Der Rheinsatz oder auch Rheinmontage ist eine Montage zum Salmoniden fischen im Alpenrhein. Wie du damit fischt erfährst du in diesem Beitrag. Der Rheinsatz ist typisch für die Bünder Fischerei am Alpenrhein. Mit dem Rheinsatz kann man jedoch alle möglichen Gewässer befischen, nicht nur den Rhein. Aus der gesetzlichen Vorgabe «An einer Schnur oder an einem Köder dürfen nicht mehr als drei Angelspitzen angebracht werden.» haben Fischer das Maximum herausgeholt und den Rheinsatz geschaffen. Der Rheinsatz ist eine Montage mit drei Seitenarmen und wird in anderen Landesteilen als Hegene oder Gambe bezeichnet, in Deutschland kennt man ähnliche Montagen als Paternoster. Beim Rheinsatz werden alle möglichen Köder verwendet, vom lackierten Haken bis zum grossen Wurm. Der Rheinsatz ist zudem eine Möglichkeit mit Kunstfliegen ohne Fliegenrute zu fischen.
Wie gesagt ist der Rheinsatz nicht nur für den Rhein geeignet, man kann so praktisch alle Gewässer befischen. Besonders geeignet ist der Rheinsatz für grössere, schnell fliessende Gewässer ähnlich dem Alpenrhein. Auch wenn der Rheinsatz typischerweise mit drei Ködern ausgestattet ist, kann man auch mehr oder weniger Köder anbringen, je nachdem wie man am Gewässer fischen darf. Da man bei der Köderwahl frei ist, kann man auch so auch in Gewässern fischen, in welchen Naturköder verboten sind. Im Alpenrhein wird mit der Montage auf Salmoniden gefischt also Bachforellen, Regenbogenforellen und bedingt auch auf Äschen. Man kann aber auch auf alles andere Fischen (Döbel/Alet oder Felchen)
Köder
An den Rheinsatz kann so ziemlich alles geknotet werden. Wichtig ist, dass die Anzahl der Haken den Regulierungen entspricht. Im Alpenrhein werden vor allem Würmer, Maden sowie Nymphen mit oder ohne Goldkopf verwendet. Für Würmer oder grosse Maden kann man Haken Grösse 5 oder 6 verwenden. Für normale Bienenmaden Haken Grösse 8 oder 10. Nymphen werden je nach dem von Grösse 6 bis Grösse 12 verwendet. Natürlich kann man auch kleiner Köder verwenden. Vom Aussehen der Nymphen wird alles verwendet, vom lackierten Haken über Hegenen bis zu Nassfliegen ähnlichen Mustern. Man ist nicht nur auf die beschriebenen Köder angewiesen. Man kann grundsätzlich alles verwenden, was man passiv führen kann oder in der Strömung spielt.
Die Wahl kann man natürlich auch Jahreszeitenabhängig anpassen. die Forellensaison im Rhein startet am grundsätzlich am 1.2. wenn die Regenbogenforellen zum Laichen aus dem Bodensee aufsteigen. In der kalten Jahreszeit setzen die meisten Fischer auf natürliche Köder wie Maden oder Würmer. Sobald es wärmer wird, wird dann vermehrt auf Nymphen zurückgegriffen. Hier muss jedoch jeder selber wissen, an welchen Köder er glaubt. Da im Rhein grundsätzlich drei Haken erlaubt sind, kann man die Köder mischen also beispielsweise eine Bienenmade und zwei Nymphen. Die Rheinsätze kann man in Graubünden in jedem Geschäft mit Angelzubehör für etwa CHF 11.- kaufen.
Montage
Der Rheinsatz ist ziemlich einfach selber zu binden. Er besteht aus drei einzelnen Haken, die wie Hegenen oder Paternostermontagen mit Springern übereinander gebunden werden. Als Schnur reicht eine 0.20mm monofile Schnur. Die Seitenarme können zum Beispiel mit dem Schlaufenknoten an die Hauptschnur gebunden werden. Jeder Seitenarm ist etwa 4 bis 5 cm lang. Zuerst wird eine Schlaufe gebunden in welcher später das Blei eingehängt wird. Die Schlaufe sollte nicht zu klein ausfallen, damit das Blei gut eingehängt werden kann (ca. 5cm). Der erste Springer wird etwa 15cm von der untersten Stelle geknotet, so dass er sich nicht im Blei verhaken kann. Die nächsten zwei Springer folgen dann im Abstand von 25 bis 35 cm. Natürlich ist es möglich auch weniger Abstand zu machen, mindestens 15cm sollten aber sein, damit sich die Haken nicht ineinander verknoten können. 10cm über dem letzten Springer wird dann ein Wirbel als Abschluss angeknotet. Wer mag kann auf den Wirbel verzichten und einfach eine Schlaufe binden. Die ganze Montage wird so etwa 75cm bis 100cm, je nachdem wie weit man den Abstand zwischen den Springern macht.
Kauf man einen Rheinsatz ist dieser meistens auf einem Karton aufgewickelt. Wer selber binden möchte kann sich solche Kartons auch kaufen oder selber zurechtschneiden. Wickelbretter aus Schaumstoff können aber auch verwendet werden um die Montagen zu lagern.
Blei
Beim Blei gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nachdem wie man den Rheinsatz einsetzen will. Will man auf Grund setzen braucht man andere Bleie als wenn man aktiv fischt.
