Die Tauchtiefe von Wobblern wird vor allem durch die Tauchschaufel beeinflusst. Je steiler der Winkel und je kürzer die Schaufel desto flacher läuft der Wobbler. Je flacher der Winkel und je länger die Schaufel desto tiefer läuft der Wobbler. Das Tauchverhalten kann jedoch auch noch anders gesteuert werden. Zudem hat die Schaufel auch noch andere Effekte als nur die Tauchtiefe.
mehr Lauftiefe Wobbler | weniger Lauftiefe Wobbler |
Flacher Winkel | Steiler Winkel |
lange Schaufel | kurze Schaufel |
Schaufelansatz vorne | Schaufelansatz hinten |
Ösenansatz hinten | Ösenansatz vorne |
To wobble bedeutet auf Deutsch übersetzt so viel wie schwanken, taumeln oder wackeln. Ein Wobbler wackelt also durchs Wasser und simuliert so einen verletzten Fisch. Raubfische wie Forellen, Barsche, Hechte oder Zander können so gefangen werden. Die Tauchschaufel steuert neben der Tiefe aber auch das wobbeln. Je nach Schaufel wackelt der Wobbler anders durchs Wasser.
Winkel
Der Winkel der Tauchschaufel ist der wichtigste Einflussfaktor auf die Tauchtiefe. Ein steiler Winkel beutet das der Wobbler beim Einholen einen grösseren Widerstand hat und somit flacher läuft. Flach bedeutet hier in geringer Tiefe unter der Wasseroberfläche. Hat die Tauchschaufel einen flachen Winkel läuft der Wobbler tiefer. Je nach Hersteller werden die Lauftiefen auch beim Verkauf mit angegeben. Oft haben kleinerer Wobbler eine steilere Tauchschaufel und laufen eher oberflächennah. Grössere Modelle haben dagegen meistens eine flachere Tauchschaufel.
Schaufellänge
Neben dem Winkel der Schaufel wirkt sich auch die Länge der Tauchschaufel auf die Lauftiefe aus. Neben der absoluten länge ist auch die relative länge relevant. Ein 5cm Wobbler mit 2cm Tauchschaufel läuft deutlich tiefer als ein 15cm Wobbler mit 2cm Tauchschaufel. Die Tauchschaufel verändert je nach relativer länge den Winkel in welchem der Wobbler nach unten gezogen wird. Eine Längere Schaufel bedeutet daher das der Wobbler tief läuft. Ein kurze Schaufel bedeutet, dass der Wobbler eher oberflächennah läuft.
Schaufelansatz
Auch der Schaufelansatz hat einen Einfluss auf die Lauftiefe. Manche Wobbler haben die Tauchschaufel etwa auf Höhe der aufgemalten Kiemen, andere haben den Ansatz direkt vorne an der Spitze. Hier gilt, je näher die Tauchschaufel an der Spitze angesetzt ist, desto tiefer läuft der Wobbler, ist die Schaufel eher weiter hinten angesetzt, läuft der Wobbler flacher.
Ösenansatz
Schlussendlich hat auch noch der Ösenansatz eine Auswirkung auf die Tauchtiefe, dies ist besonders entscheidend, wenn die Öse an der Tauchschaufel befestigt ist. Ist die Öse weiter vorne angesetzt, läuft der Wobbler eher flach. Ist die Öse hingegen weiter hinten, also nahe beim eigentlichen Wobblerkörper angesetzt Läuft der Wobbler tiefer.
Der Ösenansatz hat jedoch nicht nur einen Einfluss auf die Tauchtiefe sondern auch auf das Spiel des Wobblers. Wie stark der Wobbler im Wasser hin und her wackelt hängt auch mit dem Ösenansatz zusammen. Ist die Öse weiter vorne angebracht, läuft der Wobbler ruhiger. Ist die Öse dagegen weiter hinten angebracht wird der Wobbler Unterwasser instabiler und wackelt nervöser hin und her.
Breite der Schaufel
Die Breite der Schaufel hat keinen Einfluss auf die Lauftiefe sondern auf das Wobbler verhalten. Auch hier ist es wichtig die Schaufelbreite relativ zum Wobbler zu betrachten. Eine schmale Schaufel lässt den Wobbler eher gemütlich durchs Wasser wackeln. Ausbrüche oder starke Bewegungen sind nicht zu erwarten. Ist die Schaufel jedoch breiter, wackelt der Wobbler aggressiver durchs Wasser. Die Ausbrüche zu den Seiten werden stärker.
Schaufelform
Auch die Schaufelform hat einen Einfluss auf das Laufverhalten, jedoch nicht auf die Lauftiefe. Es gibt symmetrische aber auch asymmetrische Tauchschaufeln. Die asymmetrischen Schaufeln lassen den Wobbler zur Seite ausbrechen, auch wenn man regelmässig einholt. Bei symmetrischen Schaufeln bewegen sich die Wobbler regelmässiger unter Wasser, wackelt je nach Schaufelform jedoch anders.
