In diesem Beitrag gibt es 16 hilfreiche Tipps zum Eisfischen auf Salmoniden. Eisfischen ist grundsätzlich nicht schwierig. Ein Loch bohren, dort wo man Fische vermutet und mit einem Vertikalköder fischen. Das kann ganz einfach funktionieren. Tatsache ist jedoch, dass es beim Eisfischen auch gut sein kann, dass man den ganzen Tag fischt und nichts fängt.
Die 16 Tipps in diesem Beitrag sollen helfen, Fische zu fangen und das Eisfischen so sicher und Angenehm wie möglich zu machen. Die Tipps funktionieren für alle Salmoniden wie Bachforellen, Saiblinge, Regenbogenforellen oder Namaycushs. Bedingt auch für andere Fischarten.
1 Sicherheit geht vor
Beim Eisfischen geht die Sicherheit vor. Kein Fisch rechtfertigt es, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Vor dem Betreten eines gefrorenen Gewässers sollte man sich daher sicher sein, dass das Eis zum Betreten freigegeben ist oder dass das Eis dick genug ist.
Die dicke der Eisdecke kann trügen, es gibt teilweise Stellen, an denen das Eis dünner ist. An Bacheinläufen ist das Eis meistens dünner. Es gibt teilweise Risse oder Verwerfungen an denen das Eis ebenfalls dünner sein kann.
Einfache Sicherheitsmassnahmen sind, sich nicht alleine ausserhalb von Sichtweite anderer Leute zu bewegen. Falls man einbricht hat man so die Chance gesehen zu werden. Ein weiterer Tipp sind sogenannte Eisretter oder Eiskrallen. Diese sind im deutschsprachigem Raum eher schwer zu bekommen, man kann diese jedoch auch selber machen. Auch Rettungswesten können Leben retten. Mit einem Seil kann man ebenfalls jemanden sicher aus einem Eisloch retten.
Ist der See offiziell freigegeben, steht dem Eisangeln grundsätzlich nichts im Weg. Trotzdem sollte man sich von möglichen Schwachstellen fernhalten.
2 Fische Finden
Um Fische zu fangen muss man dort fischen, wo die Fische sind. Dies gilt beim Eisfischen noch mehr als beim normalen fischen. Beim normalen fischen kann man das Wasser in einigem Umkreis absuchen. Beim Eisfischen fischt man in einem sehr begrenzten Raum unter dem Eisloch. Fische suchen bedeutet daher immer grösseren Aufwand. Salmoniden sind im kalten Wasser ausserdem meistens etwas Träge.
Wer weiss, wo Fische sind ist daher im Vorteil. Dabei kann man sich durchaus daran orientieren, wo die Fische im Sommer sind. Solche Strukturen sind auch im Winter interessant. Mehr dazu wie man Fische in Seen findet gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Im Winter kann es gut sein, das sich die Fische in Bodennähe aufhalten. Die unteren Bereiche intensiver zu befischen kann sich also lohnen.
3 Köder
Viele Köder, welche vom Ufer aus funktionieren, funtionieren auch am Eisloch. Es kommt immer darauf an, was erlaubt ist. Von Maden über Gummifische bis hin zu Ködrerfischen oder gebundenen Nymphen ist alles denkbar. Eisfischen kann man aktiv und passiv. Wenn man aktiv Fischt sollte man einen Köder nehmen, welcher vertikal gut funktioniert.
Persönlich bin ich der Ansicht, dass der Köder keinen entscheidenden Unterschied macht. Ein Fisch auf der Jagt wir kaum unterscheiden ob es sich um ein orangen oder grünen Gummifisch handelt. Daher sollte man sich bei der Köderwahl nicht all zu sehr verzetteln und nicht zu viele verschiedene mitnehmen.
Naturköder
Bei Naturködern gibt es eine breite Auswahl. Von Bienenmaden über Würmer und Köderfisch, bzw Fischteile. Egal ob man aktiv mit einem Stück Schlund fischt oder passiv mit Bienenmaden. Alles, was auch im Sommer funtioniert, funktioniert mestens auch auf dem Eis.
Ein spannender Tipp sind auch Surimi Stäbchen. Diese sind in vielen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Die Stäbchen aus dem Plastik nehmen bis zur mitte einschneiden und ausfransen. So bekommt man etwas, dass an einen natürlichen Fransenschwanz Gummifisch erinnert.
Gummifische
Gummifische funktionieren super zum Eisfischen. In der Vertikalen spielen sie schön im Wasser und wirken sehr natürlich. Gummifische gibt es diverse. Man kann einen normalen Gummifisch mit Jigkopf nehmen. Es gibt aber auch spezielle Gummifische zum Eisfischen.
