Tragkraft und Durchmesser für Schnur zum Forellenfischen

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Eine gute Allround Schnur zum Forellenfischen ist monofil, hat einen Durchmesser von 0.18mm und eine Tragkraft von etwa 3.5kg. Um Forellen zu drillen braucht man jedoch nur wenig Schnurtragraft, mit der Richtigen Rute und einer gut eingestellten Rolle lassen sich auch Forellen über 50cm mit einer 0.10mm Schnur mit 1.1kg Tragkraft drillen. 

Forellenfischen am Fluss, hier braucht man keine besonders feine Schnur.

Auch wenn der Fisch deutlich mehr wiegt, als die Tragkraft hergibt, ist dies beim Drill kein Problem. Zum einen geht ein Teil der Kraft des Fisches in Rute und Rolle, zum anderen kann der Fisch im Wasser auch nicht sein ganzes Gewicht gegen den Drill aufbringen.  

Man sollte, um die Fische zu Schonen, jedoch eine möglichst dicke Schnur verwenden. Ob ein halbstündiger Drill einer Forelle am 0.10mm Vorfach noch waidgerecht ist, ist zu bezweifeln. Vor allem wenn man Fische wieder zurücksetzt solle man diese nicht bis zur völligen Erschöpfung drillen.

Minimale Tragkraft und Schnurdurchmesser für Forellen

Zum Forellenfischen braucht grundsätzlich man nur sehr wenig Tragkraft. Mit der richtigen Rute und einer gut eingestellten Bremse kann man auch grosse Forellen über 50cm mit einem 0.10mm Vorfach mit 1.1kg Tragkraft in starker Strömung drillen, wenn man die nötige Geduld hat. Beim Thigh Line Nymphing (Fliegenfischen) sind solche Schnurdurchmesser und Tragkräfte durchaus üblich.

Auch beim Ultraleichtfischen an Forellenseen wird oft eine sehr dünne Schnur verwendet. Es gibt Ultraleicht Angler welche gezielt mit sehr leichten Ködern und Montagen gezielt auf grosse Lachsforellen angeln. Die Schnüre müssen in solchen Fällen sehr dünn sein, da man sonst den Köder nicht werfen kann. Teilweise werden dafür 0.14mm Monoschnüre verwendet. Auch grosse Lachsforellen können so, wenn auch etwas Länger, problemlos gedrillt werden.  

Die Tragkraft ist beim Forellenfischen meistens nicht das Problem solange man die richtige Rute und Rolle hat. Mehr zur richtigen Rute zum Forellenfischen gibt es in diesem Beitrag, mehr zur richtigen Rolle in diesem Beitrag auf Alpenforelle.

Sehr dünne Schnur für ein Fliegenvorfach, reicht aber aus um auch grosse Forellen zu drillen.

Gründe für grössere Tragkraft und Schnurdurchmesser für Forellen

Die beiden wichtigsten Gründe für eine dickere Schnur zum Forellenfischen sind ein schneller Drill und Schnurbruch verhindern. Vor allem im etwas schnelleren Fliessgewässern ist die Schnurdicke nicht ganz so entscheidend. 

Eine dickere Schnur mit mehr Tragkraft bedeutet, dass man den Fisch schneller drillen kann. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Je länger der Drill dauert, desto grösser ist auch die Gefahr von Aussteigern. In Gewässern wo sich Fische irgendwo verstecken können, will man den Fisch ebenfalls schneller gedrillt haben. 

Auch wenn man Catch & Release fischt, sollte man den Fisch möglichst schnell drillen, so dass dieser nicht völlig abgekämpft ist und nach dem Release verendet. Einen Fisch schneller zu landen ist ausserdem Waidgerechter. Wenn man weiss, dass grosse Fische im Gewässer sind sollt man daher etwas stärkere Schnur verwenden. 

Das bedeutet Konkret für Seeforellen werden Schnüre mit 6kg Tragkraft und für Meerforellen 8.5kg Tragkraft.  Wenn man am Forellensee am Lachsforellenteich fischt kann man auch gut eine 0.22mm Monofile Schnur oder eine geflochtene Schnur mit 4.5kg Tragkraft verwenden. 

Dickere Schnur reisst ausserdem weniger schnell. Fischt man irgendwo mit scharfen Kanten, macht dickere Schnur mehr Sinn. Vor allem wenn man im etwas schnelleren Fliessgewässern fischt, ist die Scheuchwirkung der Schnur meistens nicht entscheidend. 

Auch wenn man hohe Gewichte wirft, sollte man eine Schnur mit etwas mehr Tragkraft verwenden. Beim Forellenfischen verwendet man meistens Gewichte bis 20g. Solche Gewichte lassen sich gut mit einer 0.16mm Monoschnur werfen. Benötigt man jedoch höhere Gewichte zum Beispiel beim Grundfischen im Fluss, sollte man eine dickere Schnur verwenden. 

Bei fischen im Fluss ist etwas dickere Schnur oft sinnvoll.

