20 Tipps zum Trockenfliegenfischen

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Beim Trockenfliegenfischen sind vor allem drei Dinge wichtig: 

1. die Fliege muss zum Fisch 
2. die Fliege muss gut schwimmen 
3. die Fliege muss gut sichtbar sein

Kommt die Fliege nicht zum Fisch, kann auch nichts beissen. Dazu muss man zum einen die Fischstandort kennen, zum anderen muss man die Fliege auch gezielt werfen können. Präzision ist beim Trockenfliegenfischen deutlich wichtiger als zum Beispiel beim Nymphenfischen. Mehr zu Fischstandorten findest du übrigens in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Schwimmt die Fliege nicht, erkennt man die Bisse nicht. Daher ist es wichtig, dass die Fliege gut schwimmt. Fischt man in etwas turbulenterem Wasser und die Fliege säuft die ganze Zeit ab, ist das verschenkte zeit am Wasser, Bisse erkennt man nur mit Glück. 

Nicht zuletzt muss die Fliege auch sichtbar sein. Wenn die Fliege zwar schwimmt, du sie aber erst siehst, nachdem der Fisch die Fliege wieder ausgespuckt hat, macht Fliegenfischen keinen Spass. Daher ist es sehr wichtig die Fliege immer im Auge zu behalten. Hier hilft zum Beispiel eine Polbrille. 

Trockenfliegenfischen ist für manche Fliegenfischer der Inbegriff des Fliegenfischens

Mit der Trockenfliege können diverse Fischarten gefangen werden. Meisten wird mit Trockenfliege auf Salmoniden wie Forellen oder Saibline und auch Äschen gefischt. Aber auch andere Arten wie Weissfische (Rotaugen oder Rotfedern) und Döbel (Alet) lassen sich mit der Trockefliege fangen. Auch Karpfen können Trockenfliegen nehmen. Auf eine gezupfte, etwas grössere Trockenfliege kann auch durchus mal ein Hecht oder Barsch einsteigen.

Trockenfliegenfischen hat viel mit Insektenaktivität zu tun. Trockenfliegenfischen macht meistens nur Sinn, wenn auch Insekten auf der Wasseroberfläche sind. Daher ist es wichtig die Umgebung zu beobachten und zu schauen ob etwas unterwegs ist und wo Fische steigen.

Die Tipps gelten vor allem für das Fischen an Fliessgewässern, da hier das Fischen mit Trockenfliege häufiger praktiziert wird. Für Seen gibt es meistens andere Techniken welche besser funktionieren. Mehr zum Fliegenfischen an Seen erfährst du übrigens in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Viele der Tipps können aber auch für das Trockenfliegenfischen an Seen übernommen werden.

1 Umgebung im Auge behalten

Beim Trockenfliegenfischen ist es wichtig, immer die Umgebung im Auge zu behalten. Wo steigen Fische oder unter welchem Baum Fallen Insekten ins Wasser. Wie gross sind die Insekten, welche grade unterwegs sind sind und gibt es Stellen, an welchen die Insekten sich auf dem Wasser häufen. Alles das gibt Auskunft darüber, wo man am besten Fischt und welche Fliege funktionieren könnte.

Wer am Wasser aufmerksam ist, findet durchaus auch mal eine etwas träge Maifliege

Oft ist man beim Fischen etwas im Tunnel und konzentriert sich mehr auf die Stelle an der man grad fischt und nicht so sehr um das drum herum. Daher ist es wichtig von Zeit zu Zeit etwas durchzuatmen und zu schauen, was um einen herum passiert. Manchmal hört man auch irgendwo ein Platschen von einem Fisch der steigt. Das kann übrigens auch Auskunft über die Fischgrösse geben. Kleine Fische platschen eher kräftiger, bei grossen Fischen hört man eher mal ein dumpfes «Glup», wenn der Fisch etwas von der Oberfläche frisst.

Ausserdem ist es hilfreich zu beobachten wie regelmässig oder unregelmässig ein Fisch an die Oberfläche steigt. Manche Fische schnappen sich Nahrung in einem Takt von der Oberfläche. Dann kann man die Sekunden zählen und die Fliege genau so Werfen, dass sie im Takt am Fisch vorbei kommt. Manche Fische steigen auch sehr unregelmässig. diese sind meistens etwas schwerer zu fangen, da sie unberechenbarer sind. Man spricht auch von regelmässigen oder unregelmässigen Steigern.

2 Fliegenwahl zum Trockenfliegenfischen, Funktion ist wichtiger als Aussehen

Für die Auswahl der Trockenfliege gilt: Erst Funktion, dann aussehen. Eine schöne Fliege nützt dir nichts, wenn du sie nicht auf dem Wasser siehst und so die Bisse verpasst. Welches Muster etwa passt, merkst du, wenn du die Umgebung gut im Auge behältst.

Wichtig beim Tockenfliegenfischen ist, dass du die Fliege siehst und die Bisse erkennst. Das wichtigste Kriterium bei der Trockenfliegen Auswahl ist daher die Sichtbarkeit. Eine kleine Fliege ist schlechter sichtbar als eine grosse, eine unauffällige ist schlechter sichtbar als eine auffällige. 

Je grösser die Fliege ist, desto besser schwimmt die Fliege in der Regel. Säuft die Fliege ab, sieht man die Bisse nicht, was die Bisserkennung verunmöglicht. Je rauer das Wasser ist, desto wichtiger ist die Schwimmfähigkeit. Auch wenn die Fliege zusammen mit einer Nymphe gefischt wird (Dry Dropper) ist die Schwimmfähigkeit entscheidend. 

Die Grösse wirkt sich auch auf die Sichtbarkeit aus, kleine Fliegen sieht man schlechter als grosse. Grade auf etwas Distanz, bei schlechtem Licht und rauem Wasser sind Fliegen eher schlechter sichtbar. 

etwas Grösserer gut sichtbarer Hopper. Solche Muster fische ich gerne an Rauen Gewässern, bei denen man die Fliege schlecht sieht.

