Der Markt an Wurfschnüren für Fliegenruten ist sehr unübersichtlich. Aus diesem Grund gibt es die Alpenforelle Tabelle Wurfschnüre. Darin sind viele aktuelle Modelle verschiedener Hersteller zu finden. Alle Angaben wurden so gut wie möglich von den Herstellern übernommen, wenn du eine Schnur gefunden hast, schau am Besten nochmals auf der Webseite des Herstellers.
Wie du die Wurfschnur perfekt auf deine Fliegenrute Abstimmst erfährst du in diesem Beitrag auf Alpenforelle. Ein gewisses Verständnis zum Aufbau einer Wurfschnur ist ebenfalls nicht verkehrt, mehr dazu gibt es in diesem Beitrag auf Alpenforelle.
Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Beispielsweise fehlen aktuelle noch die Schnüre von Cortland, Royal Wulff oder Scierra.
Wenn du konkret eine Schnur suchst, ist es sinnvoll die Tabelle in einem neuen Fenster zu öffnen und zu über die Funktion „Neue temporäre Filteransicht erstellen“ die Tabelle zu filtern.
Es gibt verschiedene Kategorien: Temperatur, Wasser, Zielfisch und Taper.
Die Temperatur gibt Auskunft darüber, für welche Wassertemperaturen die Schnur geeignet ist. Warm steht für tropisches Wasser wie zum Beispiel tropische Meere oder das Fliegenfischen in Dschungelflüssen. Die Schnüre haben teilweise sehr unterschiedliche Kerne (auch Seelen genannt). Schnüre für warmes Wasser werden bei kälteren Temperaturen steif und lassen sich nicht mehr gut werfen. Daher macht es wenig Sinn in Mittel- und Nordeuropa eine Warmwasserschnur zu fischen. Es gibt aber auch Schnüre, welche für beide Gewässer konzipiert sind.
Beim Wasser gibt es die Kategorien Salzwasser und Süsswasser. Salzwasser hat mehr Auftrieb als Süsswasser, daher sind die Schnüre für Salzwasser etwas anders aufgebaut und für Süsswasser eher ungeeignet. Bei Sinkschnüren muss man mit abweichenden Sinkraten rechnen. Grade aber in weniger Salzigen Meeren wie der Ostsee spielt dies aber keine grosse Rolle. Auch hier gibt es Schnüre, welche für beides funktionieren.
Beim Zielfisch gibt es verschiedene Kategorien:
Forelle = Salmoniden, Äschen, Weissfische
Raubfisch = Hecht, Barsch, Zander, Musky, Bass, Lachs, Karpfen, Steelhead
Süsswasser = Leichte Schnurklassen Forelle, Schwere Schnurklassen Raubfisch
Cold Sea = Meerforelle, Striped Bass
Warm Sea = Bonefish, Permit, Tarpon, GT
Big Game = Schwerfisch, Thunfisch, GT, Tapon
Schnüre werden oft so gebaut, dass man in leichten Schnurklasse (bis 6) auf Salmoniden fischen kann, in Schwereren auf Raubfische. Die Kategorie Forelle ist daher auf eine eher leichte Fischerei mit Nymphen oder Trockenfliegen ausgelegt, die Kategorie Raubfisch auf Streamer oder grössere Fliegen.
Bei den Tapern gibt es folgende Kategorien:
DT = Double Taper für Trockenfliegen und leichte Nymphen
Trockenfliegen = Trockenfliegen, Leichte Nymphen, sanfte Präsentation
Allround = Trockenfliegen, Nymphen (auch mit Bissanzeiger), Streamer
Streamer = Streamer und allgemein grosse Fliegen
Indicator = grössere Bissanzeiger, geht gut zu Menden
Midge Tip = Spezielle Stillwasserschnüre für Forellen
Beim Taper sollte man sich nicht all zu sehr einschränken lassen. Mit einer Streamer Schnur lassen sich zum Beispiel auch gut Bissanzeiger fischen und umgekehrt.
Die Tabelle lässt sich auch noch nach der minimalen und maximalen Keulenlänge filtern. Wenn man zum Beispiel eine Kurzkeulige Schnur sucht, für die Fischerei an kleinen Bächen, kann man hier die maximale Keulenlänge einschränken. gleiches lässt sich auch mit den Zeilen Minimales und Maximales Gewicht in Grain machen. wenn ich eine Schnur mit etwa 200 Grain suche, kann man hier nach oben oder unten begrenzen.
Die Tabelle zeigt zwar eine grosse Auswahl an verschiedenen Schnüren, nur weil eine Schnur aufgeführt ist, bedeutet es aber nicht, dass man diese auch bekommt. Grade die Amerikanischen Hersteller haben in Europa manchmal nur eine beschränkte Auswahl. Speziellere Schnüre sind manchmal nicht verfügbar.
Tabelle in Google Sheets öffnen (mit Filterfunktionen).