Wobblertiefe beeinflussen
Wobblern kann man mit verschiedenen Tricks tiefer laufen lassen. Die Lauftiefe bezieht sich immer auf die auf die relative Höhe der Schnur. Zieht man einen flach laufenden Wobbler grade an einer Schnur 2m unter Wasser bleibt dieser etwa auf der Höhe oder läuft etwas darunter. Beim Einholen zieht der Wobbler immer in Richtung Schnur. Ist man sich dessen Bewusst, kann die Tiefe des Wobblers bewusst beeinflusst werden. Die Lauftiefe nicht beliebig beeinflusst werden. Je grösser die Bandbreite der angegebenen Lauftiefe für den Wobbler desto stärker kann man die Lauftiefe durch die Führung beeinflussten. Einfach gesagt die Tiefe eins Wobblers mit Lauftiefe 3m bis 4m lässt sich stärker beeinflussen als die Lauftiefe eines Wobblers mit 0.2m bis 0.7m
Rutenwinkel
Der Rutenwinkel ist der einfachste Weg die Lauftiefe des Wobblers zu beeinflussen. Hält man die Rute steil nach oben läuft der Wobbler näher an der Oberfläche. Hält man die Rutenspitze knapp oberhalb der Wasseroberfläche läuft der Wobbler tiefer. So kann man die Tauchtiefe beeinflussen und den Wobbler beispielsweise über flachere Stellen ohne hinwegführen. Dies ist auch relevant wenn der Wobbler vom Boot aus geschleppt wird. Auch die Länge der Rute kann einen Unterschied machen. Bei einer Längeren Rute ist der Winkel zur Wasseroberfläche grösser und man kann die Lauftiefe stärker beeinflussen.
Schnurlänge
Auch die Länge der Schnur beeinflusst die Lauftiefe des Wobblers. Je weiter der Wobbler von der Rute entfernt ist, desto tiefer läuft er auch. Dies kann man auch beobachten, auf den letzten Metern laufen alle Wobbler immer ziemlich nahe der Wasseroberfläche. Wirft man einen Wobbler aus, und fängt ihn an einzuholen so kommt er auf den ersten paar Metern auf seine maximale Tiefe. Auf den letzten paar Metern steigt der Wobbler kontinuierlich und kommt zum Schluss nah an die Wasseroberfläche. Dies ist auch relevant beim Schleppen. Gibt man mehr Schnur kann man den Wobbler tiefer laufen lassen, kürzt man die Schnur, läuft dieser flacher.
Wobbler sinken lassen
Dies funktioniert logischerweise nur mit sinkenden Wobblern. Nachdem man den Wobbler ausgeworfen hat, lässt man ihn sinken. Dies ist vor allem an tieferen Stellen wirkungsvoll, wo die Tauchschaufel nicht reicht. Man geht beim Absinken lassen immer ein gewisses Risiko ein, dass der Köder hängenbleibt, vor allem wenn man nicht auf Sicht fischt. Das Risiko kann sich aber durchaus bezahlt machen, nicht zuletzt, da viele Fischer auch den Verlust des teuren Wobbler scheuen. Einen Wobbler der normalerweise auf 2m läuft kann man so beispielsweise bis auf 6m oder 10m absinken lassen, je nach Gewässertiefe. Danach wie gewohnt einkurbeln. Der Wobbler läuft zuerst tief, gewinnt aber je näher man dem Ufer kommt automatisch an Höhe.
Gewichte
Der Wobbler kann auch mit Gewichten beschwert werden, so das er tiefer läuft. Wie bereits geschrieben läuft der Wobbler immer relativ zur Schnur. Wird die Schnur aber durch ein Gewicht tief gehalten läuft auch der Wobbler tiefer. Dies ist vor allem nützlich wenn man kleine Wobbler in grösserer tiefe fischen möchte. Kleinere Wobbler laufen meistens eher oberflächennah. Zudem braucht man so auch nicht eine grosse Auswahl an Wobblern mit verschiedenen Tauchschaufeln sondern kann mit bestehendem Material fischen. Als Gewichte eignen sich Glasgewichte oder auch Sbirolinos, welche man 40cm bis 1m vor dem Wobbler montiert. Je kleiner das Gewicht, desto näher kann man dem Wobbler kommen. Ausserdem kann man auch einfach ein Blei mit in den Karabiner hängen oder vorschalten. Dies beeinflusst zwar etwas das Laufverhalten, dafür läuft der Wobbler tiefer. Kleinere Wobbler kann man mit mehr Gewicht ausserdem auch weiter werfen. Wie du mit einem Sbirolino fischt wird dir in diesem Beitrag auf Alpenforelle über Sbirolinos erklärt.
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