Gründe für weniger Tragkraft und dünnere Schnüre beim Forellenfischen

Weniger Tragrakft bedeutet normalerweise auch eine dünnere Schnur. Beim Fischen will man grunsätzlich einen möglichst dünne Schnur verwenden. Dünne Schnüre lassen sich weiter werfen, sinken schneller, sind weniger Strömungsanfällig und zudem auch unauffälliger. Wie bereits geschrieben, ist die Tragkraft beim Forellenfischen grundsätzlich kein Problem, man kann auch mit sehr dünnen Schnüren grosse Forellen drillen.

Mehr Wurfweite

Dünnere Schnur bedeutet mehr Wurfweite. Die Schnur ist leichter und hat weniger Luftwiderstand. Vor allem beim sehr leichten Forellenangeln mit Ködern bis 3g oder 4g kann man mit einer 0.20mm Mono Schnur fast nicht werfen. Für solche Angelarten werden 0.16mm Schnüre oder dünner verwendet. Auch bei grossen Weiten (über 50m) kann man mehr Distanz mit dünneren Schnüren herausholen. Da geflochtene Schnüre bei gleicher Tragkraft dünner sind als monofile, machen geflochtene meistens mehr Sinn.

Weniger Wasserwiderstand

Auch wenn der Köder schnell sinken soll ist eine dünnere Schnur hilfreich. Vor allem beim Fischen mit leichten Ködern, wie dem Nymphenfischen mit der Fliegenrute oder dem Ultraleichten Fischen hilft eine dünne Schnur den Köder schneller auf Tiefe zu bringen. Die dünne Schnur hat weniger Fläche und scheidet besser durchs Wasser, was den Köder scheller auf Tiefe bringt. Weniger Angriffsfläche macht die Schnur auch weniger anfällig auf Strömung. 

Weniger Scheuchwirkung

Eine dünnere Schnur hat auch immer weniger Scheuchwirking. Zum Fliegenfischen wird in sehr klaren Gewässern teilweise 0.14mm oder 0.12mm monofiles oder Fluocarbon Tippetmaterial verwendet. Je klarer das Wasser, desto stärker ist auch die Scheuchwirkung. Daher wird in sehr klaren Gewässern am besten dünne Schnur verwendet

Beim Fischen in solchen klaren Bergseen wird dünne Schnur verwendet, da die Fische oft etwas scheuer sind.

Ultraleichtfischen

Wie bereits erwähnt wird ultraleichten Forellenangeln ebefalls dünne Schnur verwendet. Um leichte Köder bis 4 Gramm werfen zu können braudcht man eine dünne Schnur, also eine 0.16mm oder eine 0.14mm Schnur. Beim ultraleicht Fischen sind monofile Schnüre meistens am sinnvollsten.

Solche Schnurdicken reichen übrigens auch zum grosse Forellen über 50cm zu drillen. Wenn möglich sollte man eine solche Situation jedoch vermeiden. Der unterschied zu geflochtenen Schnüren in der Wurfweite ist, wenn überhaupt vorhanden, nur sehr gering, auch wenn die geflochtenen Schnüre dünner sind.

Tragkraft zum Forellenfischen im Verhältnis zum Durchmesser

Bei der Tragkraft gibt es je nach Material und Hersteller zum Teil starke Unterschiede. Zudem muss man immer im Hinterkopf haben, dass es Produktionsbedingt zu Abweichungen von etwa 10% bei der Tragkraft kommen kann. Die meisten Knoten reduzieren die Tragkraft weiter umd ca. 10% bis 20%. Von einer Tragkraft von 3.3kg bleibt im schlechtesten Fall dann nur noch knapp 2.4kg. Dies ist jedoch grundsätzlich kein Problem beim Forellenfischen.

Wenn man sich eine Schnur kauft kann man anhand der Tragkraft die Qualität der Schnur beurteilen. Eine Fluocarbonschnur mit 0.18mm sollte etwa 2.7kg Tragkraft haben, eine monofile Schnur 3.3kg. 

Viele Hersteller bieten mittlerweile eine Mischung aus Monofilen und geflochtenen Schnüren an, sogenannte Thermofusionsschnüre. Diese sind aus mehreren strängen welche verschmolzen werden gefertigt. Je nach herstellugsverfahren kann die Tragkraft sehr unterschiedlich sein. Eim guter wert für eime 0.18mm Thermofusionsschnur ist 3.5kg. Es gibt jedoch auch Hersteller, welche deutlich dünnere Thermofusionsschnüre mit deutlich mehr Tragkraft herstellen. 

Bei geflochtenen Schnüren muss man dem Durchmesser etwas differenziert betrachten. Die meisten Hersteller berechnen den Gesamtdurchmesser indem sie den Durchmesser der einzelnen Schnüre zusammenzählen. Eine 4-Fach geflochtene 0.08mm Schnur hat so vier 0.02mm Stränge (4×0.02mm=0.08mm). Durch das flechten entsteht jedoch meistens ein flache und keine runde Schnur. Deshalb ist der Durchmesser mit Vorsicht zu geniessen. Einige Hersteller geben auch nur die Tragkraft an. 

  0.200.180.16
Fluo3.32.72.2
Mono3.53.32.8
Thermofusion4.23.53
  0.120.10.08
geflochten107.56
Tragkraftabelle, so viel Tragkraft sollte eine Forellenschnur mit entsprechendem Durchmesser etwa haben.

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