Das richtige Modell auszuwählen ist eher eine subjektive Sache. Anders ist es bei der Führung. Hier kann man viel beeinflussen und den Spinner gezielt an Forellenunterständen vorbeiführen, vor allem in Fliessgewässern.
Montage
Die Montage eines Spinners ist das einfachste Montage die es beim Fischen gibt. Der Spinner kann direkt an die Schnur geknotete werden. Dadurch, dass die Achse frei läuft und nicht vom Spinnerblatt blockiert wird ist die Gefahr von Schnurdrall relativ gering. Wer etwas flexibler sein möchte, kann zusätzlich noch einen Karabiner oder einen Karabinerwirbel montieren, so kann man die Spinner ohne grossen Aufwand schnell wechseln.
Werfen
Auch beim Werfen sind Spinner einfach in der Handhabung. Trotzdem gibt es einige Punkte welche man für besser Ergebnisse beachten kann. Der wichtigste Punkt ist, dass man den Fisch etwas überwerfen muss. Das bedeutet, dass man den Spinner etwa ein bis zwei Meter hinter den erwarteten Standort des Fisches wirf, so das er durch den Einschlag im Wasser nicht verschreckt wird. Vor allem wenn es Wärmer wird also ab Mai macht es wenig Sinn am Bach, den Spinner mehr als zwei Mal an die gleiche Stelle zu werfen. Springt keine Forelle auf den Spinner an sollte man eher weiterziehen als weiter probieren. In Seen sieht es anders aus. Hier kann man gut die gleiche Stelle mehrmals anwerfen und verschiedene Wassertiefen abfischen.
Fischt man in Fliessgewässern macht es meistens keinen Sinn den Spinner möglichst weit zu werfen. Viel mehr kommt es darauf an möglichst Präzise so zu werfen dass der Spinner an einem vermuteten Standort vorbeikommt. Oft kann man einigermassen nah herantreten, so dass man nicht mehr als fünf bis sechs Meter Werfen muss. Wichtiger ist es sich etwas versteckt zu halten, so dass man für die Fische nicht so gut sichtbar ist. Bei grösseren Gewässern wie Flüssen oder Seen kann es jedoch durchaus sinnvoll sein weiter zu werfen und so eine grössere Fläche absuchen. Wichtiger ist jedoch die Köderführung, vor allem in Fliessgewässern.
Köderführung
Die Köderführung ist beim Fischen mit Spinnern etwas vom wichtigsten. Ich persönlich finde die Köderführung wichtiger als die Wahl den Spinners selber. Die Köderführung greift natürlich etwas in die Spinnerwahl. Ob ein Modell eher flach oder tief läuft ist ziemlich entscheidend für die Köderführung. Dabei gibt es auch grosse Unterschiede ob man in Fliessgewässern oder in stehenden Gewässern fischt. In stehenden Gewässern geht es mehr darum eine möglichst grosse Fläche abzusuchen, während man in Fliessgewässern eher bestimmte Stellen absucht.
Stehende Gewässer
In stehenden Gewässern wie Seen oder Kanäle aber auch grössere langsam fliesenden Flüssen können Spinner sehr monoton und regelmässig eingeholt werden, wobei man in Strömungsarmen breiten Flüssen eher weniger mit Forellen rechnen kann. Der Spinner wird nicht von der Strömung beeinflusst und in den meisten stehenden Gewässern ist die hängefahr relativ tief, vor allem wenn man nicht in Grundnähe fischt. Man kann jedoch auch einige Variationen in die Köderführung einbauen. Einerseits kann man mit der Rutenspitze Bewegungen machen. Hebt man die Rutenspitze läuft der Spinner höher, senkt man sie läuft der Spinner eher wieder tiefer. Auch nach links und rechts kann man etwas Variation in die Köderführung bringen. Zudem kann man Pausen einlegen, damit der Spinner wieder etwas absinkt.

Will man verschiedene Schichten absuchen ist es sowieso nötig den Köder absinken zu lassen. Nachdem auswerfen kann man den Rollenbügel schliessen und die Schnur etwas straffen. So merkt man, wenn der Spinner den Boden erreicht. Zwischen Wasseroberfläche und Boden kann man überall versuchen Forellen zu fangen. Zwischen durch sollte man aber immer wieder Pausen einlegen, damit der Spinner wieder etwas absinken kann. Wie bereits beschrieben zieht es Spinner grundsätzlich immer Richtung Rute also Oberfläche.
Fliessgewässer
Spinnfischen in Fliessgewässern ist grundsätzlich nicht komplizierter als am See. Mit einige Tricks kann man jedoch bessere Ergebnisse erzielen. Auch im Bach oder Fluss kann man den Spinner gleichmässig einholen. Damit kann man aber meistens nur die Oberfläche abfischen. Um effektiv in Fliessgewässern muss man lernen das Wasser zu lesen. Das bedeutet, die Stellen zu erkennen, wo Forellen stehen. Weitere Infos, wo Forellen im Bach stehen findest du in diesem Beitrag. Zudem muss man in Fliessgewässern die Laufgeschwindigkeit des Spinners gut unter Kontrolle haben.
Beim Fischen mit Spinnern muss man sich auch bewusst sein, dass der Spinner immer Richtung des Fischers kommt. Das bedeutet, dass wenn man gegen die Strömung fischt und am Ufer steht, der Spinner Richtung Ufer gedrückt wird. Daher kann es auch beim Spinnfischen sinnvoll sein zu waten.

