Wer eine Teleskoprute besitzt kommt früher oder später in die Situation, dass die Rute klemmt und sich nicht mehr zusammenschieben lässt. Dass ist immer ärgerlich, da sich die Transportlänge schnell vervielfacht. Doch wie bekommt man die Rute wieder zusammen?
Ganz kurz, nicht mit Gewalt und immer vorsichtig. Erst mechanisch, dann mit Kälte und sonst zum Fachhändler. Die Tricks funktionieren auch, wenn die Steckrute klemmt.
Nicht mit Gewalt
Eine Fischerrute ist zwar Grundsätzlich sehr stabil, vor allem aber bei Belastungen über die ganze Rute. Eine Rute kann sich sehr gut über die ganze länge durchbiegen, wer aber ein einzelnes Element zu stark beansprucht, hat schnell einen Bruch. Vor allem die dünnen Elemente an der Rutenspitze brechen relativ schnell bei zu starker Belastung. Ausserdem sollte man die Ringe nicht zu stark Belasten, da sich diese schnell verbiegen und auch abbrechen können. Dickere Rutenstellen sind jedoch weniger heikel
Mechanisch
Zuerst kann man es mechanisch versuchen. Das bedeutet mit etwas Kraft probieren zusammenzuschieben. Hilft das nicht sollte man probieren die Elemente gegeneinander zu drehen. Man kann auch an die Ringe greifen, da diese eine bessere Angriffsfläche bietet, auf der glatten Oberfläche rutscht die Hand schnell durch. Wie bereits geschrieben sollte man im Hinterkopf haben, dass die Rute schnell brechen kann. Auch wenn man Rotationskraft auf ein einzelnes Element gibt kann dies zum Bruch führen.
Um die Kraft besser auf die Rute zu bringen ohne abzurutschen kann man auch auf Hilfsmittel zurückgreifen. Angefeuchtete Lederhandschuhe haben mehr Haftung als die Handoberfläche. Eine weitere Möglichkeit sind Sachen mit Gummioberfläche, ein Gummiband, ein Putzhandschuh oder auch eine Anti-Rutsch-Matte für das Smartphone. Eine andere gute Möglichkeit die Reibung zu erhöhen sind Gartenhandschuhe mit Gummierung.

Kühlung
Eine Methode die meistens funktioniert, wenn mechanisch nichts mehr geht, ist die Rute zu kühlen, grundsätzlich je kälter desto besser.
Wer noch am Wasser ist kann probieren die Rute im Wasser abzukühlen. Manchmal kommt es vor, dass man die am morgen aufgestellt wurde und sich in der prallen Sonne ausdehnt. Daher kann es helfen die Rute etwas herunter zu kühlen.
Zuhause kann man die Fischerrute in den Kühlschrank oder das Gefrierfach legen. Das kann je nach Grösse von Rute und Kühlgeräte sehr gut bis gar nicht gehen. Kurze Ruten oder Reiseruten passen meistens recht gut in ein Gefrierfach. Für grössere Ruten kann man auch den Kühlschrank nehmen, dieser ist meistens grösser. Die Rute darf auch etwas länger in der Kälte bleiben, dass heisst beispielsweise auch über Nacht.

Passt die Rute nicht in ein Kühlgerät, kann man auch Kühlakkus oder Kühlpads verwenden. Auch hier ist es von Vorteil, wenn man etwas mehr Kälte zur Rute bringt. Am besten verwendet man mindestens zwei Kühlakkus oder mehr und packt diese zusätzlich noch in ein Handtuch um die Rute herum, so dass die Stelle möglichst kalt wird.
Kälte macht Fischerrute grundsätzlich nichts aus. Man kann Ruten auch bei Minustemperaturen problemlos verwenden. Trotzdem sollte man etwas vorsichtiger mit dem Material umgehen wenn es kälter ist, da es so einer höheren Belastung ausgesetzt ist.
Kalt-Warm
Wenn Kälte alleine nichts hilft ist eine weitere Möglichkeit die Rute abwechslungsweise zu kühlen und zu erwärmen, allerdings nicht zu extrem. Es bietet sich daher an, die Rute unter dem Wasserhahn abwechselnd zu wärmen und zu kühlen und zwischendurch probieren die Rute zusammenzuschieben.
Die Rute sollte nicht zu vielen oder zu extremen Temperaturschwankungen aussetzen da das Material sonst schaden nehmen könnte. Dies bedeutet den Vorgang nicht zu oft wiederholen und nich zu extreme Temperaturunterschiede machen.
Zum Händler
Hilft auch der Wechsel zwischen kalt und Warm nichts hat man eigentlich alle Hausmittel probiert. Dann hilft eigentlich nur noch der Fachmann oder Händler des Vertrauens.
Den Fachmann sollte man ausserdem aufsuchen, wenn die Rute immer an gleicher Stelle klemmt. Dann ist meistens etwas mit den Elementen nicht in Ordnung.
Vorsicht mit Wärme
Im Internet kann man Teilweise lesen, dass such Wärme (Föhn) helfen kann. Ich kann davon nur abraten. Ruten aus Kohlefaser werden durch Wärme weicher. Bei der Produktion werden Ruten bei 140°C gebacken. Sie werden aber schon bei deutlich geringeren Temperaturen weicher. Ist die Rute durch Heissluft zu stark erwärmt reicht eine leichter Druck um die Rute zu verbiegen und so nachhaltigen zu schädigen. Von daher kann ich nur davon abraten es selber mit erwärmen zu probieren.
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