Du möchtest anfangen Forellen zu Fischen, hast aber keine Ahnung wie das geht und was es kostet? Oder du bist auf Reisen und möchtest es ausprobieren? Dann ist der Beitrag genau das richtige für dich. Hier erfährst du das wichtigste über das Spinnfischen. Warum Spinnfischen, wieso es sich für Anfänger eignet, wo es funktioniert, wann es funktioniert, welches Material du brauchst und was das ganze etwa Kostet. Ich selber habe vor einigen Jahren angefangen mit dem Fischen. Ich musste mir viel selber beibringen und habe einiges an Ausrüstung gekauft, welche nicht wirklich notwendig gewesen wäre. Damit du nicht die gleichen Fehler machst wie ich, findest du das Wichtigste in diesem Beitrag.

Für die komplette Ausrüstung musst du in der EU etwa mit € 150.- oder in der Schweiz mit etwa CHF 270.- rechnen. Darin eingerechnet sind nicht Kosten für Angelscheine, Prüfungen oder Angelkarten und Patente.
Warum Spinnfischen
Es gibt diverse arten Forellen zu Fangen. Mit Würmern, Maden, Trockenfliegen, Kunstnymphen, toten Köderfischen, Metallködern oder Gummifischen. Die letzten beiden gehören zu den Spinnködern. Der Vorteil beim Spinnfischen ist, dass man wenig Material benötigt und die Montage sehr einfach ist. Spinnfischen ist eine aktive Art zu fischen, das bedeutet man wirft und holt den Köder direkt wieder ein. Mit dem einholen der Schnur haucht man den Köder Leben ein. Spinnfischen kommt vom englischen «to spin», was sich drehen oder wirbeln bedeutet.
Einfach
Spinnfischen ist einfach und für Anfänger sehr gut geeignet. Der Köder wird ausgeworfen und direkt wieder eingeholt. Die Montagen sind einfach, man muss nur einen Knoten können. Am Wasser ist man schnell einsatzbereit. Beim Auswerfen kann sich aufgrund der einfachen Montage nicht viel verheddern. Fische sind aufgrund der eher kurzen Ruten auch einfach zu landen. Beisst der Fisch, sitzt der Haken meisten fest.
Einfache Montage
Um Spinnfischen zu können, braucht man nur einen Knoten. Entweder knotet man den Spinnköder direkt an die Schnur (Spinner und Löffel) oder man knotet einen Karabinerwirbel an (Wobbler oder Gummifische). Dabei kann man die Köder meistens gut in der Hand halten.
Keine Lebendköder
Zum Spinnfischen braucht man nichts, was lebt oder mal gelebt hat. Das hat verschiedene Vorteile. Zum einen kann der Umgang mit Ködertieren wie Maden oder Würmern etwas gewöhnungsbedürftig sein (man gewöhnt sich allerdings schnell daran), zum anderen muss man nichts auf Vorrat haben was verderben kann. Wer also nicht regelmässig fischen geht, ist mit Spinnfischen auch gut beraten. Dies ist ausserdem praktisch auf Reisen, wenn man keine Möglichkeit hat Lebendköder kühl zu lagern.