Eine gute Allroundgrösse für Fliegen in Fliessgewässer ist Hakengrösse 12. Die Fliegen sind gut sichtbar, schwimmen gut und sind trotzdem nicht zu gross. Auf jeden Fall ist es aber auch sinnvoll die Fliegen etwas kleiner dabei zu haben, bis Grösse 16. 

Für sehr ruhige Stellen oder stehende Gewässer machen kleine Fliegen oft mehr Sinn. Forellen haben hier länger Zeit die Fliege zu betrachten, kleinere Fliegen werden meistens eher genommen als grosse, schwimmen jedoch schlechter und sind auch schlechter sichtbar.

Mehr zur Auswahl von von Trockenfliegen erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

3 Match the Hatch, Fisch das was da ist

Match the Hatch bedeutet so viel wie den Schlupf treffen oder nachahmen. Ziel dabei ist, dass die Fliege möglichst genau das abbildet, was grade im oder auf dem Wasser unterwegs ist. 

Für manche Fliegenfischer ist ein perfekter Match the Hatch eine echte Obsession. Wie wichtig die perfekt passende Fliege ist, ist zumindest stark umstritten – ich bin der Meinung, andere Faktoren wie eine saubere Präsentation sind wichtiger. 

Eine perfekte immitation eines Insekts ist relativ schwierig zu machen und machen in den wenigsten Fällen Sinn. Zum einen sind gute Immitationen aufwändig und somit teuer, zum anderen machen generelle Muster oft mehr Sinn, da man so verschiedene Situationen abdecken kann. Oft gibt es auch 10 oder mehr Insekten oder Beutetiere, welche im Gewässer aktiv sind. Auch aus diesen Grund macht es Sinn, eher Muster zu fischen, welche verschiedene Insekten darstellen können zu fischen. 

eine solche einfache Trockenfliege kann diverse Insekten imitieren und ist meistens eine gute Wahl

Fische sehen zudem nicht wirklich gut, mehr dazu Erfährst du in diesem Beitrag auf  Alpenforelle. Ausserdem sind Fische auch nicht besonders clever und fressen eher opportunistisch. Mehr zum Fressverhalten von Forellen findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.  

Match the Hatch macht vor allem dann Sinn, wenn grade wirklich viele Insekten einer Art schlüpfen und sich die Fische darauf eingeschossen haben und nichts anderes mehr  nehmen. 

Auch an stark befischten Gewässer und speziell an stark befischten Catch and Release Gewässern fressen Fische oft nur sehr sekektiv. Hier macht die richtige Fliege oft einen Unterschied.  

Das Gegenteil von Match the Hatch ist Unmatch the Hatch, also bewusst etwas fischen, was vom Muster her nicht passt. Dies ist grundsätzlich keine schlechte Idee, Fische sind sehr neugierig und probieren Nahrung oft einfach aus. 

An stark befischten Gewässern kann es Sinn machen, etwas anderes auszuprobieren wie alle anderen. Die Fische sehen ziemlich viele Fliegen und meistens auch die aus dem lokalen Fliegenladen. Ein versuch etwas komplett anderes zu fischen kann manchmal Erfolg bringen. Anders gesagt, wenn die fette Forelle im tiefen Loch auf deine 22er trockenfliege nicht reagiert ist der 6er Hopper vielleicht mal einen Versuch wert. 

4 Fliegengrössen übers Jahr

Schlüpfende Insekten findet man das ganze Jahr über. Insekten sind wie Fische wechselwarme Tiere und brauchen etwas Wärme zum schlüpfen. Man kann jedoch auch mitten im Winter aktive Insekten antreffen. 

In den kalten Monaten von Oktober bis Februar sind die schlüpfenden Insekten eher kleiner. Zudem schlüpfen die Insekten eher gegen Nachmittag, wenn die Sonne das Wasser bereits aufgewärmt hat. In diesem Zeitraum sind Fliegen Grösse 18, 20 oder 22 oft nötig. 

Im Sommer sind die Insekten oft grösser. Hier kann man auch gut Fliegengrössen 16 bis 12 Fischen. Je nachdem machen auch Trockenfliegen bis Grösse 10 oder 8 sinn (Grashüpfer). 

Grössere Steinfliegen kommen vor allem im Sommer vor

5 Verstehen wieso Trockenfliegen schwimmen

Eine Trockenfliege schwimmt entweder, weil sie denn Oberflächenfilm nicht durchbricht oder weil das Material so viel Auftrieb hat. Je rauer das Wasser ist, desto schlechter schwimmen Fliegen in der Oberflächenspannung. Auch die Temperatur hat einen Einfluss, je wärmer das Wasser, desto schwächer ist die Oberflächenspannung.

Klassische Trockenfliegen mit Hechelkranz schwimmen hauptsächlich durch auf der Oberflächenspannung. Durch die grosse Auflagefläche des Hechelkranzes ist die Tragfähigkeit gegeben. Das Dubbing gibt zusätzlich etwas Auftrieb. Das gleiche gilt für andere Materialien wie Tierhaare oder CDC Federn. Säuft eine Fliege die wegen der Oberflächenspannung schwimmt einmal ab, bleibt sie auch unter der Oberfläche.

Anders Funktionieren Fliegen, welche durch das Material Auftrieb haben. Das ist zum Beispiel bei Fliegen mit Foam der Fall. Das Material schwimmt an sich sehr gut und wird auch wieder an die Oberfläche gedrückt. Wenn die Fliege einmal abtaucht kommt diese auch wieder zurück an die Oberfläche. 

6 Trockenfliegen nicht zu eng sehen

Als Trockenfliege zählt grundsätzlich alles, was an der Oberfläche schwimmt. Das kann von einer stark abstehenden Trockenfliege bis zum Emerger gehen, der nur knapp aus dem Wasser schauen. Trockenfliegen sollte man nicht zu eng sehen, wenn die klassische Trockenfliege nichts fängt, weil die Fische nicht von der Oberfläche fischen sollte man einen Emerger versuchen. 

