Bei Wurfschnüren gibt es verschiedene Ausführungen. Die Schnur bestimmt über das Wurfverhalten. Das am weitesten verbreitete Profil ist Weight Forward (WF). WF Schnüre sind für die Meisten Anwendungen gut geeignet. Weit verbreitet sind auch Double Taper (DT) sowie Triangle Taper (TT) Schnüre. Zudem gibt es auch noch verschiedene andere Taper für Spezialanwendungen. Alles was du sonst noch über den Aufbau von Fliegenschnüren wissen musst, findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Grundaufbau von Fliegenschnüren
Fliegenschnüre sind immer ähnlich aufgebaut. Sie bestehen meistens aus einem dickeren Head, wo das Hauptgewicht ist sowie einer Running Line die dünner ist. Die Übergänge zur zwischen den teilen bzw. auch zu Spitze hin werden als Taper bezeichnet. Tapered bedeutet auf Deutsch so viel wie sich verjüngend, konisch oder spitz zulaufend. Je kürzer der Head desto schneller lädt die Rute auf, die Würfe sind jedoch in der Reichweite beschränkt. Je länger der Head desto weiter kann man werfen, man braucht jedoch auch mehr Leerwürfe um die Rute aufzuladen. Die Rute aufladen bedeutet, Spannung auf die Rute zu bringen, dass man Werfen kann. Da man beim Fliegenfischen meisten eher auf kurze Distanz fischt, findet man Hauptsächlich Weight Forward Schnüre, welche die Rute schnell aufladen und einfach zu fischen sind. Alles was du zum Aufbau von Wurfschnüren wissen musst, findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Weight Forward
Weight Forward (WF) Schnüre oder auch Keulenschnüre sind die am häufigsten Schnüre, egal für welche Fischart oder ob Trocken- oder Nassfliege, Nymphe oder Streamer. Weight Forward bedeutet, dass das Gewicht Richtung spitze verlagert ist und sich im hinteren Teil eine Running Line befindet. WF Schnüre laden die Rute schnell auf und sind einfach zu Werfen und brauchen wenig Leerwürfe. Somit sind WF Schnüre auch gut für Anfänger geeignet. WF Durch die Form sind WF Schnüre auch relativ stabil im Wind. Aus den genannten Gründen sind WF Schnüre meistens Standard.
Je kürzer der Head desto aggressiver ist die Schnur, und desto schneller wir die Rute aufgeladen. Bei WF Schnüren gibt es verschiedene Abstufungen. Long Belly Schnüre haben einen Längeren Head und sind etwas sanfter. Short Belly Schnüre haben einen kurzen Head und sind aggresiver, jedoch weniger sanft. Kurzkeulige Schnüre sind gut für schwere Fliegen und für Montagen mit Bissanzeigern.

Double Taper
Double Taper (DT) Schnüre sind die klassische Art der Fliegenschur. Je nach Modell ist die die gesamte Fliegenschur gleich dick und läuft nur am Ende verjüngt. Daher kommt auch der Name Double Taper (zweiche Verjüngung). DT Schnüre brauchen länger um die Rute aufzuladen, dafür kann man auch etwas weiter werfen. Dank dem dickeren Profil lassen sich DT Schnüre auch gut menden. Durch das Profil landen DT Schnüre sehr sanft auf dem Wasser. Daher sind sie vor allem bei sehr ruhigen Gewässern mit heiklen Fischen beliebt. DT Schnüre findet man jedoch nur noch selten und meistens auch nur in Schnurklassen bis 6. Da WF Schnüre für die meisten Anwendungen besser geeignet sind, fristen DT Schnüre ein Nischendasein. DT Schnüre werden vor allem für Trockenfliegen und Nassfliegen eingesetzt.

Triangle Taper
Triangle Taper (TT) sind grob gesagt eine Mischung aus WF und DT Schnüren. Sie vereinen die Keule von WF Schnüren und das sanfte Landen auf dem Wasser von DT Schnüren. TT Schnüre haben einen langen Front Taper, deutlich Länger als bei WF schnüren, was das sanfte Landen auf dem Wasser ermöglicht. TT Schnüre werden vor allem für Trockenfliegen im Nahbereich verwendet. Allgemein sind TT Schnüre nur wenig verbreitet, es gibt hauptsächlich einen Hersteller (Royal Wulff). Triangle Taper polarisieren oft, manche lieben sie, manche hassen sie. Für Fortgeschrittene Fliegenfischer ist ausprobieren jedoch sicher nicht verkehrt, vor allem wenn die Situation eine sanfte Präsentation erfordert.

Tabellenübersicht Verschiedene Profile
Neben den aufgezählten Profilen gibt es auch noch weitere Bezeichnungen. Oft sind Schnüre für spezielle Anwendungen gemacht. Beispielsweise gibt es spezielle Steelhead oder Pike (Hecht) Taper. Für die meisten Anwendungen funktionieren WF Schnüre jedoch sehr gut. Wer jedoch zum Beispiel oft auf Hechte fischt, kann sich den Kauf eines Pike Tapers überlegen. Eine Übersicht über die verschiedenen Anwendungen gibt es in der Tabelle.
Name | Abkürzung | Alternativer Name | Bemerkung | Anwendung |
Weight Forward | WF | Keulenschnur | Standard für die Meisten Wurfschnüre | Alles |
Double Taper | DT | – | Klassische Wurfschnur | Sanfte Präsentation |
Triangle Taper | TT, VPT | Versitaile Presentation Taper | Mischung aus WF und DT | Sanfte Präsentation |
Long Belly (Taper) | LB, LBT | – | Ähnlich wie WF, Keule ist jedoch länger und dünner | |
Short Belly (Taper) | SB, SBT | – | Ähnlich wie WF Keule jedoch kürzer und Dicker | Streamer, wenig Platz zum Werfen, Kurze Ruten |
Shooting Head | ST, SH | Spey Line, Quickshooter, Schusskopf | Manchmal nur Schusskopf, Running line extra | Für Spey Würfe, vor allem Zweihandruten |
Pike Taper | – | Bass Taper | Kurze, Kompakte Keule | Für schwere Streamer, Hechte und Bass |
Nymph Taper | – | – | Bessere Bissanzeige | Nymphenfischen |
Steelhead Taper | – | – | Spezielle Schnur zum Stealhed fischen | Für weite Überkopf- und Rollwürfe |
Giant Trevaly | GT | – | – | Schwere Salzwasserfischerei |
Fliegenschnur Profil auf Packung
Eine Abbildung des Profils der Fliegenschnur findet man auch immer auf der Verpackung der Wurfschnur. Meistens sind im Internet bei den Herstellern immer auch noch Grafiken der Fliegenschur verfügbar. Dabei muss man etwas aufpassen wie die Fliegenschnur dargestellt ist. Manchmal findet man das wirkliche Profil, manchmal findet man auch die Gewichtsverteilung der Wurfschnur im Profil dargestellt.