Gut um auszuprobieren
Beim Spinnfischen kann man gut ausprobieren. Es gibt diverse Köder welche unterschiedlich funktionieren. Zudem gibt es verschiedenste Montagen. Neben Forellen kann man auch auf andere Raubfische wie Barsche (Egli) angeln.
Material vielseitig einsetzbar
Das Material welches man zum Spinnfischen auf Forellen braucht kann man auch für andere Fische oder andere Angelarten nutzen. Beispielsweise kann man auf Barsche (Eglis) fischen. Man kann wenn man es gemütlicher angehen lassen will eine Spinnrute auch mal zum Grundfischen «missbrauchen» oder man kann einen Sbirolino oder Zapfen montieren. Dies ist zwar nicht optimal, man kann so aber so ausprobieren was einem am besten passt. Zudem ist das Material nicht all zu teuer, so dass man sich später auch gut noch weitere Ruten zulegen kann.
Vielseitig und Spannend
Spinnfischen ist sehr vielseitig. Auch nach Jahren macht es noch Spass und man kann Sachen lernen. Die Bisse sind meistens ziemlich Spektakulär, wenn die Fische in Beisslaune sind stürzen sie sich regelrecht auf die Spinnköder.
Wo funktioniert es
Spinnfischen auf Forellen funktioniert grundsätzlich überall wo es Forellen gibt. Bergbäche, Flüsse, Forellenteiche oder Seen. In Grösseren Seen kann ich es jedoch nur eingeschränkt empfehlen. Vor allen an Seen welche intensiv befischt werden und nur wenig Forellen in Fanggrösse eingesetzt werden, ist es oft etwas schwieriger mit beim Spinnfischen erfolgreich zu sein. Hier muss man etwas besser über die Gewässertopologie Bescheid wissen. Ausserdem ist Spinnfischen auf Forellen in der Kalten Jahreszeit, also von November bis April eher schwierig. Die Fische sind eher passiv und reagieren eher träge auf Spinner.
Grundausrüstung/Kosten
Das wichtigste zum Spinnfischen sind Rute, Rolle mit Schnur und ein paar Köder. Mehr braucht man grundsätzlich nicht. Diese Komponenten werden oft auch in Sets verkauf. Dabei haben sollte man jedoch mindestens etwas um den Fisch abzuschlagen und ein Messer für den Kiemenschnitt oder zum Ausnehmen. Teilweise sind auch etwas zum Fische messen, Kescher (Feumer) oder Waagen nötig. Dies kommt aber immer etwas auf die Gewässer an, in denen man fischt. Eine zusammenfassende Grafik findest du zum Schluss.
Die Preise sind jeweils in Euro und Franken angegeben. in der EU sind die Preise tiefer als in der Schweiz, zum einen weil die Preise tiefer sind, zum anderen weil man auch günstigeres Material findet. Im anderen Ländern ist Ausrüstung meisten irgendwo dazwischen entsprechend dem Preisniveau. Eine Übersicht über verschieden Schweizer Onlineshops findest du übrigens in diesem Beitrag. Dort erfährst du auch wo du Material günstig beziehen kannst.
Rute € 30.- / CHF 70.-
Bei der Rute kann man auf eine Günstige Forellenspinnrute zurückgreifen. Die Länge sollte irgendwo zwischen 180 und 270cm liegen. Die Länge hängt sehr von persönlichen Präferenzen ab und wie man fischt. Ausserdem ist es bei günstigeren Ruten nicht so dramatisch, wenn diese zu Bruch gehen. Mehr Geld kann man immer noch ausgeben, wenn man besser Bescheid weiss, was man braucht. Wichtig ist, dass man eine Forellenrute kauft. Wer in ein Fachgeschäft geht sollte unbedingt erwähnen dass er Forellen fischen möchte, wer im Internet kauft, kann die Suche nach Forellenruten einschränken. Ausserdem sollte man auf das Wurfgewicht achten, dies sollte maximal 20-30g betragen. Ich verzichte bewusst darauf eine bestimmte Rute zu empfehlen da es immer etwas auf das verfügbare Angebot ankommt. Deine erste Rute bleibt meistens nicht die letzte. Wichtig sind nur Länge 180-270 cm, Wurfgewicht max 20-30g und das es eine Forellenrute ist. Du musst mit etwa € 30.- oder CHF 70.- rechnen. In diesem Beitrag findest du ausserdem 13 Tipps zur Rutenwahl.

Rolle € 35.- / CHF 70.-
Bei Rolle lohnt es sich meistens etwas mehr auszugeben. Meistens ist es das Stück Ausrüstung, welches am längsten hält. Zudem merkt man den qualitativen Unterschied relativ stark. Natürlich kann man auch mit günstigeren Rollen fischen, habe ich auch schon gemach, aber aus meiner Erfahrung empfehle ich an dieser Stelle lieber nicht zu sparen. Spinnfischen kann man mit den meisten Rollen. Als Einsteiger solltest du eine Stationärrolle mit Frontbremse wählen. Frontbremsen lassen sich besser einstellen. Die Grösse sollte maximal 2500 sein. Die Grösse ist meistens im Namen angegeben und beschreibt das Fassungsvermögen. Zum Spinnfischen muss dieses aber nicht besonders hoch sein, beim Spinnfischen muss man nicht allzu weit werfen. Hier musst du etwas mit € 35.- oder CHF 70.- rechnen.
Schnur € 4.50 / CHF 7.50
Die Schnur ist nicht sehr entscheidend um erfolgreich zu fischen, vor allem beim Spinnfischen. Ich habe Jahrelang eine zu dicke Schnur verwendet und trotzdem gefangen. Für den Anfang empfehle ich eine Monofile Schnur zwischen 0.18 und 0.25mm mit einer Tragkraft zwischen 3.5 und 5.5kg. die Farbe sollte klar sein. Als Anfänger empfehle ich eher eine dickere Schnur, da man anfangs öfters Hänger hat und sonst viel Köder im Wasser versenkt. Wenn du in ein Fachgeschäft lässt du dich am besten beraten und die Rolle direkt bespulen. In Onlineshops wird der Service oft angeboten. Mehr über die richtige Forellenschnur gibt es in diesem Beitrag. Für eine Rollenfüllung musst du mit etwa € 4.50 oder CHF 7.50 rechnen.