Beim Trockenfliegen gibt es verschiedene Lauftiefen. Klassische Trockenfliegen stehen teilweise sehr stark auf dem Wasser. Ist der Hechelkranz um die ganze Fliege, kann diese auf den Hecheln auf dem Wasser stehen. Wenn man die Fliege etwas Tiefer legen will kann man auch den unteren Teil der Hecheln abschneiden oder wegzupfen.

Eine Parachute Fliege liegt etwas tiefer im Wasser. Der Hechelkranz liegt über dem Thorax. So sinkt der Thorax ein und die ganze Fliege ist etwas Tiefer. Einen ähnlichen Effekt hat man, wenn man den Hechelkranz an der Unterseite der Fliege abschneidet. 

Emerger sind eine Mischung zwischen Nymphe und Trockenfliege. Emerger hängen mit dem hinteren Teil des Hakens im Wasser. Emerger imitieren, wie der Name schon sagt, ein Schlüpfendes Insekt. Ein Emerger kann aber auch ein Eier legendes Insekt imitieren. 

Emerger Trockenfliege. Der hintere Teil des Hakens ist unter der Wasseroberfläche.

Eine weitere Form ist der Parasol Emerger. Dabei wird ein Bissanzeiger mit einem kleinen Stück Vorfachmaterial oberhalb der unbeschwerten Nymphe eingebunden. Die Nymphe nur zwei bis drei Zentimeter unter der Oberfläche. Ein ähnliches Ergebnis bekommt man auch, wenn man eine Trockenfliege absaufen lässt und 2cm oberhalb einen Bissanzeiger anbringt. 

Emerger oder Parasol Emerger können hilfreich sein, wenn die Fische nicht an der Oberfläche fressen. Grade wenn das Wasser etwas kälter ist haben schlüpfende Insekten Mühe den Oberflächenfilm zu durchbrechen. Je kälter das Wasser, desto stärker ist die Oberflächenspannung. 

7 Schwimmfähigkeit der Fliege erhalten und Fliegen trocknen

Damit die Fliege gut schwimmt, sollte man sie möglichst nicht unter gehen lassen und frei von Fischschleim halten. Egal wie man aufpasst, irgendwann sinkt jede Fliege. Wenn man sie nach vier oder fünf Würfen wieder trocknen muss, ist es Sinnvoll eine andere, trockene Fliege zu montieren. 

Die gebrauchte Trockenfliege lässt man am Besten an der Luft trocknen, an einem Flypatch oder etwas ähnlichem. Ich habe dafür Beispielsweise einen Korkzapfen an dem ich Fliegen anstecken kann. Manchmal verwende ich auch meinen Hut. 

ein solcher Korkzapfen lässt sich fast überall an der Ausrüstung als Flypatch befestigen

Die einfachste Art die Fliege trocken zu halten sind Leerwürfe. Mit ein oder zwei schnellen Leerwürfen kann man die Trockenfliege einfach Trocknen. Da man durch zu viele Leerwürfe aber auch Fische verschrecken kann, sollte man diese nicht all zu oft verwenden. 

Eine weitere Möglichkeit ist ein Gummiband irgendwo an der Ausrüstung zu befestigen. Man kann die Fliege dann einfach einhängen, am Vorfach Straff ziehen und ein paar mal zupfen. So hat man einen ähnlichen Effekt wie bei Leerwürfen. Das ist vor allem praktisch, wenn man wenig Platz zum Werfen hat oder nicht viel Leerwürfe machen möchte. 

Eine weitere Möglichkeit ist der Amadou oder auf Deutsch der Zunderschwamm. Hier wird die Fliege in einem Zunderschwamm ausgequetscht und so getrocknet. Persönlich mag ich die Methode nicht wirklich, die Fliege trocknet mir zu schlecht. 

Typischer Amadou zum Fliegentrocknen

Es gibt ausserdem diverse Floatants also Schwimmhilfen. Von Entenbürzelfett über CDC Öl, Silikonspray und Pulver gibt es diverse Produkte. Mein Favorit ist Loon Top Ride. Zum einen werden Fliegen zuverlässig getrocknet und Imprägniert, zum anderen gibt es kein Oberflächenfilm und ist Umweltverträglich. 

Schwimmhilfen in Pulverform wie Loon Top Ride trocknen die Fliege und imprägnieren sie zusätzlich. Wenn die Fliege noch trocken ist, haftet Pulver schlecht, daher vor dem Gebrauch die Fliege nass machen. Damit das Pulver gut hält kann man dieses auch in die Fliege einmassieren, das funktioniert bei Dubbing besonders gut. 

Bei Schwimmhilfen sollte man aufpassen, dass man diese immer gut verschliesst. Grade Pulver kann eine ziemliche Sauerei in der Fischertasche verursachen, wenn es ausleert, daher immer darauf achten, dass Floatant gut verschlossen ist. Es gibt aber auch sogenannte Caddys oder Halterungen, das Floatant kann so aussen an der Ausrüstung befestigt werden. 

Ein weiterer Trick ist, das Vorfach 10cm bis 5cm einzufetten. Dazu kann man klassisches Trockenfliegenfett nehmen. Das Vorfach wird dadurch etwas besser sichtbar, meistens ist der Vorteil durch den Besseren Auftrieb jedoch grösser. 

8 Fliegendose zum trocknen aufklappen

Bei Trockenfliegen ist es wichtig, dass diese nach dem Gebrauch gut durchtrocknen, so bleibt die Schwimmfähigkeit erhalten. Dazu kann man einfach die Fliegendose, wo auch immer man sie lagert, nach dem Gebrauch aufklappen. Der Aufwand ist relativ gering, dafür, dass man gut schwimmende Fliegen hat. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Haken so auch vor Rost geschützt werden. Grade Fliegen mit viel Material und vor allem viel Dubbing um den Haken bleiben lange feucht und der Haken kann rosten und so geschwächt werden. Indem man die Fliegendose aufklappt und die Fliegen trocken lässt, erhält man die Tragfähigkeit der Fliegen.