Aktiv
Für das aktive Fischen wird entweder ein Bleidraht oder ein Tirolerhölzl zwischen 5g bis 20g verwendet. Bei der Auswahl des Gewichtes kommt es immer auf die gewünschte Wurfweite und die Strömung an. Mit schwereren Gewichten kann man Grundsätzlich weiter werfen. Welchen Einfluss die Strömung hat erfährst du im nächsten Abschnitt. Die meisten Fischer verwenden Bleidraht, da dieser im Vergleich zum Tirolerhölzl sich fast nicht in den Steinen im Rhein verhakt. Der Bleidraht wird je nach dem als einzelner Strang oder in V-Form in die unterste Schlaufe gehängt. Die V-Form hat den Vorteil, dass der Draht die Montage etwas nach oben drückt. Der Bleidraht wird unterhalb der Schlaufe etwas ineinander verdrillt, so dass er hält.
Das Gewicht muss immer so gewählt werden, dass es knapp über den Boden läuft. Zudem sollte das Blei nicht zu voluminös sein. Das bedeutet man sollte immer verschiedene längen Bleidraht dabei haben. Die Länge hinter dem der Montage kann zwischen 20cm und 50cm variieren. Dies bedeutet, dass längere Bleidrähte über 50cm sicher in V-Form montier werden sollten. Um optimal fischen zu können, sollte man immer auch verschiedene Bleidrahtlängen zur Hand haben, das man entsprechend der Strömung wechseln kann. Einen Überblick über das Gewicht verschiedener Längen und Durchmesser gibt die folgende Tabelle. Bleidraht gibt es in den meisten Fischereigeschäften in Graubünden.
Länge | Durchmesser | Gewicht |
45-60cm | 1.0mm | Ca. 6g |
35 cm | 1.5mm | 6g |
60 cm | 1.5mm | 11g |
85cm | 1.5mm | 16g |
Passiv
Mit dem Rheinsatz kann auch passiv gefischt werden. Der Satz wird dazu einfach auf Grund gesetzt, und die Rute in einen Faulenzer gesteckt. Aufgrund der starken Strömung ist ein Bissanzeiger zum Einhängen nicht nötig. Praktisch sind jedoch Aalglöckchen, welche an einem Ring in der Mitte der Rute befestigt werden. Da die Strömung recht stark sein kann muss man beim Setzen entsprechende Gewichte verwenden. Unter 40g und je nach dem auch 60g wird die Montage mitgespült oder hängt zwischen Steinen fest. Als Gewichte werden zum setzen meisten Birnenbleie oder Tirloerhölzl verwendet.
Führung
Dieser Abschnitt bezieht sich auf die aktiven Montagen. Passive Montagen müssen schliesslich nicht geführt werden. Wie bereits geschrieben sollte das Blei bei der aktiven Montage so gewählt werden, dass man zum einen die gewünschte Stelle anwerfen kann, zum anderen sollte das Blei nicht zu schwer sein, da es sich ansonsten verhakt. Das Blei sollte so schwer sein, dass man in der Rute ein leichtes rumpeln spürt. Das Blei schlägt dann an die Steine. Bewegt sich nichts hat man zu viel Blei genommen. Spürt man nichts ist das Blei zu leicht und kommt nicht bis zum Boden. Das Gewichtes des Blei muss daher auf die Strömung als auch auf den Wind abgestimmt werden.
Mit der Rheinmontage wird grundsätzlich mit der Strömung gefischt. Die Montage wird einige Meter oberhalb in die Strömung geworfen und treibt dann mit der Strömung den Fluss herunter. Die Schnur sollte immer auf Spannung gehalten werden. Ist die Montage zwei bis drei Meter unter dem Fischer wird sie wieder eingeholt und erneut ausgeworfen. Bei Hängern reicht es meistens der Montage einen kleiner Ruck zu geben, dass sie wieder läuft. Verluste halten sich bei der Verwendung von Bleidraht im Rahmen.
Merkt man einen Biss sollte man sofort einen kurzen Anhieb setzen. Grundsätzlich haken sich die Forellen in Fliessgewässern sehr gut selber. Zur Sicherheit ist es jedoch ratsam noch einen kleinen Anhieb zu setzen.
Ausrüstung
Bei der Ausrüstung braucht man nichts spezielles. Die Rolle muss nicht gross sein, da man nicht auf grosse Distanzen fischt. Auch bei der Schnur muss man nichts spezielles beachten, es funktionieren sowohl monofile als auch geflochtene Schnur. Da man nicht besonders weit wirft merkt man Bisse auch mit monofiler Schnur sehr gut. Die Rute sollte nicht zu kurz ausfallen. Die Montage kann mit Blei etwa 1.5 m lang werden. Um die Montage dann richtig werfen zu können, sollte die Rute nicht zu kurz ausfallen, etwa 3-4m. Man kann Die Montage auch kürzer halten und kürzere Ruten verwenden, besser geht es aber mit einer Rute in der genannten Länge.
Mit dem Beschriebenen Empfehlungen solltest du technisch bereit sein zum Fischen am Alpenrhein. Die Fischerei am Alpenrhein ist jedoch aufgrund des starken Sunk- Schwallbetriebes sehr schwierig und braucht Geduld. Allerdings hört man auch immer wieder von schönen Fängen, dranbleiben lohnt sich also. Hast du noch Tipps? Hinterlasse doch einen Kommentar.