Wie gesagt muss man den Spinner durch den Bach führen. Der Spinner ist am effektivsten, wenn er der Unterwasserlandschaft folgt. Dazu muss man die Unterwasserlandschaft einschätzen und den Spinner so führen, dass er zwischen Hindernissen hindurch geht. Richtungswechsel macht man mit der Rutenspitze, indem man mit diese in eine andere Richtung hält. Zudem muss man die Einholgeschwindigkeit immer unter Kontrolle haben. In starken Strömungsadern muss man kurz aussetzen, damit der Spinner nicht zu hoch gedrückt wird.
Bei der Gewässertiefe kann man für fischen mit Spinnern drei Tiefen festlegen. Gewässerteile welche unter 20cm tief sind, Gewässerteile welche bis 50cm tief sind und Gewässer welche tiefer als 50cm sind.
Seichtes Wasser bis 20cm
In seichten Gewässern kann man mit leichten Spinnern fischen. Hier beissen die Forellen auch auf hochlaufende Spinner. In flachen Teilen muss man zudem auf Hänger achten. Beim Werfen kann man den Bügel schon kurz vor dem Einschlag des Spinners im Wasser schliessen. So kann man direkt einholen, ohne dass man die Gefahr von Hänger hat.

Mittlere Tiefe, 20-50cm
Im mittleren Wasser sollte der Spinner etwas tiefer laufen. Forellen stehen hier etwas tiefer und springen nicht so aggressiv auf oberflächennahe Beute an. Die Gefahr von Hängern ist jedoch etwas geringer, da man besser Platz hat um den Spinner über Hindernisse hinweg zu führen. Ausserdem muss man aufpassen dass der Spinner nicht abdriftet. Den Rollenbügel kann man schliessen, wenn der Spinner im Wasser auftrifft. Danach lässt man den Spinnern einen kurzen Moment absinken und holt in etwas tiefer ein.
Tiefes Wasser ab 50cm
Im tieferen Wasser stehen die Forellen meisten tiefer in Unterständen. Hier muss man den Spinner tiefer führen. Nach dem Auswerfen lässt man dazu den Spinner einen Moment absinken, so dass er eine gewisse Tiefe erreicht. Dies Funktioniert jedoch nur an Stellen mit wenig Strömung gut. Bei zu starker Strömung wird der Spinner einfach mitgespült ohne das man ihn absinken lassen kann. Tiefere Stellen in Fliessgewässern sind jedoch meistens etwas ruhiger, so dass das absinken lassen gut funktioniert. Ist die Strömung zu stark hilft nur noch, wie im zweiten Teil beschrieben, den Spinner zusätzlich zu beschweren. Beim Einholen ist es wichtig, mit dem Spinner im Kontakt zu bleiben. Beim Absinken lassen sollte die Schnur immer straff sein, damit man spürt, wenn der Spinner am Boden ankommt. Auch hier kann man mit Bewegungen der Rutenspitze die Richtung des Spinners steuern.

Auf- oder Abwärts fischen?
Mit Spinnern lässt sich Flussaufwärts und –abwärts fischen. Ich persönlich fische hautsächlich Flussabwärts, das bedeutet den Spinner gegen die Strömung auszuwerfen und ihn mit der Strömung wieder einzuholen. Zwischen den Würfen bewege ich mich am Gewässer aufwärts. Das aufwärts fischen hat den Vorteil, dass man stellen oft besser anwerfen kann und den Köder besser führen. Gegen die Strömung sind Richtungsänderungen manchmal Schwierig, da der Spinner einfach nur Richtung Rand gedrückt wird. Dies kann natürlich auch erwünscht sein. Wenn man an eine Unzugängliche Stelle kommt mit überhängenden Pflanzen, kann man den Spinner in die Mitte des Baches werfen und ihn dann an den Rand Drücken lassen. So kommt man auch an schwer zugängliche Stellen. Holt man den Spinner gegen die Strömung ein, muss man jedoch meistens etwas langsamer einholen, da der Spinner sonst aus dem Wasser hüpft. Ausserdem bekommt an den Spinner oft auch nicht auf die gewünschte Tiefe.
Spinner steuern
Spinner lassen sich beim Einholen sehr gut steuern. Sowohl in der Tiefe als auch seitlich. Soll der Spinner flach laufen wird die Rutenspitze eher hoch gehalten. Soll der Spinner tief laufen hält man die Rutenspitze knapp über die Wasseroberfläche. Um den Spinner nach links oder rechts zu bewegen muss man nur die Rutenspitze in die entsprechende Richtung bewegen. Mit kurzen Pausen oder etwas verlangsamten Einholabschnitten kann man dem Spinner zudem wieder etwas mehr Tiefe geben. Dabei sollte man jedoch immer darauf achten, dass die Schnur gespannt ist.