9 Sichtbarkeit der Trockenfliegen verbessern

Beim Trockenfliegenfischen ist es wichtig, die Fliege immer zu sehen. Wenn man die Fliege nicht sieht oder nur in etwa weiss, wo sie ist, verpasst man Bisse. Um die Fliege besser zu sehen hilft eine Polbrille. Je besser die Fliege aus dem Wasser schaut, desto besser sieht man sie auch. Daher ist es wichtig, die Schwimmfähigkeit der Fliege zu erhalten. 

Vor allem bei etwas schwierigeren Lichtverhältnissen wirkt eine Polbrille wahre Wunder. Beim Trockenfliegenfischen ist eine Polbrille daher Pflicht. Während man Bissanzeiger oft noch besser sieht, sind bei etwas Spiegelungen auf dem Wasser Trockenfliegen fast nicht mehr sichtbar. In den meisten Situationen funktionieren gelbe Polbrillengläser am besten.

Wenn das Wasser stark spiegelt, kann es auch hilfreich sein den Winkel zur Fliege zu verändern. Statt direkt in die Sonne zu schauen, kann man vielleicht ein paar Schritte ans andere Ufer machen, so dass die Spiegelung etwas abnimmt und man die Fliege besser sieht.

Auch die Farbe der Fliege kann einen Unterschied machen. Weiss lässt sich auf dem Wasser oft am besten erkennen. Wenn viele Blasen oder Schaum auf dem Wasser sind kann eine grelle Farbe wie Pink helfen die Fliege besser zu erkennen. Hier hilft es, wenn man die Fliegen selber bindet und dies nach den eigenen Bedürfnissen machen kann. 

Der Rote Büschel hilft die Fliege gut zu erkennen

Ich binde zum Beispiel in Hopper jeweils ein Weisses und ein Pinkes Highlight ein. So seh ich die Fliege in den meisten Situationen ohne Probleme.  Die Highlights kann man oft so binden, dass der Fisch diese nicht sieht. Klassische Trockenfliegen kann man zum Beispiel als Parachute binden. Meistens können auch mehrere Farben kombiniert werden.

die Gleiche Fliege von unten gesehen. Das rote Büschel ist praktisch nicht mehr sichtbar.

Für eine gute Sichtbarkeit ist auch die Grösse der Fliege entscheidend. Bei einer 20er Fliege muss man schon ziemlich genau wissen, wo diese landet um sie auf dem Wasser direkt zu sehen. Ein Hopper auf Hakengrösse 6 ist oft recht deutlich zu erkennen. Für eine bessere Sichtbarkeit kann man daher auch eine Fliege grösser nehmen. Besser die Fliege sehen und ein Biss nicht bekommen als die ganze Zeit Bisse verpassen weil man die Fliege nicht sieht.

Je weiter eine Trockenfliege aus dem Wasser schaut, desto besser ist sie auch sichtbar. Je trockener eine Fliege ist, desto weiter steht die Fliege aus dem Wasser. Hier hilft es die Fliege regelmässig zu trockenen oder mit Schwimmhilfe zu behandeln. Mehr dazu findest du im Punkt 7 Schwimmfähigkeit verbessern. 

Was ebenfalls helfen kann, ist ein Bissanzeiger zum Trockenfliegenfischen. Grade bei kleinen Trockenfliegen auf etwas Distanz ist die Bisserkennung oder nur schon das Erkennen der Fliege schwierig. Hier kann ein kleiner Bissanzeiger, zum Beispiel ein Yarn Indicator, helfen, mehr dazu findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Man kann auch eine Grösse Fliege vorschalten. Ein Bissanzeiger verändert aber auch das Driftverhalten der Fliegen. Hier muss man abwägen, was wichtiger ist.

10 Präsentation beim Trockenfliegenfischen

Trockenfliegen bzw. die Insekten, welche sie imitieren sind meistens schlechte Schwimmer. Entweder rudern sie hilflos auf der Wasseroberfläche oder sie sitzen auf dem Oberflächenfilm und fliegen im Zweifel weg. Wirklich gut schwimmen können die wenigsten Insekten. Die normale Präsentationstechnik für Trockenfliegen ist daher der Death Drift.

Trockenfliegenfischen am Bach

Manchmal kann aber auch grade ein unnatürliches verhalten der Fliege helfen, grade Foam Fliegen lassen sich gut einstrippen und hinterlassen eine Bugwelle. Grade wenn sonst gar nichts läuft, kann dies einen Versuch wert sein.

Präsentation von Trockenfliegen im Fliessgewässern

Beim Trockenfliegenfischen in Fliessgewässern ist die Präsentation sehr entscheidend. Der Death Drift ist die normale Präsentationstechnik. Ein sauberer Drag Free Death Drift funktioniert beim Trockenfliegenfischen meistens am Besten.  Beim Death Drift geht es darum die Fliege so natürlich wie möglich in der Strömung an potentiellen Fischstandorten vorbeitreiben. Wie bereits erwähnt sind die meisten Insekten keine guten Schwimmer. 

Wichtig ist jedoch, dass die Trockenfliege nicht dragged. Grade Forellen und Äschen reagieren oft sehr heikel auf Drag. Während sich manche Nymphen noch etwas im Wasser bewegen können, liegen Insekten auf dem Wasser meistens nur dort und bewegen sich nicht seitwärts. Einen Drag Free Drift hinzubekommen, ist beim Trockenfliegenfischen daher sehr entscheidend.

In manchen Fällen kann es helfen, die Fliege etwas zu twitchen, also etwas zu zupfen. Vor allem wenn viel Sachen auf dem Wasser sind kann dies helfen, den Fisch auf potentielle, lebendige Nahrung aufmerksam zu machen. Twitchen kann auch ein Jagtverhalten auslösen, da der Fisch das Gefühl hat, das Insekt könnte abheben und verschwinden. Wenn die Fische nicht auf einen Death Drift reagieren, kann etwas Twitchen also helfen.

Mehr dazu wie du Drag vermeidest, findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle über das richtige Linemanagement beim Fliegenfischen.

