Welcher Spinnköder für welches Gewässer zum Forellenfischen

In Spinnfischen by BastianLeave a Comment

Diese Frage beschäftigt wohl jeden Fischer. Grundsätzlich gibt es kein Richtig oder Falsch, man kann mit jedem Köder in jeder Situation einen tollen Fang machen. Es gibt aber einige Punkte an welchen man sich orientieren kann um die Erfolgschancen zu erhöhen.

Qual der Wahl, welches ist der richtige Köder?

Ködergrösse

Die Wahl der richtigen Grösse Ködergrösse kann entscheiden sein. Grundsätzlich kann gesagt werden, die Grösse des Köders sollte der Grösse des Gewässers angepasst werden. Je grösser das Gewässer, desto grösser darf der Köder sein.

Es macht beispielsweise nicht sehr viel Sinn in einem See mit einem Spinner Grösse 1 zu Fischen. Dieser macht schwächere Druckwellen aus als Beispielsweise ein Spinner in Grösse 3. Schwache Druckwellen reichen weniger weit und locken so auch weniger Fische an. Kleinere Köder können ausserdem weniger weit geworfen werden. Die Chancen stehen also besser, wenn man sich für einen grösseren Köder entscheidet.

Spinner Grösse 5 und Spinner Grösse 1

Grössere Fische ignorieren zudem auch zu kleine «Opfer» da sich der Aufwand nicht lohnt. Angst um einen zu grossen Köder muss man sich eher nicht machen.

Wenn man mit einem 20cm Prügel loszieht darf man zwar nicht erwarten, dass eine 24cm Forelle beisst, ich hatte kürzlich aber die Situation, dass eine 18cm Forelle auf einen 6cm Shad gebissen hat. So gesehen ist es schon erstaunlich, welche Grösse von Ködern angenommen wird.

Grosse Köder können zudem bei Forellen auch ein Revierverhalten auslösen. Forellen greifen Eindringlinge an, welche in ihr Territorium eindringen. Daher kann auch ein grösserer Köder zum Forellenfischen sinn machen.

Man kann sich zudem auch an der Art des Gewässers orientieren. In einem wilden Bach mit starker Strömung und Wasserfällen geht ein kleiner Köder eher im allgemein lärm unter. In solchen Situationen kann man ruhig zu etwas grösserem Greifen. In einem Stillen Pool oder einem spiegelglatten Bergsee ist man mit einem kleineren ruhigeren Köder meistens besser bedient.

Dies soll nicht heissen, dass es ausgeschlossen ist, dass man mit einem kleinen Köder nichts in einem See fangen kann oder dass mit Sicherheit nichts beisst wenn man viel Lärm und Aufsehen in einem ruhigen Bergsee macht. Schlussendlich kommt es auch immer auf die Laune der Fische an.

Köderfarbe

Die Wahl der Köderfarbe ist eine Wissenschaft für sich. Die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Wetter, Tageszeit, Wasserfarbe, See oder Fluss, aber auch potentielle Beutefische.

Wer einen Fisch simulieren will, der sollte bei der Köderwahl auch die natürliche Färbung von Fischen im Hinterkopf haben. Fische sind an der Oberseite dunkel oder mit Muster gefärbt, so dass sie sich gegenüber dem Untergrund schlecht abheben und so gut getarnt sind gegenüber Räubern welche von oben kommen.

Der Bauch ist bei Fischen hell gefärbt. Dies dient dazu dass sich die Fische gegen den Himmel schlecht abheben. Von unten im Wasser gesehen hebt sich der helle Bauch schlecht gegenüber einem hellen Himmel ab. Die Fische sind so für gegenüber Räubern von unten Getarnt.

Oben dunkler, unten heller, typische Fischfärbung

Wetter

Je nachdem ob die Sonne scheint oder es bedeckt ist sollten verschiedenen Färbungen gewählt werden. Bei hellen Verhältnissen mit viel Licht verwendet man am besten dunkle, natürliche Köder. Es gibt beispielsweise Spinner mit schwarzem Blatt. Diese sind bei Sonnigem Wetter eine gute Wahl. Manche haben Zusätzlich noch farbige Punkte. Dies muss nicht sein, schadet meistens aber auch nicht. Wichtig ist die Grundfarbe.

Bei bedecktem Wetter sollte man eher auf einen auffälligeren Köder setzen. Eine gute Wahl sind hierbei Silberne Spinner. Diese fallen bei nicht so hellem Licht besser auf.

Dunkler Löffel für gutes Wetter, farbiger für schlechtes Wetter

Tageszeit

Auch bei der Tageszeit kommt das Prinzip mit dem Licht zum Tragen. Je heller desto unauffälliger der Köder. Wer also mittags, wenn es am hellsten ist, fischen geht sollte einen möglichst dunklen, natürlichen Köder verwenden.

Im Dämmerlicht bei Tagesbeginn oder –ende bieten sich hellere Köder (silbern oder weiss) an. In der Nacht oder bei Dunkelheit kann man auch unnatürliche oder starke Farben einsetzten.

Silberner Löffel

Wasserfarbe

Mit der Wasserfarbe ist der Zustand des Wassers gemeint ob trüb oder klar und nicht wie grün oder blau der See ist. Bei trübem Wasser sehen Fische zwangsweise weniger. Aus diesem Grund sollte man in solchen Situationen einen Auffälligen Köder verwenden, so dass neben der Druckwelle auch noch ein optischer Reiz besteht.

Hier sollte man aber auch das Wetter mit einbeziehen und an einem hellen Tag nicht übertreiben, also einen dunklen (schwarzen) Köder verwenden. Für trübes Wasser an einem bewölkten Tag kann man aber alles geben und richtig Auffällige Köder (Neon Gelb, Signal Orange oder Pink).