Biss
Beim Fischen mit Spinnern kann der Biss jederzeit passieren. Vom ersten Drehen des Spinners bis zum letzten Meter. Daher ist es wichtig, den Spinner immer bis zum Ende sauber durchzieht, vor allem wenn man sieht, dass eine Forelle den Spinner verfolgt. Das Fischen mit Spinnern hat den Vorteil, dass der Spinner fast immer unter Zug steht. Die Forellen beissen zudem sehr aggressiv und haken sich so meistens selber schon ziemlich gut. Um Sicherzugehen sollte man trotzdem noch einen Anhieb setzten. Ist die Forelle am Haken sollte man auf keinen Fall die Spannung auf der Schnur verlieren, da sich der Fisch sonst wieder befreien kann.
Probleme
Beim Forellenfischen mit Spinnern kann man auf einige Probleme stossen. Zu einige sind beschrieben mit möglichen Lösungen.
Hänger
Das wohl ärgerlichste sind Hänger. Der Spinner bleibt irgendwo im Wasser hängen und reisst im schlimmsten Fall ab. Einerseits gehört das ein bisschen zum Fischen mit Spinnern dazu. Die interessanten Stellen sind oft Hänger gefährdet. Führt man den Spinner tief, hängt eher an der Gewässerstruktur ein als wenn man ihn der Oberfläche nach einholt. Da Forellen jedoch oft tiefer stehen gehören Hänger zum Risiko. Auch in verkrauteten Seen bleiben Spinner sehr gerne im Kraut hängen. Auch hier stehen die Fische oft im Schutz der Pflanzen. Den Spinner direkt über die Pflanzen zu führen verspricht mehr Bisse, erhöht aber gleichzeitig die Hänger Gefahr.
Falls der Spinner verloren geht sollte man vorsorgen und mindestens immer einen Ersatzspinner dabei haben. Ich habe mir angewöhnt immer zwei bis drei gleiche Spinner auf einmal zu kaufen. Die ist zwar etwas teurer und man gibt etwas mehr Geld aus wenn der Spinner nichts taugt. Ich gebe nach einem Tag an dem ich einen fängigen Spinner versenkt hatte und keinen Ersatz dabei hatte lieber etwas mehr aus und ärger mich dafür nicht. Wenn man ein Hindernis im Wasser frühzeitig sieht kann man diesem natürlich auch ausweichen, indem man den Spinner davon weg steuert.

Natürlich kann man kritische stellen ganz auslassen, um so die Gefahr zu vermeiden. Diese Stellen lohnen sich meistens jedoch oft. Hier ist es ein persönliches Abwägen. Ausserdem gibt es Spinner mit Krautschutz. Hier ist ein kleiner Draht über den Haken, so dass sich Pflanzen nicht so schnell im Spinner verfangen. Der Draht wird beim Biss vom Fisch weggedrückt und der Fisch hakt trotzdem sauber.
Nachläufer / Fehlbisse
Nachläufer und Fehlbisse gehören zum ärgerlichsten. Man sieht die Forelle schon fast am Haken und kann dann doch nichts aus dem Wasser ziehen. Ein mittel die Forelle doch noch zum Biss zu bewegen ist, den Spinner kurz zu stoppen und die nächsten zwei bis drei Umdrehungen sehr schnell zu machen. In einigen Fällen hat man die Forelle so trotzdem noch am Haken. Das gleiche kann man auch machen, wenn man einen Fehlbiss spürt.
Kleine Forellen
Wenn nur kleine Forellen beissen gibt es meistens zwei Optionen, entweder fischt man zu oberflächennah oder man hat den falschen Standort. Wenn Forellen klein sind, leben sie oft in Gruppen von einigen Tieren zusammen. Werden sie Grösser sind sie meistens Einzelgänger und fressen kleinere Fische. Sieht man an einer Stelle mehrere kleine Forellen einen Spinner verfolgen, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass es keine grösseren Exemplare in dem Abschnitt (ca. 5-20m) gibt.
Zu wenig Laufzeit
Spinner brauchen etwas Laufzeit um die volle Wirkung erzielen zu können. Deshalb sind Spinner für sehr kurze Strecken meisten nicht geeignet. Gummifische erzielen hier eine deutlich bessere Wirkung. Auch bei tiefen Pools sind Spinner meistens nicht effektiv. Spinner sind nicht für das Vertikalangeln ausgelegt. Auch hier sind Gummifische meistens effektiver.

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