Präsentation von Trockenfliegen im See

Am See ist die Präsentation von Trockenfliegen sehr einfach. Grundsätzlich reicht es, die Fliege auf den See zu werfen und abzuwarten. Grade wenn durch Wind oder sonstige Wasserbewegungen etwas Strömung aufkommt, kann man die Trockenfliege auch gut Death Driften lassen.

Ansonsten kann die Fliege auch mehr oder weniger stark auf dem Wasser bewegt werden. Vom regelmässigen einholen mit der 8er-Schlaufe, bis zum ruckartigen, schnellen Einstrippen ist alles möglich. Hier muss man etwas rausfinden, was den Fischen grade passt.

Viel entscheidender als die Präsentation im See, ist der richtige Standort. Mehr zum Fliegenfischen im See gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

11 Würfe zum Trockenfliegen Fischen, Trickwürfe können in schwierigen Situationen helfen

Für das Trockenfliegenfischen auf Forellen gibt es diverse Trickwürfe für viele Situationen reicht der Standartwurf jedoch aus. Diesen kann man bei Bedarf noch durch den Parachute Cast (Fallschirmwurf) oder den Schlangenwurf ergänzen. Wichtig ist auch meistens ein sanftes ablegen.

Mit dem normalen Fliegenwerfen kommt man in den meisten Situationen sehr gut klar. Vor allem, wenn die Strömungen klar zu sehen sind und dazu noch einigermassen ruhig funktioniert das meistens ziemlich gut. 

Wenn die Strömung etwas stärker ist sollte man darauf achten, die Schnur schon so abzulegen, dass man nicht sofort Menden muss. Bei unterschiedlichen Strömungen kann es auch Sinn machen so zu werfen, dass direkt nach dem Wurf etwas Slack auf dem Wasser ist. 

Bei etwas rauerer Strömung wie hier sind Trickwürfe oft hilfreich

Die Schnur ist mit etwas Slack zwar nicht gespannt und der Anhieb beim Biss dauert etwas länger, dafür kann man die Fliege aber deutlich länger driften lassen. Würfe dazu sind unter anderem der Parachute Cast (Fallschirmwurf) oder der Schlangenwurf. 

Beim Parachute Cast wird bei der letzten Vorwärtsbewegung die Schnur nicht grade aus geworfen, sondern nach oben. Was beim normalen Werfen eigentlich ein Wurffehler ist, der die Schnur etwas in sich zusammenfallen lässt, ist hier gewollt. Durch das zusammenfallen bildet sich etwas Slack, was unterschiedliche Strömungen ausgleichen kann.

Für den Schlangenwurf macht man einen ganz normalen Wurf, beim Ablegen der Schnur bewegt man die Rutenspitze allerdings nach links und rechts. Dadurch bildet die Wurfschnur auf dem Wasser eine Schlangenlinie.

Die Schnur sollte beim Trockenfliegenfischen eher sanft abgelegt werden. Ein aufklatschen auf dem Wasser kann die Fische verschrecken.  Für manche Muster oder Situationen kann es jedoch auch Sinn machen, dass die Fliege etwas kräftiger auf das Wasser klatscht. Grashüpfer klatschen durch das Gewicht beispielsweise immer etwas kräftiger auf das Wasser.

Sehr ruhiger Bereich und gleichmässige Strömung. hier benötig man keinen Trickwurf, die Schnur sollte aber sanft abgelegt werden.

Das Werfen gehört zu den Sachen beim Trockenfliegenfischen, welche am meisten Spass machen, zu mindest für mich. Ich geniesse es meistens ein paar schöne Leerwürfe zu machen, bevor ich die Fliege platziere. Auch wenn das Werfen spass macht, sollte man sich bewusst sein, dass die Flugschnur in der Luft die Fische verscheuchen kann. In entscheidenden Situationen sollte man daher die Leerwürfe eher vermeiden.

12 Den Fisch mit der Trockenfliege drei bis sechs mal anwerfen

Meistens macht es wenig Sinn einen Fischstandort mehr als drei bis sechs mal anzuwerfen. Ist ein Fisch an Oberflächennahrung interessier, weiss man dies meistens schon beim ersten mal Anwerfen. Verzieh die Fliege an der Wasseroberfläche, macht es jedoch Sinn den Standort nochmals anzuwerfen. Wie bereits in Punkt 10 erwähnt ist ein sauberer Drift beim Trockenfliegenfischen entscheidend. 

Solche Stellen neben dem Busch sind eher schwer anzuwerfen. Wenn Die Fliege in der starken Strömung landet kann man die Stelle gut nochmals anwerfen.

Schlussendlich ist es eine Entscheidung ob man in seiner Fischerzeit lieber die gleiche Stelle probiert oder sein Glück an einer anderen Stelle probiert. Oft macht es mehr Sinn die Stelle zu wechseln und steigende Fische zu suchen, als immer die gleiche Stelle anzuwerfen ohne das sich der Fisch dafür interessiert.

Bei guten Bedingungen macht es meistens wenig Sinn einen Standort mehr als drei Mal anzuwerfen. Grade bei einfach anzuwerfenden Standorten macht es sehr wenig Sinn öfters zu probieren. Meistens gibt es noch andere, genau so gute Stellen, bei denen ein Versuch ebenfalls lohnt.

Wenn das Wasser kälter ist oder die Stelle schlecht anzuwerfen ist, kann man auch mal fünf oder sechs versuche machen. Bei kaltem Wasser brauchen die Fische meisten länger, bis sie an die Oberfläche kommen. Bei schwierigen Stellen ist es zudem so, dass die Chance auf einen guten Drift steigt, je mehr man die Stelle anwirft.

Persönlich konnte ich auch schon die Erfahrung machen, dass sich mehrfaches anwerfen lohnen kann. An einer vielversprechenden, jedoch schwierig anzuwerfenden Stelle habe ich deutlich über zehn versuche gebraucht, die Fliege sauber zu präsentieren. Belohnt wurde ich mit einem der schönsten Fische er Saison.