Neon Spinner für trübes Wasser

See oder Fluss

Die Farbe von Beutefischen kann je nach Habitat verschieden sein. In Alpenseen haben die Beutefische eher eine goldene Färbung. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, für das Fischen an Bergseen einen Köder mit goldener oder Teilweise goldener Färbung zu verwenden.

Es gibt beispielsweise Löffel welche aus golden schimmerndem Metall sind und eine schwarz gefärbte Seite haben. Diese eignen sich gut für Bergseen. In Alpenflüssen und –bächen sind Beutefische tendenziell silbern gefärbt. Daher bietet sich hier ein silberfarbener Köder an.

Beutefische

Dies greift etwas in die Unterscheidung Fluss oder See. Hier ist aber spezifischer die genaue Zeichnung von Beutefischen gemeint. Wer einen möglichst natürlichen Köder verwenden will, sollte sich überlegen, welche Beutefische in den Gewässer vorkommen.

Es macht meistens wenig Sinn, einen wie einen Hecht gefärbten Köder in einem Bergbach einzusetzen, aus dem einfachen Grund, das Hechte nicht in Bergbächen leben und Räuber somit den Fisch nicht kennen.

Auch bei der Farbwahl gilt, man kann auch mit der «falschen» Wahl Erfolg haben. Natürlich kann es sein, dass eine Forelle im Bergbach auf einen Hechtimitat beisst.

Es kann genauso gut sein, dass man an einem sonnigen Tag mit einem dunklen Spinner nichts fängt die Fische aber wie verrückt auf Neonfarben beissen. Garantien gibt es nicht, es sind aber erprobte Konzepte, welche meistens gut funktionieren.

Tageszeit/WetterJe heller, desto dunkler der Köder
SeeGold bevorzugen
BachSilber bevorzugen
Klares WasserDunkel/Schwarz, natürliche Farben
Trübes WasserHell (Silber) bis Auffällig (Neonfarben)

Wassertemperatur

Die Wassertemperatur kann auf die Köderwahl einen entscheidenden Einfluss haben. Anfangs Jahr, zu Beginn der Saison wenn die Gewässer kalt sind, sind die Fische eher inaktiv und beissen eher nicht auf Spinnköder.

Hier sollte man sich überlegen, ob man nicht auf eine andere Methode setzen will. Wenn das Wasser wärmer werden auch die Fische aktiver. Im Sommer hingegen kann es sein, dass das Wasser zu warm wird und die Fische darum wieder inaktiv werden oder sich in kältere schichten zurückziehen.

Bei kalten Temperaturen sollte man eher Köder einsetzen, welche nicht zu schnell eingeholt werden. Ein Spinner der relativ schnell eingeholt wird, ist meistens nicht die beste Wahl. Gut kann hingegen ein Shad oder ein Suspender, der nicht zu schnell eingeholt wird und mit dem man längere Pausen machen kann, bewähren. Bei Wassertemperaturen unter 6°C stellen die Fische die Aktivität ein.

Im Frühling oder wenn die Gewässer noch nicht zu warm sind spielt die Art des Köders keine grosse Rolle. Bei einer Wassertemperatur um 16°C fühlen sich Forellen am wohlsten.

Im Sommer sind kann die Wärme des Gewässers einen starken Einfluss auf die richtige Köderwahl haben, vor allem in Seen. In Flüssen und Bächen gibt es für die Fische nur wenig Möglichkeiten sich in kältere schichten zurückzuziehen. Bei Wassertemperaturen über 20°C stellen die Forellen die Nahrungsaufnahme ein.

Dann ist meistens nichts mehr zu machen. In Seen stehen die Chancen besser. Im Sommer haben die Seen eine relativ warme Deckschickt, darunter kommen aber wesentlich kältere schichten, was man auch manchmal beim Schwimmen im See feststellen kann.

Die Fische ziehen sich dann in die tieferen Schichten zurück. Hier ist ein Köder gefragt, mit dem man tiefere Schichten befischen kann, ein tiefer laufender Wobbler ist eine gute Idee.

Stehende und Fliessende Gewässer

Schlussendlich kommt es auch noch auf die Art des Gewässers an. Grundsätzlich kann man zwischen stehenden (Seen, Teiche) und Fliessenden (Bäche und Flüsse) unterscheiden. In Stehenden Gewässern kann man alle Arten von Ködern einsetzen. Man muss meistens nicht mit Strömungen kämpfen und der Köder treibt in Absinkphasen nur geringfügig ab.

Gummifisch, eignet sich schlecht für starke Strömung

In Fliessgewässern sieht dies ganz anders aus. Bei starker Strömung machen Köder welche Absinkphasen erfordern (Löffel, Wobbler) wenig Sinn.

Bei starker Strömung ist die beste Wahl meistens der Spinner. Der Spinner benötigt keine Absinkphasen und kann somit gut mit oder seitlich zu der Strömung geführt werden.

Natürlich gibt es auch in Fliessgewässern ruhigere Abschnitte. Grössere Flüsse Fliessen meistens ziemlich ruhig. Hier kann man praktisch wie im See fischen. Auch in Bergbächen gibt es stellen, welche ruhiger. Ist die Strömung nicht zu stark kann man gut einen Shad oder Crankbait verwenden.

Fazit

Bei der Wahl des Köders kann man viel falsch machen und trotzdem erfolgreich sein. Gleichzeitig kann man sich an alle Empfehlungen und Weisheiten halten und nichts fangen. Schlussendlich müssen die Fische auch in Bisslauen sein. Wer auf Spinner setzt kann relativ wenig falsch machen. Daher lohnt es sich durchaus hier zu investieren.

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