Forellen sind Raubfische und fressen ziemlich alles was im Wasser lebt. Egal ob Insektenlarven, Würmer, Insekten welche auf dem Wasser treiben, Würmer bis hin zu anderen Fischen oder anderen Tieren wie Mäusen.
Forellen fressen hingegen keine Pflanzen. Diverse mögliche Beutetiere findest du später im Beitrag. Alle Fische, welche mit den Forellen verwandt sind (Lachsfische) haben diese Ernährung.
Je kleiner das Maul desto kleiner die Nahrung. Von Bachforelle über Regenbogenforelle, Äsche, Saiblinge oder Lachse. Als Köder ist daher alles interessant, was ein Lebewesen imitiert.
Grösse der Nahrung
Je grösser der Fisch und je grösser das Fischmaul desto grösser kann auch die potenzielle Nahrung sein. Je kleiner der Fisch und sein Maul desto kleiner ist auch die Nahrung. Fischlarven ernähren sich zuerst vom Dottersack, danach gehen sie auf Jagt von Zooplankton, Mikroorganismen im Wasser.
Grosse Forellen können dagegen auch andere Tiere fressen zum Beispiel andere Fische aber auch andere Wirbeltiere. Die Grösse der Nahrung kann im Verhältnis zum Fisch jedoch sehr gross sein. Kriterium ist, dass die Beute durch das Maul und in die Bauchhöhle passt. Eine 30cm Forelle kann locker einen 10cm grosse Beute fressen. Ein gutes Beispiel, wie gross Forellennahrung sein kann ist dieses Foto auf Facebook.
Jagdsinne
Forellen haben verschiedene Sinne zum Jagen. Die Augen der Forelle sind anders als die des Menschen. Forellen sehen undeutlicher und schlechter als Menschen. Forellen haben zudem eine Geschmacks bzw. Geruchssinn.
Was an der Luft Geschmack und Geruch sind ist unterwasser ein Sinn, welchen Forellen wahrnehmen. Dieser Sinn wird jedoch nicht primär zum Jagen verwendet, sondern eher im Sozialverhalten.
Forellen haben ausserdem das Seitenlinienorgan. Damit nehmen die Fische Druckveränderungen im Wasser wahr, so erkennen Forellen, was sich wo im Wasser bewegt. Forellen sin übrigens nicht auf alle Sinnen angewiesen. Sie finden auch im trüben Wasser Nahrung. Auch komplett erblindete Forellen können Jahrelang leben, nicht nur überleben.

Fressverhalten von Forellen
Das Fressverhalten der Forellen hängt davon ab, wo die Forellen leben. In einen Bergbach stehen die Forellen oft an Orten so sie Nahrung aus der Strömung picken können. In Seen hingegen ziehen die Fische oft umher um Nahrung zu suchen. Forellen fressen grundsätzlich den ganzen Tag und auch in der Nacht.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Forellen im Bach bis zu 86% der Tageslichtperiode in der Strömung nach Nahrung suchen. Egal ob morgens, Mittag oder Nachmittags, wenn es 30°C in der prallen Sonne ist.
Die Wassertemperatur hat den grössten Einfluss auf das Fressverhalten von Forellen. Forellen sind, Wechselwarme Tiere und daher von der Wassertemperatur Abhängig. Unter 5°C Wassertemperatur sind die Fische sehr passiv und fressen praktisch nichts. Zwischen 5°C und 10°C werden die Fische aktiver.
Ab 10°C Wassertemperatur erwacht auch das Leben im Gewässer. Dann fangen Insekten an zu schlüpfen und die Forellen sind Aktiver. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 15°C, dann fühlen sich Forellen am wohlsten. Bachforellen fressen bis 20°C Wassertemperatur, Regenbogenforellen auch bis 24°C. Wassertemperaturen über 24°C sind tödlich für Forellen.
Je grösser Forellen sind, desto Temperaturabhängiger werden sie. Kleine Forellen sind noch sehr stark von der Wassertemperatur abhängig. Es gibt aber Untersuchungen mit grösseren Forellen über 60cm, welche gezeigt haben, dass die Fische praktisch bei jeder Wassertemperatur im Schutz der Dunkelheit jagen, egal ob Sommer oder Winter.
Art der Forellennahrung
Wie bereits beschrieben, fressen Forellen ziemlich alles was im Wasser lebt. Dabei sind Forellen ziemlich opportunistischt und nehmen praktisch alles was für sie fressbar ist. Wie bereits gesagt kann es alles sein was tierisch ist, von Zooplankton bis zu Mäusen, nur keine Pflanzen.
Manche Forellen spezialisieren sich im Lauf des Lebens auf gewisse Nahrung. Manche Forellen spezialisieren sich speziell auf grössere Tiere wie andere Fische oder Landwirbeltiere. Diese Forellen entwickeln auch ein grösseres Maul. Andere Forellen spezialisieren sich auf kleinere Lebewesen und haben ein kleineres Maul. Zuchtforellen haben aufgrund der Fütterung meistens eher kleine Mäuler. Das bedeutet nicht, dass ein Fisch mit grossem Maul sich nur von grösseren Tieren ernährt.
Zudem kommt es auch immer darauf an, welche Nahrung grade verfügbar ist. Findet grade ein Schlupf statt, fressen sich die Forellen daran satt, Nahrung ist dann meistens im Überfluss vorhanden und anderes ist wenig interessant. Dies können Insekten sein aber auch andere Lebewesen wie Kaulquappen oder Fische.
Forellen nehmen aber auch mehr oder weniger zufällig Sachen die durchs Wasser treiben ins Maul. Sobald sie jedoch merken, dass es nichts fressbares ist, spucken sie es jedoch direkt wieder aus.
Zooplankton
Zooplankton sind Kleinstlebewesen im Wasser. Wenn Forellen nach dem Schlüpfen den Dottersack aufgebraucht haben, fressen die jungen Fische Zooplankton. Zooplankton lebt oft in Pflanzen oder Algen. Auch grössere Fische interessieren sich durchaus für das Zooplankton in den Algen. Bei Regenbogenforellen findet man daher auch ab und zu Algen im Magen. Bachforellen hingegen kauen vorbeitreibende Bündel durch und spucken sie wieder aus.
Zooplankton ist aber auch eine wichtige Nahrungsquelle im See. Manche Forellen schwimmen, wie ein Wal, mit offenem Maul durch die Zooplanktonwolken im See und fressen so.
Insekten
Insekten gibt es in und an Gewässern in diversen Formen und Grössen. Für Forellen sind grundsätzlich alle Insekten interessant. Sei es ein Grashüpfer der ins Wasser gefallen ist oder eine Larve im Wasser (von Zuckmückenlarven bis Köcherfliegenlarven). Manche Insekten verbringen ihr leben bis zum Schlüpfen im Wasser.