Beiebt sind ausserdem befüllbare Gummifische mit Fransenschwanz. Diese Gummifische werden mit (stinkendem) Geschmacksöl gefüllt. Der Geschmack soll unter Wasser die Fische anlocken.
Gummiköder können auch gut an einer mehrfachen Dropshot Montage geführt werden. So kann man mehrere Köder kombinieren.
Andere Köder
Es gibt auch noch weitere Köder welche gut zum Eisfischen funktionieren. Es gibt beispielsweise spezielle Vertikalköder wie Zocker (teilweise auch Jucker genannt). Man kann aber beim Eisfischen auch gut einen Marabou Jig verwenden. Mehr zum Marabou Jig gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Auch kleine Löffel oder Micro Spoons funtionieren beim Eisfischen. Dabei sollte man darauf achten, das man solche hat, die beim absinken eiern und nicht direkt wie ein Stein runter geht.
Auch andere Köder wie Forellenteig oder gebundene Nymphen (Mücken/Hegenen) funktionieren beim Eisfischen.
4 Köderführung
Köderführung ist natürlich Ansichtssache. Manche Fischer schwören auf etwas stärkere Köderführung andere eher auf langsame oder passive.
Aktive Köderführuhg
Grunsätzlich sollte man den Köder beim Eisfischen nicht zu wild führen. Leichtes Zittern und vorischtige Auf- und Abwärtsbewegungen funktionieren meistens. Beim kleinsten Widerstand sollte man übrigens den Anschlag setzen.
Passive Köderführuhg
Natürlich kann man den Köder auch passiv im Wasser lassen. Wichtig ist grundsätzlich das der Köder im Wasser ist, so lange wie möglich.
Neben ausgewiesenen Passivködern wie Nymphen, Maden oder Fischteilen kann kann aber auch Gummifische oder ähnliches passiv im Wasser lassen. Grade wenn man ein neues Loch bohrt oder etwas Warmes trinkt, kann man den Köder gut einfach passiv im Wasser lassen. Ich hatte so schon mehrere Bisse auf Gummifische.
Hat man die Rute passiv ist ein Rutenhalter nicht verkehrt. Beisst ein Fisch, kann es sein, dass der Fisch sonst die Rute mit ins Eisloch zieht. Es gibt spezielle Rutenhalter zum Eisfischen, man kann die Rute aber auch in eine Seitentasche von einem Rucksack stellen. Praktisch als Bissanzeiger sind Aalglöckchen.
5 Gewichte
Beim Eisfischen braucht man nicht so hohe Gewichte. Gewichte bis 15g reichen aus. Egal ob Jigkopf oder anderes Blei.
Die Form des Bleis ist eigentlich egal. Beim Eisfischen ist die Gefahr von Hängern relativ gering.
6 Löcher bohren
Bei Eisfischen gibt es zwei Strategien, ein Loch bohren und warten bis Fische vorbei kommen oder Löcher bohren und Fische suchen. Beide Strategien können erfolgreich sein, manchmal ziehen Fische im See umher, manchmal liegen sie am Boden und bewegen sich wenig.
Auf Fische warten
Bei der Strategie braucht man eindeutig weniger Muskelkraft, dafür muss man den See sehr gut kennen. Die Strategie ist nur erfolgreich, wenn man eine Stelle oder Kante kennt, wo man weiss, dass regelmässig Fische vorbeiziehen.
Fische suchen
Diese Stratiegie erfordert eindeutig mehr Anstrengung. Man sucht sich eine Kante oder Struktur, bohrt mehrere Löcher und fischt diese nacheinander ab. Pro Loch fischt man etwa 5min bis 15min. Wenn kein Biss erfolgt, geht man ans nächste Loch. So kann man einen Gebiet gut nach Fischen absuchen. Wenn sich in einem Gebiet innerhalb von 40min bis 60min nichts tut kann sollte man das Gebiet wechseln.
7 Rute
Zum Eisfischen braucht man nicht zwingend eine spezielle Rute. Grundsätzlich sollte die Rute eher kurz (max. 1.5m) und weich bzw. parabolisch sein. Eisruten sind sehr flexibel, so dass man am Eisloch gut drillen kann. Haben zudem haben sie eher grosse Ringe, so das diese nicht zufrieren.
Natürlich kann man auch mit längeren, häteren Ruten fischen. Beislielsweise kann man auch gut mit Felchenruten Eisfischen. Vor allem wenn man Fische ab 50cm fängt ist der Drill etwas härter und eine Eisrute ist ratsam.
Eisruten sind, verglichen mit anderen Fischerruten, eher günstig. Eine solide 90cm Eisrute bekommt man für 20.- € bzw. CHF 40.-. Als Rolle kann man eine normale Stationärrolle verwenden.