Köder € 4.- / CHF 5.- pro Stück
Die Köder sind das Wichtigste beim Spinnfischen. Als Köder zum Anfangen empfehle ich ausschliesslich Spinner. Diese sind einfach in Montage, Führung und fangen zudem gut. Ich empfehle wenn du dich für ein Modell entscheidest mindestens immer zwei zu Kaufen. Man versenkt anfangs doch ab und zu einen Spinner. Ich empfehle anfangs zwischen zwei und drei verschiedenen Modellen in verschiedenen Farben. Etwas Helles/Metallenes und etwas dunkles Grösse 2-4. Insgesamt also etwa sechs Spinner total also € 24.- oder CHF 30.-. Der Betrag ist ein Durchschnittspreis. Gewisse Modelle sind günstiger, andere teurer. Alles was du über Spinner wissen musst findest du in diesem Beitrag. Welche Spinnköder es sonst noch gibt kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

Zwischentotal
Das Zwischentotal liegt nun bei € 93.50 und CHF 177.50. Dies ist der Preis den du für eine Grundausrüstung erwarten musst. Dabei hast du aber anständiges Material, mit dem du ordentlich Fischen gehen kannst.
Sets
Natürlich kannst du dir auch ein Set kaufen in dem Alles enthalten ist. Bei Spinnfischersets sind meistens Rute, Rolle mit Schnur und einige Spinner enthalten. Meistens ist dies günstiger, als wenn du es individuell zusammenstellst. Ich greife gerne auf Sets zurück wenn ich in den Ferien bin und die Ausrüstung nur eine gewisse Zeit brauche. Zwar funktioniert die Ausrüstung zuhause auch man merkt meistens den Unterschied jedoch ziemlich deutlich. Zum Fischen in den Ferien oder für Zwischendurch finde ich es aber völlig ausreichend. Die genannten Preise sind jedoch auch für Sets Massgebend. Anständiges Material gibt es nicht für wenig Geld.
Anderes Material
Neben Rute, Rolle und Ködern sollte man auch immer ein Messer und einen Fischtöter dabei haben um den Fang waidgerecht töten zu können. Messen kann man, wenn man hat ein Taschenmesser verwenden. Ich empfehle ein Messer mit verstaubarer Klinge also ein Taschenmesser oder ein Messer mit Hülle. Dies reduziert die Verletzungsgefahr erheblich, z.B. falls man ausrutscht. Ein Fischtöter sollte man ebenfalls dabei haben um den Fisch abzuschlagen. Diese kosten etwa € 8.- oder CHF 15.- und sind die Investition wert.
Wenn ein Mindesfangmass besteht braucht man ein Mass um Fische messen zu können. Dazu kann man entweder ein Massband oder eine Schalenmass verwenden. Kostenpunkt etwa € 5.- für Massbänder oder CHF 18.- für ein Schalenmass. Teilweise müssen Fische auch Gewogen werden, in diesem Fall benötigst du eine Waage. Für eine Fischwaage muss man etwa € 15.- oder CHF 30.- rechnen.
An gewissen Gewässern sind Kescher (oder Feumer) vorgeschrieben. Auch wenn er nicht vorgeschrieben ist, ist ein Kescher schonender für den Fisch und daher unbedingt zu empfehlen. Ist der Fisch ausserdem erst mal im Netz kann er auch nicht mehr so leicht entwischen. Für Forellen sollte man einen Gummierten Kescher verwenden, die Maschen sollten nicht zu gross sein, da sich der Fisch sonst verletzen kann. Ein solcher Kescher kostet etwa € 20.- oder CHF 40.-. Wer am von einem Standort aus fischt, sollte einen langen Griff wählen, wer oft den Standort wechselt, ist mit einem Watkescher besser bedient.
Wer möchte kann sich auch noch Karabiner mit Tönnchenwirbel (Karabinerwirbel) zulegen. Diese sind praktisch, wenn man den Köder wechselt, man muss nicht jedes Mal neu anknoten. Der Modell ist zweitrangig (es gibt verschiedene Verschlüsse), wichtig ist die Grösse entweder 10 oder 12 und die Tragkraft zwischen 6 und 8kg, mehr ist nicht nötig. Die Karabinerwirbel gibt es im 10-Pack und sind etwa € 1.20 oder CHF 3.50, also ein verschmerzbare Ausgabe.

Praktisch ist ausserdem eine Köderbox. Ich empfehle dafür eine Doppelseitige. Man kann diesen Typ Box von beiden Seiten befüllen und hat so auf dem gleiche Raum mehr Köder unterbringen. Natürlich kann man auch irgend eine Plastikbox von Zuhause nehmen, die Spinner verhaken sich jedoch sehr schnell ineinander. Für eine Box muss man mit etwa € 9.- oder CHF 15.- rechnen.

Eine brauchbare Ausrüstung zum Spinnfischen welche sicher die erste Saison durchhält (wenn du nichts schrotest) kostet also etwa € 150.- oder CHF 280.-. Höchstwahrscheinlich musst du aber zwischendrin deinen Ködervorrat auffüllen.
Fischereiprüfung / Lizenz
Nicht mit eingerechnet sind kosten für Angelschein/Sachkundenachweis oder die Karte/ das Patent. Die Kosten unterscheiden sich stark je nach dem wo man Fischen geht. Die Investition in den Angelschein oder den Sachkundenachweis empfehle ich dir dringend. Man lernt wichtige Sachen darüber, wie man Fischen umgehen muss. Leider sieht man immer noch viel zu viele Fischer, welche falsch mit den Tieren umgehen.
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