Diese können einen grossen Anteil der Forellennahrung ausmachen. Teilweise fressen Forellen bis zu 80% Nymphen. Der Anteil der Oberflächeninsekten ist dagegen meistens eher gering, sofern nicht grade ein Schlupf stattfindet. Teilweise fressen Insekten aber auch Insekten welche knapp übers Wasser fliegen. Es gibt spektakuläre Videos von Forellen welche aus dem Wasser springen um tiefliegende Libellen zu schnappen.

Krebstiere
Ein weitere Nahrungsquelle sind Krebstiere. Grosse, ausgewachsene Flusskrebse sind für Forellen eher schlecht zu fressen. Bis ein Flusskrebs jedoch geschlechtsreif ist und eine gewisse Grösse hat, vergehen etwa drei Jahre. Grade wenn die Krebse noch klein sind, werden sie gerne von Forellen gefressen.
Zu den Krebstieren gehören jedoch auch die Flohkrebse, kleine Krebstiere welche zwischen 14mm und 21mm gross sind. Flohkrebse werden von Forellen ebenfalls gerne gefressen. Ist der Anteil an Flohkrebsen in der Nahrung hoch, färbt sich das Fleisch der Forellen rot. Ausserdem gibt es noch diverse andere Krebstiere wie beispielsweise Wasserasseln. Auch diese werden von Forellen gefressen.
Würmer/Blutegel
Würmer sind eine willkommene Nahrungsquelle für Forellen. Seien es Regenwürmer, welche bei einem Regenschauer ins Wasser gespült werden oder auch im Wasser lebende Würmer. Es gibt etliche im Wasser lebenden Wurm Arten in allen Grössen, zwischen einigen Millimetern und mehr als 10 cm und Farben von Schwarz über fast durchsichtig bis hin zu Rot. Zu den Würmer gehören übrigen auch Blutegel.
Grade nach dem Winter findet man an Forellen oft Egel. Diese können schnell vom Jagenden zum gejagten werden. Sobald die Temperaturen etwas steigen, sind die Egel beliebte Beute bei Forellen. Im Meer fressen Forellen auch gerne grössere Seeringelwürmer.
Fische
Neben allem anderen fressen Forellen auch kleinere Fische. Neben kleineren Arten wie Elritzen oder Groppen kommt auch Kannibalismus vor. Vor allem Forellen, welche ein Räubermaul entwickelt haben, jagen kleinere Fische. Forellen sind aber auch Aasfresser, falls sich die Gelegenheit ergibt.