8 Schnur
Zum Eisfischen ist eine 0.28mm monofile Schnur gut geeignet. Zum Eisfischen sollte man eher eine etwas dickere Schnur verwenden, da die Schnur an den scharfen Eiskanten höheren Belastungen ausgesetzt ist.
Unter dem Eis ist es eher dunkel, so das die Fische eine dickere Schnur auch nicht gut wahrnehmen können. Wem die Schnur zu dick ist, kann immer noch ein dünneres vorfach verwenden.
Geflochtene Schnur eignet sich nicht zum Eisfischen. Die Schnur saugt sich mit Wasser voll und kann bei Aussentemperaturen unter 0°C an der Rolle festfrieren oder die gefrorene Schnur kann brechen. Geflochtene Schnur wird beim Eisfischen nur verwendet wenn an in einem Zelt oder einer Hütte fischt.
9 Schnur markieren
Die Tiefe unter dem Eis einzuschätzen ist schwierig, vor allem ohne Echolot. Damit man die Tiefe und die Höhe auf der man fischt besser einschätzen kann ist es Sinnvoll die Schnur zu markieren. Sonst kann es schnell passieren, dass der Köder zwei Meter unter dem Eis ist und man nichts merkt.
Sinnvoll ist es alle 1m bis 2m eine Markierung zu machen. Die können zum Beispiel Knoten aber auch Strichmarkierungen sein. Die Markierungen macht man am Besten zu Hause vor dem Eisfischen in die Schnur. Zum einen weil man zu Hause dies gut machen kann, zum anderen, Weil man sich am See voll auf das Fischen konzentrieren sollte.
Knoten sind einfach zu machen und eignen sich gut als Markierung. Es muss kein komplizierter Knoten sein, ein normaler Knoten reicht aus. Sie sollten möglichst dünn und schlank sein, damit sie gut durch die Rutenringe passen. Zwar schwächen die Knoten etwas die Tragkraft, bei einer ausreichen dicken Schnur wie einer 0.28mm Schnur ist die Tragkraft aber auch mit Knoten ausreichend.
Eine alternative ist mit wasserfestem Filzstift Striche auf die Schnur zu machen. Normaler wasserfester Filzstift greift die Schnur nicht an, es entsteht kein Tragkraftverlust. Gut ist auch wenn man eine Art Strichcode macht und zum Beispiel nach 5m zwei und nach 10m drei Striche macht oder ähnlich. So hat man ein gutes Gefühl in welcher Tiefe man fischt auch ohne Echolot.
10 sonstige Ausrüstung Eisfischen
Neben der genannten Ausrüstung braucht man noch Mindestens einen Eisbohrer und einen Schöpfkelle. Eine Schaufel kann praktisch sein, vor allem wenn viel Schnee auf dem Eis ist. Eisbohrer und Schöpfkelle lassen sich meistens mieten.
Eisbohrer
Der Eisbohrer sorgt für das Loch beim Eisfischen. Ein Durchmesser von 17cm reicht auch für grosse Fische. Der Eisbohrer sollte möglichst kurz eingestellt werden und nur wenn das Eis dick ist verlängert werden. Mit kurzem Griff ist die Kraftübertragung besser.
Die Klingen des Eisbohrers sind sehr scharf. Daher haben Eisbohrer eine Schutzkappe auf den Klingen. Auf dem Eis sollte der Eisbohrer nicht einfach rumliegen, sonst kann es schnell passieren, das man sich schneidet. Den Eisbohrer dreht man am besten mit einigen Umdrehungen ins Eis so das er steht. So findet man ihn immer gut und die Klingen sind nicht gefährlich.
Trotzt der scharfen Klingen sollte man nicht ein zugefrorenes Loch nochmals aufbohren. Das Eis dort ist härter als das restliche Eis. Wenn man an der gleichen Stelle fischen will einfach einige Zentimeter daneben bohren.
Schöpfkelle
Die Schöpfkelle braucht man um das Eisloch frei zu behalten. Schöpfkellen gibt es speziell zum Eisfischen, man kann jedoch auch eine normale aus der Küche.
Gut ist, wenn die Schöpfkelle schwimmt oder irgendwo festgemacht ist. Fällt die Schöpfkelle ins Eisloch ist sie sonst relativ schnell weg.
Schneeschaufel
Schneeschaufeln sind manchmal praktisch, jedoch nicht zwingend notwendig. Praktisch sind kleine Schaufeln, zum zusammenklappen.
11 Echolot
Ein Echolot ist zum Eisfischen nicht zwingend nögtig. Vor allem in tieferen Seen, wo man den Grund nicht sieht, hilft es zu sehen, ob Fische da sind oder nicht.