Es soll auch Fliegenfischer geben, welche versuchen einen Schlupf zu vorzutäuschen. Die Fliege wird dabei 40 oder 50 mal an eine Stelle geworfen. So soll Oberflächenaktivität vorgetäuscht werden. Persönlich habe ich jedoch nicht die Geduld für solche Taktiken.

Ausrüstung zum Trockenfliegenfischen

Beim Trockenfliegenfischen kommt es vor allem auf Präzision und eine saubere Präsentation an, Wurfweite ist sekundär. Daher ist es wichtig das man Wurfschnur und Rute gut aufeinander abstimmt. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. 

Mit einer 9ft Rute bis Schnurklasse 5 ist man für Trockenfliegen sehr gut aufgestellt. Für Trockenfliegen darf es aber auch gerne Schnurklasse 3 oder 4 sein. Dazu die passende Wurfschnur. Dabei werden eher längere Taper verwendet, vor allem bei wenig Raum zum Werfen, ist ein kurzer, schnell ladender Taper hilfreich. 

Ein gutes Vorfach zum Trockenfliegenfischen ist 12ft und hat eine 0.15mm (5x) Spitze. Solche Vorfächer kann man gut etwas verlängern, falls man eine dünnere Spitze braucht.

13 Rute zum Trockenfliegenfischen

Zum Trockenfliegenfischen eignen sich Ruten bis Schnurklasse 5 besonders gut. Natürlich kann man auch mit schwereren Ruten fischen, dies macht aber aus verschiedenen Gründen wenig Sinn. Schweres Gerät ermüdet schnellt, ist nicht so präzise und die Schnur macht beim Landen mehr Lärm, um nur einige Beispiele  zu nennen. 

Daher sollte man immer so leicht wie möglich und so schwer wie nötig fischen. Für einen sehr fetten Hopper kann auch mal eine 6er Rute nötig sein, viel lässt sich aber auch mit einer 4er Rute Fischen. Wenn man grad nichts anderes hat, können natürlich auch 7ner, 8er Ruten verwendet werden.

Die Rutenlänge zum Trockenfliegenfischen ist bis 9.6ft sinnvoll. Grundsätzlich sind 9ft Ruten von der Wurfmechanik am besten, daher macht alles über 9.6ft wenig Sinn. Je nach dem,  wie eingewachsen das Gewässer ist, machen aber kürzere Ruten als 9ft mehr Sinn.

Mehr zur Wahl der richtigen Fliegenrute findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. 

14 Wurfschnur zum Trockenfliegenfischen

Typische Trockenfliegenschnüre sind Schwimmschnüre mit einer sehr langgezogene Keule, bis zu 54ft. Auch Double Taper oder Triangle Taper Schnüre können gut funktionieren. Grade auf kurze Distanzen und an kleinen Gewässsern kann aber auch ein kurzer (Small Range oder Quick Loading) Taper Sinn machen.

Trockenfliegenfischen passiert, wie Fliegenfischen meistens, auf eher kurze Distanz. Auf längere Distanz hat man das Problem, dass man zum einen die Fliege schlecht sieht und Bisse verpasst, zum anderen ist es schwierig auf grosse Distanz den Drift zu kontrollieren. Mehr als 15m Wurfweite macht oft wenig Sinn. Oft fischt man eher auf 6m bis 10m Entfernung. 

Beim Trockenfliegenfischen wird meistens auf kurze Distanz gefischt. Präzision ist hier wichtiger als Wurfweite.

Bei der Schnur macht es Sinn, diese gut auf die Rute abzustimmen. Viele Ruten sind zu stark für die Schnurklasse und vertragen es overlined zu werden. Dabei gewinnt man meisten mehr Präzision, was beim Trockenfliegenfischen entscheidend ist. Mehr dazu, wie du die Schnur perfekt auf die Rute abstimmst erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Der Schwimmschnur hilft es übrigens, wenn sie regelmässig geputzt und mit Schnurpflegemittel behandelt wird. Je besser die Schnur schwimmt, desto besser zum Trockenfliegenfischen. 

15 Vorfach zum Trockenfliegenfischen

Für Trockenfliegen werden eher lange, dünne Mono Vorfächer ab 12ft und 0.15mm (5x) verwendet. Grundsätzlich kann man auch ein 9ft Vorfach verwenden und dieses dann entsprechend verlängern. Mehr zum Aufbau von Vorfächern findest du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. 

Für Trockenfliegen wird monofiles Vorfachmaterial verwendet. Fluocarbon kann bei sehr heiklen Fischen als Tippet verwendet werden, sinkt aber ein. Das Einsinken ist für das Trockenfliegenfischen problematisch, da es die Fliege eher ins Wasser zieht. In den meisten Fällen ist Mono aber auch ausreichend.

Vorfachspulenhalter, für Trockenfliegen verwende ich das 0.14mm Material.

Das Vorfach sollte möglichst dünn gehalten werden. 0.12mm bis 0.14mm reichen normalerweise völlig aus. Die Grösse ist klein genug um den Fisch nicht zu verschrecken, aber gross genug dass man auch etwas Druck beim Drill aufbauen kann. Bei sehr grossen Fischen kann auch ein 0.16mm Vorfach verwendet werden. Bei sehr heiklen Fischen kann man auch ein 0.10mm Tippet verwenden. 

16 Die beste Zeit und die besten Bedingungen zum Trockenfliegenfischen kennen

Der beste Zeitpunkt zum Trockenfliegenfischen ist der Abendsprung im Sommer, Abends wenn die Dämmerung einsetzt und viele Insekten an der Wasseroberfläche sind. Von der Jahreszeit ist der Sommer am besten zum Trockenfliegenfischen. Das Wasser ist warm und die Fische sind aktiv.

die Zeit um den Sonnenuntergang ist meistens die beste Zeit zum Trockenfliegenfischen

Im der warmen Jahreszeit möchte hat man Tagsüber gute bedingungen, wenn der Himmel leicht bedeckt ist und das Wasser etwas angetrübt ist. Die Fische nehmen dann eher Oberflächennahrung. In der kalten Jahreszeit ist die Sonne eher erwünscht. Dann wird das Wasser erwärmt und die Fische werden und Inskten werden dadurch aktiver.