Andere Wirbeltiere
Schlussendlich ernähren sich Forellen auch von anderen Wirbeltieren ausser Fischen. Wasserlebewesen wie Frösche oder Molche und natürlich auch die Jugendformen, Kaulquappen. Forellen fressen aber auch gerne Mäuse, wenn Sie welche erwischen. Gerüchteweise habe ich auch schon von einer Forelle gehört, die eine komplette Wasseramsel (18cm grosser Vogel) verschluckt hatte.

Comments
Hallo, das verückteste was ich scho gefunden habe ist bei einem Kanadier im Wägital eine Eidechse und bei einer Bachforelle ein Legostein Denn Rekord aber hatte eine Bachforelle mit 48 cm. aus der Sihl mit 6 Fröschen
Hoi Werni
Schon verrückt, was Forellen so alles fressen. Dann binde ich wohl mal eine Fliege aus Legosteinen (;
Hallo
Ich bin gerne am Bach bei uns und füttere die Forellen mit brotstückchen..tu ich Ihnen damit ein Gefallen oder soll ich das lieber lasse ? Habe extra getrocknete mehlwürmer gekauft in der landi, aber die fressen sie überhaupt nicht..ist eigentlich Vogelfutter.. habe aber gelesen sie mögen das.dem ist aber nicht so .
Was könnte ich sonst geben?
Hallo Daniela
Forellen fressen eigentlich nur Proteinnahrung und nicht stärkehaltiges. Eine kleine Menge wird wohl nichts ausmachen, grössere Mengen können eventuell schädlich sein, wie zum Beispiel bei Enten (https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/ratgeber/fuetterung-im-winter/fuetterung-von-wasservoegeln).
Möglich wären zum Beispiel getrocknete Mückenlarven, gibt es im Aquarienfachhandel. Gut ist, wenn das Futter weich ist, harte Sachen werden schnell wieder ausgespuckt.
Hallo Bastian, vielen Dank für die schnelle Antwort..Ja ich gebe nur wenig Brot. Es sind ca 10fische und jeder kriegt nur etwa 5 erbsengrosse häppli Brot.. ich verkleinere das so dass es nur so gross ist wie eine Erbse..
Ich werde wenn ich wieder an einem.tierladen vorbei komme mal fischfutter kaufen bzw wie du empfohlen hast. Will nicht dass die sich gegenseitig auffressen
Liebe grüsse und danke nochmal
ich denke nicht, dass das füttern so viel vom Futteranteil ausmacht. Forellen fressen praktisch den ganzen Tag und teilweise auch in der Nacht. Wenn die Fische etwa gleich gross sind werden sie sich kaum gegenseitig auffressen. Wenn es grosse Grössenunterschiede gibt wird es früher oder später dazu kommen. Wachsen die Fische, wird es irgendwann zu einer Verdrängung kommen. Grosse Forellen brauche einfach mehr Platz.
Wenn vorhanden, kannst du auch gut einfach verfügbare Insekten verfüttern. Also Heugümper, Ameisen oder was sonst so kreucht und fleucht. Auch normale (geklatschte) Stubenfliegen sollten funktionieren.
Gruass und viel spass beim Füttern. Ich beobachte auch sehr gerne Forellen einfach so.
Hinter meiner Firma ist ein großer Bach, schnell fließend und tief ca 70cm mit vielen Saiblingen. Dort darf nicht gefischt werden Privatgelände Es beruhigt mich sehr.
Ich habe jetzt schon ein paar mal Katzenfutter (Marke Clever) mit Fisch in Sauce 420gramm und ein Packung Zwieback 100gramm mit dem Pürierstab gemixt und verfüttert. Das ist dann so ein fester stinkender Brei der teilweise auf dem Wasser schwimmt oder leicht absinkt während es abtreibt, wird alles gefressen bevor es auf den Boden sinkt.
Da geht es richtig ab, vom Mega Saibling bis kleine Jungfische, alle scheinen es zu lieben. Da plascht es an der Wasser Oberfläche. Habe heute 3 Dosen 420g + 3x 100g Zwieback verfüttert.
Es kamen aber immer mehr und die sind mir dann den Bach entlang nachgeschwommen, ich denke die wollten mehr.
Kann ich das Katzenfutter mit Zwieback bedenkenlos füttern?
Hey.
Grunsätzlich fressen Forellen hauptsächlich Insekten oder sonstiges tierisches Protein. Vieles wird einfach gefressen, tut den Fischen aber nicht zwingend gut. Wenn man mal ein paar Forellen mit etwas Brot füttern ist das nicht so schlimm, regelmässig sollte man Forellen (und auch Saiblingen) eher etwas passendes füttern wie Insekten.
Sowas gibts zum Beispiel in den Zoohandlungen zum Beispiel getrocknete Mehlwürmer oder eingefrorene Mückenlarven. Zu viel sollte man aber wilde Tiere grundsätzlich nicht füttern.