Bei Eisfischen kann man immer nur die Stelle befischen, welche direkt unter dem Eisloch ist. Zudem ist es Schwierig zu sehen, wo genau der Köder in der Wassersäule ist. Blöd gesagt kann man 2m unter dem Loch fischen, man merkt es nicht und 10m weiter unten schwimmen Fische vorbei.
Solche Situationen kann man mit einem Echolot vermeiden. Dabei spielt es keine Rolle, was für ein Echolot. Es funktionieren Bootsecholote genau so wie mobile. Echolote lassen sich teilweise auch mieten. Vorher sollte man jedoch prüfen, ob Echolote am Gewässer erlabut sind.
12 Schlitten
Ein Schlitten ist praktisch um das was man zum Eisfischen braucht über den See zu ziehen. Ausserdem ist ein Schlitten praktisch zu zwischendurch Sitzen. Damit alles auf dem Schlitten hält, sind Spannbänder nicht verkehrt.
Bei tieferm Schnee sinken Schlitten schnell ein und kippen um. Daher kann man auch einen Plastikbob nehmen. Dieser sinkt nicht so schnell ein und kippt auch nicht so schnell. Andererseits kann man nicht so gut darauf sitzen.
13 Kleidung
Beim Eisfischen kann man ziemlich alles erleben, von Schneesturm bis T-Shirt Wetter. Daher sollte man immer die aktuelle Temperatur im Blick behalten.
Warme Schuhe mit gut isolierter Sohle sind nie verkehrt. Die Kälte kommt beim Eisfischen zu einem guten Teil von unten. Je nach Schneesituation sind auch Schneeschuhe erforderlich. Bei grösseren Seen sammelt sich im verlauf des Winters Wasser auf dem Eis. Wer Wasserdichte Schuhe hat, hat länger warme Füsse.
Ansonsten kann man sich nach dem Schichtsystem anziehen. So kann man auch immer noch Kleider ausziehen, wenn die Sonne wärmt. Vor allem wenn die Sonne am Morgen und Abend nicht so intensiv ist kann es schnell kalt werden. Ausser beim Löcher bohren bewegt man sich beim Eisfischen wenig. Auf Eisflächen ist man dem Wind augeliefert, daher sind winddichte Kleider ratsam.
Auch warme, einfach anzuziehende Handschuhe sollten dabei sein. Wenn man einen Fisch gefangen hat, werden die Hände nass und kühlen bei Minusgraden schnell aus.
Neben der Kälte muss man sich beim Eisfischen auch vor der Sonne schützen. Schnee und Eis reflektieren die Sonne, so dass man auch bei schwacher Sonne der Strahlung stark ausgesetzt ist. Daher sollten auch Sonnenbrille und Sonnencreme mit beim Eisfischen dabei sein.
14 Verpflegung
Beim Eisfischen ist man meistens länger unterwegs. Daher sollte auch Verpflegung nicht zu kurz kommen. Warme Getränke wie Tee helfen an kalten Tagen sich warm zu halten.
Gut ist auch, wenn man einen Gaskocher hat. Damit kann man sich einfach etwas aufwärmen, wie zum beispiel eine Suppe.
15 Isolation
Isolieren bedeutet im Winter vor allem vor der Kälte schützen. Isoliermatten vom Camping können praktisch sein zum sitzen oder knien. Wenn man nicht so gut isoliete Schuhe hat sind die Matten auch praktisch zum drauf stehen.
Auch eine Kühlbox ist praktisch, nicht zum Sachen kühl halten, sondern zum Sachen warm halten. Das geht von Lebendködern wie Würmer oder Maden bis hin zu Getränken, welche nicht gefrieren sollen. Einfach die Kühlbox zu Hause auf Raumtemperatur füllen und verschliessen. Um Wärme länger zu behalten, kann man auch eine Wasserflasche auf Zimmertemperatur mit in die Box legen.
16 Sitzgelegenheit
Beim Eisfischen kann man sich den ganzen Tag die Beine in den Bauch stehen. Praktisch ist, wenn man sich von Zeit zu Zeit hinsetzen kann. Wie bereits geschrieben kann ein Schlitten praktisch sein. Eine andere Alternative sind Klapp- oder Campingstühle.
Comments
Mega guter Blog, Eisfiachen hab ich tatsächlich das letzte mal als Kind gemacht. Schade das es bei uns meist den ganzen Winter keine Chance dazu gibt. Aber da oben auf dem Gipfel stelle ich mir das schon cool vor.
Lg Marco
Danke dir! Ja sehr schade. Bei euch wäre sicher auch Hecht- oder Barschangeln vom Eis möglich. Ist schon sehr schön, wenn das Wetter stimmt (;