Das Gewicht in Grain ist den jeweiligen Schnurklassen gemäss Hersteller zugeordnet. Es kann sein, dass ein Hersteller eine Schnur mit 120 Grain mal in der Schnurklasse 3 und mal in der Schnurklasse 4 zuordnet. Schlussendlich spielt es nicht so eine Rolle, solange man das Gewicht kennt.
Nicht alle Hersteller machen angaben zu den Angaben des Gewichts auf den ersten 30ft, manche geben nur das Gewicht der gesamten Keule an. Daher ist ein Vergleich nicht immer ganz einfach. Am besten ist, wenn man beide Angaben hat, das Gewicht auf den ersten 30ft und das Gesamtgewicht der Keule, so kann man sich das beste Bild einer Wurfschnur machen. Schlussendlich hilft aber ausprobieren immer am Besten.
Die Farbkennzeichnungen bei den Schnurklassen zeigen an, wie viel das Gewicht über der ursprünglichen AFTMA Klasse ist. Das ist auch nicht besonders relevant, aber eine nette Zusatzinformation. ist ein X hinterlegt, gibt es keine Angaben für die ersten 30ft. Die Angaben gehen nur bis Schnurklasse 12.
Noch einige Bemerkungen zu den Marken. Man versteht das Angebot besser wenn man die Hintergründe etwas besser kennt. Allgemein sind Amerikanische Hersteller eher auf die Fischerei auf Forellen und Bonefisch aufgestellt, europäische Hersteller eher auf Forellen, Hechte oder Meerforellen. Während Fliegenfischen im tropischen Meer in Amerika sehr verbreitet ist, fischt im Mittelmeer kaum jemand mit der Fliege. Amerikanische Hersteller verkaufen Schnüre oft als Striper Schnüre, Europäische Hersteller als Meerforellenschnüre, beide sind aber für die Fischerei mit grossen Fliegen im kalten Meer ausgelegt.
Manche Hersteller haben verschiedene Preisklassen. Bei Scientific Anglers gibt es zum Beispiel die Amplitude Serie (sehr teuer), die Amplitude Smooth Serie (teuer), die Mastery Serie (Mittelpreis), die Frequency Serie (günstig) und die Cel Serie (sehr günstig). Ähnliches findet man auch bei Rio. Die Schnüre sind oft sehr ähnlich aufgebaut, einfach mit weniger Zusatzfunktionen. Die Amplitude Trout, die Amplitude Smooth Trout und die Mastery Trout haben genau den gleichen Aufbau im Taper. Hier kann es sich also lohen auf den Preis zu achten, vor allem wenn man eine Schnur nicht ganz so intensiv fischt.
Rio, ein Amerikanischer Hersteller, gehört den gleichen Besitzern wie Sage und Redington (Ruten). Rio hat ein grosses Angebot für die Forellenfischerei aber auch diverse Schnüre für etwas Speziellere Anwendungen wie Salzwasser- oder auch Dschungelfischerei. Kauft man ein Set von Sage oder Redington ist immer ein Rio Schnur drauf.
Scientific Anglers gehört zu Orvis, beides sind Amerikanische Hersteller. Scientific Anglers, auch SA genannt, hat ein sehr grosses Angebot an Forellenschnüren. Vor allem auch sehr spezialisierte Stillwasser Forellenschnüre sind verfügbar. Das Salzwasserangebot ist aber eher übersichtlich.
Jede Orvis Schnur ist eigentlich auch eine Scientific Anglers Schnur, wird aber unter einer anderen Marke verkauft. Bei Orvis ist manchmal etwas schlecht rauszufinden, für was genau die Schnur gemacht ist. Orvis Sinkschnüre sind vergleichsweise teurer.
Airflo ist ein Hersteller aus Wales. Es gibt viele Schnüre für Forellen. Zudem werden auch für die Fischerei im Warmen Salzwasser Schnüre hergestellt. Airflo Schnüre sind eher günstiger, daher ist ein Blick auf den Hersteller durchaus eine Option.
Vision, Guideline, Loop und Arctic Silver sind alles Hersteller aus Skandinavien. Neben Einhandgerät zum Forellen, Meerforellen und Hechtfischen verkaufen die Hersteller vor allem auch Zweihandgerät oder Zubehör wie Watbekleidung. Die Einahndschnüre sind daher nicht ganz so breit verfügbar wie bei anderen Herstellern und vor allem auf die Ruten der jeweiligen Hersteller abgestimmt.
Wo bekommt man Wurfschnüre?
Eine sehr grosse Auswahl an Wurfschnüren gibt es bei ADH. Bei Rudi Heger gibt es eine grosse Auswahl an Rio Schnüren. Vision Schnür kann man auch über den Hurch kaufen. Guideline hat einen eigenen Onlineshop.
In der Schweiz kann man natürlich auch im Ausland kaufen. Bei Wurfschnüren ist der Preisunterschied eher gering. Daher macht es meistens keinen Sinn im Ausland zu kaufen. In der Schweiz hat fischen.ch eine grosse Auswahl, Rio und Scientific Anglers Schnüre bekommt man aber auch bei Bernhard Fishing.