Die beschriebenen Bedingungen sind Optimalbedingungen. Wenn man irgendwo Fisch steigen sieht,  lohnt es sich natürlich immer eine Trockenfliege zu montieren.

17 Die Beste Jahreszeit zum Trockenfliegenfischen ist der Sommer

Mit der Trockenfliege kann man zu jeder Jahreszeit Fische fangen. Insekten, welche an der Oberfläche sind, gibt es praktisch immer, auch bei Minustemperaturen. Die beste Jahreszeit im Jahr ist, je nach Gewässer von Ende März bis mitte September. 

Fische wie auch Insekten sind wechselwarme Tiere. Je kälter es ist, desto träger werden sie. Bei sehr kalten Temperaturen sind die Fische sehr passiv und liegen in sehr ruhigen Bereichen dicht an Steinen oder am Grund. Zwar fressen die Fische dann auch, aber ihr Körper braucht wenig Energie und  die Fische fressen eher wenig. Durch die Kälte sind die Fische träge und gehen auch weniger Risiken ein, denn das Fressen an der Oberfläche bedeutet immer auch, dass sich die Fische Räubern aussetzen. 

Gleichzeitig sind, wenn es kalt ist, auch weniger Insekten unterwegs. Vor allem wenn keine Sonne scheint ist praktisch nichts am schlüpfen oder in der Luft unterwegs. Sobald jedoch etwas Sonne da ist, die etwas wärmt, gibt es Insektenaktivität. 

In Seen gibt es praktisch immer Insektenaktivität. Auch im tiefem Winter, solange der See nicht zugefrohren ist, schlüpfen noch Insekten. Im Winter sind das vor allem Zuckmücken (Midges oder Choromids). Je kälter es ist, desto grösser ist auch die Oberflächenspannung. Das bedeutet, die Insekten haben mehr Mühe beim Schlupf die Oberflächenspannung zu durchbrechen und an die Oberfläche zu kommen. In solchen Situtationen sind Emerger oder Parasol-Emerger eine gute Wahl. 

Solche (sehr) kleinen Zuckmücken sind praktisch immer aktiv.

Je wärmer es wird, desto stärker nimmt auch die Aktivität im Wasser zu. Eine Grenze, welche relevant ist, ist dir 10°C grenze. Sobald das Wasser eine Temperatur von 10°C erreicht hat, nimmt die Insektenaktivität aber auch die Fischaktivität deutlich zu. 

Wann die 10°C Wassertemperatur erreicht werden, hängt stark von der Lage und den Zuflüssen des Gewässers ab. Flache ruhige Gewässer werden schneller warm schnellfliessende tiefe Gewässer. Grade die flachen Uferzonen in Seen können auch im Winter schnell etwas wärmer werden. Bergbäche hingegen sind teilweise fast das ganze Jahr sehr kalt. Mehr zum Fischen in Bergbächen findest du übrigens in diesem Beitrag auf Alpenforelle. 

Die 10°C sind auch keine Absolute grenze. Es ist sehr gut möglich, dass Fische auch auf im tiefen Winter auf Trockenfliegen steigen, wenn sich grade eine Möglichkeit ergibt. 

Die beste Zeit zum Trockenfliegenfischen startet meistens Ende März. Viele Gewässer sind dann bereits warm genug, dass die Fische Oberflächennahrung nehmen. Zudem ist zu dieser Jahreszeit schon einiges an Insekten unterwegs. 

Im Frühling, Sommer und Herbst kann man meistens ziemlich uneingeschränkt mit der Trockenfliege fischen. Je weiter fortgeschritten das Jahr ist, desto grösser werden auch die im Wasser schlüpfenden Insekten. Während in der kälteren Jahreszeit vor allem sehr kleine Insekten (Zuckmücken) schlüpfen, kommen ab März in vielen Gewässern auch etwas grössere Insekten (Maifliegen) vor. 

Während anfangs Jahr noch eher die kleinen Vertreter einer Art schlüpfen, sind gegen Ende des Sommers im August auch die grösseren Vertreter der Arten unterwegs. Gegen Mai/Juni wird auch sogenannte Anflugnahrung, also Landinsekten, ein Thema.  

Mit steigenden Temperaturen steigt auch der Wasserstand der Flüsse. Zum einen durch die Schneeschmelze, aber auch im Sommer kann es durch Regen immer mal wieder zu höheren Pegelständen kommen. Schneeschmelze (Run Off) bedeutet meistens auch trüberes Wasser.  

Anfang Sommer oder nach Regenfällen können die Flüsse schnell trüb werden

Erhöhte Pegelstände an sicht sind grundsätzlich kein Problem zum Trockenfliegenfischen. Wichtig ist, dass man nicht einfach die bekannten Plätze anwirft, sondern das Wasser neu liesst. Je tiefer das Wasser, desto weniger sind Fische bereit zu steigen. Daher sind bei höherem Wasser vor allem flache Bereiche interessant.  

Auch eine leichte Trübung ist an sich nicht schlecht. Die Fische kommen dann eher aus der Deckung. Schwierig ist es, wenn das Wasser wirklich trüb ist. Dann sind die Fische meistens sehr passiv und steigen auch nichg auf Oberflächennahrung bzw. sehen diese auch nicht. In solchen Situationen kann man Trockenfliegen noch in den flacheren Randbereichen versuchen. Sehr trübes Wasser eignet sich aber schlecht zum Trockenfliegenfischen. 

18 Das beste Wetter zum Trockenfliegenfischen ist leichte Bewölkung

Das beste Wetter zum ist eine leichte Bewölkung. Bei zu starkem Sonnenschein verstecken sich die Fische meistens etwas und steigen nicht so oft. Die Fische sind bei gutem Licht auch für Räuber gut sichtbar und daher dann etwas vorsichtiger. 

