennen kann. Dies macht es schwierig eine gute Planung zu machen. Die Satellitenbilder sind ausserdem nicht besonders gut aufgelöst.
Wanderland
Die Karte von Wanderland.ch ist eigentlich die offizielle Wanderkarte für die Schweiz. Es sind jedoch sämtliche Gewässer und Wanderwege eingezeichnet, was die Planung deutlich vereinfacht. Neben der genauen Lage kann man auch sehen wie gut die Gewässer erreichbar sind. Zudem gibt es eine Satellitenbilder, welche besser sind als die von Google, jedoch leider auch nicht besonders hoch aufgelöst.

Von Vorteil ist wenn man die Karte richtig lesen kann. Ein wichtiger Indikator für eine gute Zugänglichkeit sind die Höhenlinien. Eine Höhenlinie bildet 10 Höhenmeter ab. Je näher sie sind desto steiler ist das Gelände. Man sollte sich bewusst sein, dass ein Aufstieg über 10 Höhenlinien 100 Höhenmeter entspricht und durchaus etwas Kondition und Zeit beanspruchen.

Wer die Karte für das Smartphone will, ist mit der App Graubünden Wandern gut bedient. Diese beinhaltet die Karte kostenfrei für die ganze Schweiz. Zudem können Wegzeiten einfach berechnet werden. Die App ist zu empfehlen, vor allem wenn man in unbekanntem gebiet unterwegs ist und den nächsten Weg sucht.
Search
Die bis besten Satellitenbilder habe ich bis jetzt auf der Karte von serarch.ch gefunden. Die Bilder sind hochauflösend und von guter Qualität. Es lassen sich auch gut Details im Fluss erkenne. Ausserdem lassen sich hier auch Fahrzeiten berechnet.
Satellitenbilder interpretieren
Die Satellitenbilder zu sehen ist das eine, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen das andere. Die Bilder können einem stark helfen, jedoch auch in die Irre führen. Man sollte sich vor allem nicht zu stark auf die Aktualität verlassen, Flussverläufe können sich relativ schnell ändern. Ein gutes Beispiel ist der Rhein bei Landquart, bei denen eigentlich alle Satellitenbilder welche ich gesehen habe nicht mehr der Realität entsprechen. Wer an einem Bach fischen will sollte zudem auf die Farbe des Wassers auf dem Satellitenbild achten. Grundsätzlich ist es so, dass es sich im ruhigeren Wasser besser Fischen lässt. Ist der Bach im Bild weiss gefärbt, durch viele schwellen, deutet das auf eine schwerer zu befischende Stelle hin.

An ruhigeren Stellen lässt es sich meistens besser fischen. Darum kann man auf den Satellitenbildern gezielt nach solchen Strecken suchen.