Bei einer leichten Bewölkung ist das Licht deutlich diffuser. Die Fische sind im Wasser nicht so gut erkennbar und trauen sich eher aus der Deckung. Zudem sind die Fliegen und die Vorfächer nicht so gut erkennbar. Bei starkem Sonneneinfall sind die Schatten der Vorfächer sehr gut sichtbar. Auch die Konturen der Fliegen sind besser sichtbar. Bei etwas weicherem Licht, bedingt durch die Wolken, ist die Fliege nicht so klar sichtbar. 

Regen ist grundsätzlich schlecht zum Trockenfliegenfischen. Regen bedeutet auch kältere Temperaturen, was die Insekten träger macht. Zudem verkriechen sich die meisten Insekten bei Regen irgendwo, man hat also keine Insekten aktivität. Kurz vor einem Schauer ist die Trockenfliegenfischerei jedoch meistens sehr gut. Die Fische zeigen dann oft eine erhöhte Aktivität.

Bei einem kurzen Regen wird werden oft Insekten von nahegelegen Wiesen oder Bäumen in die Gewässer gespühlt. Die ist natürlich gut für die Trockenfliegenfischerei. Längere kalte und nasse Perioden sind jedoch meistens ungünstig, tiefe Insektenaktivität und hohe Pegelstände zusammen mit etwas Wassertrübung machen die Trockenfliegenfischerei zur Herausforderung. Trotzem ist es auch dann nicht unmöglich mit der Trockenfliege zu fangen. 

19 Die beste Tageszeit zum Trockenfliegenfischen ist der Abend

Die beste Zeit zum Trockenfliegenfischen ist der Abendsprung. Beim Abendsprung ist die meiste Oberflächenaktivität von Fischen zu beobachten. Der Abendsprung ist die Zeit um den Sonnenuntergang, wenn die Insekten schwärmen. Den perekten Abendsprung kann man bei wolkenlosem Himmel und Vollmond erleben. 

Beim Abendsprung kommen verschiedene Faktoren zusammen, welche die Fischaktivität fördern. Das Wasser hat eine gewisse Temperatur, ist aber nicht zu heiss. Es sind viele Insekten auf dem Wasser und das Licht lässt langsam nacht. In der beginnenden Dunkelheit kommen die Fische eher aus der Deckung und sehen zudem die Fliege sowie das Vorfach nicht so ganz genau. Kommt noch der Vollmond dazu hat man auch noch gutes Licht und sieht die Fliege besser.

Fischen während des Anbendsprunges ist jedoch nicht an allen Gewässern möglich. Bei einigen Gewässern ist die Fischerei nur bis zum Sonnenuntergang erlaubt. Jedoch kann man auch den Tag sehr erfolgreich sein. Grade wenn die Wassertemperaturen eher kalt sind, kann starker Sonneneinfall das Wasser wärmen und die aktivität von Insekten und Fischen steigern. 

20 Verschiedene Fischarten haben ein unterschiedliches Steigverhalten

Bachforellen steigen deutlich weniger an die Oberfläche als Bachsaiblinge. Daher ist es auch wichtig zu wissen, welche Fischart genau in einem Gewässer lebt. Zudem steigen kleiner beziehungsweise jüngere Fische öfters auf Oberflächennahrung als grössere. Zudem gibt es unterschiede bei der Temperaturanfälligkeit. Während Bachforellen bei unter 10°C Wassertemperatur fast nicht mehr an die Oberfläche kommen, steigen Äschen auch noch im tiefen Winter auf Oberflächennahrung.

Um verschiedene Fischarten etwas vergleichen zu können, eignet sich die Dry Dropper Montage. Der Dry Dropper besteht aus einer Trockenfliege und einer Nymphe. Bachforellen nehmen öfters die Nymphe, kommen also nicht so gerne an die Oberfläche, Bachsaiblinge nehmen eher die Trockenfliege, kommen also sehr gerne an die Oberfläche. Mehr zur Dry Dropper Montage erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. 

Kleine Fische beziehungsweise der Fischnachwuchs steigt eher mal als ein grösserer Fisch. Das liegt vor allem daran, dass Jungfische eher in Flachwasserzonen leben. Dort kommt zum einen öfters Oberflächennahrung vorbei, zum anderen sind die Wege kürzer. Ein Fisch, der in 20cm tiefem Wasser lebt, ist deutlich schneller an der Oberfläche als ein Fisch der in einem 2m tiefem Pool am Grund steht.

in grösseren Pools stehen die grossen Fische meistens an den tieferen Stellen, die kleineren an den flacheren Stellen

Bachforellen sind sehr scheue Fische. Sie sind meistens irgendwo in der Deckung und kommen von dort oft nur ungern heraus, die Beute muss sich lohnen. Grundsätzlich kann man sagen dass wenn man einen Dry Dropper fischt etwa 80% der Bisse auf die Nympe kommen und nur etwa 20% auf die Trockenfliege. Bachforellen sind zudem sehr Temperaturanfällig. Ist die Wassertemperatur unter 10°C kommen die Fische fas nicht an die Wasseroberfläche.

Regenbogenforellen sind deutlich steigfreudiger als Bachforellen. Bei einem Dry Dropper kommen etwa 50% der Bisse auf die Nymphe, 50% auf die Trockenfliege. Auch bei etwas kälterem Wasser kommen Regenbogenforellen noch an die Oberfläche zum Fressen. 

Sehr stark an Oberflächenorientiert sind Bachsaiblinge. Fischt man mit einem Dry Dropper auf Bachsaiblinge bekommt man etwa 80% der Bisse auf die Trockenfliege und nur gut 20% der Bisse auf die Nymphe. Auch bei Wassertemperaturen unter 10°C steigen Bachsaiblinge gerne noch auf Trockenfliegen.

Äschen sind dafür bekannt, dass man sie praktisch das ganze Jahr über mit Trockenfliegen befischen kann. Auch im Dezember wenn das Wasser an den Rändern friert und die Aussentemperatur im Minusbereich ist kann man noch Äschen auf Trockenfliegen fangen.

Äschen steigen auch noch bei sehr tiefen Temperaturen

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