Graubünden
Für das Fischen in Graubünden gibt es noch einige zusätzliche Sachen, welche die Planung vereinfachen. Diese darauf möchte ich in diesem Abschnitt etwas genauer eingehen.
Karte Fischen Graubünden
Auf dieser Webseite gibt es eine Karte mit Parkplätzen, Einstiegsmöglichkeiten und sonstigen nützlichen Informationen. Ergänzungen dazu nehme ich gerne entgegen.
Gewässerkarte
Die Gewässerkarte ist für die Fischerei in Graubünden unerlässlich. Dort sind sämtliche Gewässernummern für die Fischfangstatistik aufgeführt. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass sämtliche befischbaren Gewässer auf der Karte eingezeichnet sind. Die Karte gibt ein Bild in welchen Gewässern fische zu finden sind und wo es keine gibt.
Buch
Im Oktober 2017 wurde das Buch Fische und Krebse in Graubünden herausgegeben. Dieses beinhaltet unter anderem verbreitungskarten sämtlicher Fischarten in Graubünden. Auf dieser Karte kann auch abgelesen werden, wie hoch das Vorkommen in den einzelnen Gewässern ist. Dabei muss man dran denken, dass es ein Buch ist, und sich nicht aktualisiert, es gibt nach meiner Erfahrung jedoch ein gutes Bild über die Fischdichte.
Fischfangstatistik
Eine weitere gute Informationsquelle ist die Fischfangstatistik des Kantons Graubünden. Dort werden sämtliche Fänge der vergangen Saison ausgewertet. Es lassen sich zwar nur Rückschlüsse über Regionen machen, je nach dem sind diese jedoch ziemlich eindeutig. Vor allem in Kombination mit dem Buch lassen sich gute Rückschlüsse ziehen.
Immer ein offenes Auge
Es lohnt sich unterwegs immer die Augen aufzuhalten. Oft entdecke ich neue Orte wenn ich nicht zum Fischen unterwegs bin sondern sonst irgendwo hin. Manchmal (vor allem an Wochenenden) sieht man an einem Gewässer einen oder mehrere Fischer, ein guter Hinweis. Auch sonst blicke ich ab und zu im Vorbeifahren zu den Gewässern um einen guten Ort zu finden (natürlich nur als Beifahrer). Auch potentielle Parkplätze lassen sich so gut ausmachen. Oft schaue ich im Nachhinein noch auf verschiedenen Karten nach, um mir ein besseres Bild machen zu können.
Google is your Friend
Über die meisten Gewässer gibt es mittlerweile gute Infos im Internet. Will man an einem Gewässer fischen, und weiss nichts darüber, macht es durchaus Sinn, den Namen zu Googlen. Dank der Karte von Wanderland, sind die Namen von Gewässern leicht ausfindig zu machen. Vor allem Pachtstrecken haben oft eine Präsenz im Internet und lassen sich so gut ausfindig machen.
Vorausplanung
Bei einem neuen Gewässer sollte man unbedingt eine Vorausplanung machen, nicht dass der Ausflug zum Fiasko wird.Der Erste Punkt ist das Wetter. Bei Regen können gewisse Gewässer extrem trüb werden. Es lohnt sich abzuklären wie sich das Gewässer verhält. Ausserdem sollte man im Hinterkopf haben, dass gewisse Bäche bei Regen stark anschwellen können und deshalb bereits im Voraus mögliche engstellen auf der Karte suchen.Wenn man ein Fliessgewässer zum ersten Mal befischt, sollte man zudem genug Zeit einplanen. Oft muss man etwas genauer schauen und gute stellen mehr suchen als in bekannten Gebieten. Eine Geschwindigkeit von 500m/h bis 1km/h ist realistisch. Also lieber etwas mehr Zeit einplanen. Zudem ist es ratsam den Rückweg zu planen. Hier lohnt sich ein Blick auf die Wanderkarte um Wanderwege, welche ein besseres fortkommen ermöglichen ausfindig zu machen.
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Comments
Hallo Bastian,
Danke für deinen Blog. Ich habe dank deiner Gewässerbeschreibung ein neues Ziel für 2019 gefunden.
Hier sind noch meine Tipps für die Erkundung neuer Orte:
– https://map.geo.admin.ch . Karte von der Schweiz. Unten links ist der Massstab und unten rechts die Kartenauswahl. Ich brauche die Karte farbig (Massstab 200m) und Luftbild ( Massstab 20m). Mit dem Suchfeld kann man verschiedene Filter hinzufügen zb. Hangneigung, Wanderwege usw. https://help.geo.admin.ch/?id=95&lang=de
-https://www.hydrodaten.admin.ch/de/2327.html Wasserstand , Abfluss und Temperatur div Orte
-http://www.flyfisherbeat.com/index.php/de/ Super Blog vor allem für Bündner Seen
Gruss Stefan
Hoi Stefan
Schön, dass dir der Blog gefallen hat!
Danke auch für deine Tipps und Petri Heil!
Hallo Bastian
Super, informative Seite.
Daumen hoch!
Grüsse und Petri
René
Hoi René
Danke für das Lob! dir Auch Petri